PS-Rekorde, Millionen und Maulkörbe
Am Sonntag schalten in Bahrain alle PS-Ampeln auf Grün, die Formel 1 steht vor einer Rekordsaison mit 24 Rennen und einem spektakulären neuen Stadtkurs in Las Vegas (USA). Ein „Maulkorberlass“ zeigt aber auch, dass die Königsklasse noch nie so sehr vom Geld regiert wurde.
Auf der Kinoleinwand soll Lewis Hamilton, 38, schon bald siegreich aufs Gaspedal treten, in wenigen Monaten beginnen die Dreharbeiten des von ihm selbst produzierten Kinofilmes über sein Leben. „Es wird der beste Formel-1-Film aller Zeiten, ich bin stark in die Produktion eingebunden und Hollywood-Schauspieler Brad Pitt wird eine Schlüsselrolle zukommen“, verrät er. In der realen Welt freilich wird der siebenfache Weltmeister zu Beginn der neuen Saison am kommenden Sonntag (Bahrain, 16 Uhr) allerdings nur als Mitläufer erwartet.
„Die roten Bullen rund um den niederländischen Weltmeister Max Verstappen, 25, sind auch heuer für mich die Favoriten“, glaubt der Experte und ehemalige Formel-1-Fahrer Marc Surer. Mit insgesamt 17 Saisonsiegen hatte Red Bull das Jahr 2022 klar dominiert. „Dahinter könnte Ferrari als größter Konkurrent auftreten, sie können heuer 30 PS mehr abrufen und haben ihre Zuverlässigkeitsprobleme gelöst.“
Während die aussichtsreichsten Teams Red Bull, Ferrari und Mercedes mit denselben Fahrern wie im Vorjahr an den Start gehen, wirbelte der Rest des Feldes sein Personal wild durcheinander.
„Grenzen des Vernünftigen sind überschritten“
Der deutsche Legendensohn Mick Schumacher, 23, wird bei Haas vom Rückkehrer Nico Hülkenberg, 35, ersetzt, das Cockpit des zurückgetretenen deutschen Vierfach-Weltmeisters Sebastian Vettel, 35, bei Aston Martin geht an Altmeister Fernando Alonso. „Ich bin mit 41 Jahren der älteste Fahrer im Feld und keiner hat wie ich bereits 365 Grand-Prix-Starts auf dem Buckel“, sagt der Spanier stolz. Alonso wiederum wird bei Alpine von Pierre Gasly, 27, ersetzt, dessen Platz bei AlphaTauri an Nyck de Vries, 28, ging. Hohe Erwartungen setzt McLaren in das 21jährige australische Supertalent Oscar Piastri.
Bei den Regeln gibt es heuer nur kleine Änderungen, unter anderem wurden die Rückspiegel vergrößert, die Unterböden um 15 Millimeter angehoben und ab April wird ein neuer Regenreifen eingeführt. Der Rennkalender umfasst mit 24 Rennen jedoch so viele wie noch nie und macht am 2. Juli in Spielberg (Stmk.) sowie neuerdings am 18. November in Las Vegas (USA) Station. Für den gestrichenen China-GP im April wird noch ein Ersatzort gesucht. Die drei Samstag-Sprintrennen von 2022 werden heuer auf sechs erhöht, dieser insgesamt aufgeblähte Rennkalender sorgt auch für viel Kritik.
„Wir haben mit all den Rennen die Grenze des Vernünftigen längst überschritten“, klagt der Haas-Pilot Kevin Magnussen, 30, über die Überbelastung und zu wenig Regenerationszeit. Die Veranstaltungsflut ist auch ein klares Zeichen, dass in der Formel 1 derzeit mehr denn je zuvor Geld und Macht regieren.
War die vergangene Saison 2022 mit einem Umsatz von 2,3 Milliarden Euro schon die lukrativste in der Geschichte der Formel 1, sollen die Millionen künftig noch mehr sprudeln. Der neue Grand Prix in Las Vegas etwa wird von der Formel-1-Besitzerfirma „Liberty Media“ selbst veranstaltet. Das spektakuläre Stadtrennen kostete 230 Millionen Euro an Investitionen im Vorfeld und fordert von den Besuchern satte 2.300 Euro für eine Wochenend-Sitzplatzkarte.
Die Anzeichen, dass die Millionen von arabischen Ölscheichs nur kurz nach der hart kritisierten Fußball-WM in Katar bald auch die Formel 1 regieren könnten, zeigen sich dadurch, dass der Präsident des Weltverbandes FIA, Mohammed bin Sulayem zuletzt öffentlich zugab, die gesamte Formel 1 für 18,3 Milliarden Euro an Geldgeber aus Saudi-Arabien verkaufen zu wollen.
Dazu passend verhängte er einen „Maulkorb“ an die Fahrer, die nun jede geplante öffentliche politische, ethische oder religiöse Äußerung genehmigen lassen müssen, um die lukrativen Geschäfte der FIA nicht zu gefährden. Hamilton betont schon jetzt, sich nicht einschränken zu wollen, er hat sich in der Vergangenheit stark für Homosexuelle oder Menschen mit schwarzer Hautfarbe eingesetzt. „Nichts wird mich davon abhalten, meiner Verantwortung nachzukommen, um das Bewusstsein für wichtige Themen zu schärfen“, erklärt er und bekommt Schützenhilfe vom McLaren-Piloten Lando Norris, 23. „Wir sind ja nicht mehr in der Schule, sondern erwachsene Menschen.“
„Die roten Bullen rund um den niederländischen Weltmeister Max Verstappen, 25, sind auch heuer für mich die Favoriten“, glaubt der Experte und ehemalige Formel-1-Fahrer Marc Surer. Mit insgesamt 17 Saisonsiegen hatte Red Bull das Jahr 2022 klar dominiert. „Dahinter könnte Ferrari als größter Konkurrent auftreten, sie können heuer 30 PS mehr abrufen und haben ihre Zuverlässigkeitsprobleme gelöst.“
Während die aussichtsreichsten Teams Red Bull, Ferrari und Mercedes mit denselben Fahrern wie im Vorjahr an den Start gehen, wirbelte der Rest des Feldes sein Personal wild durcheinander.
„Grenzen des Vernünftigen sind überschritten“
Der deutsche Legendensohn Mick Schumacher, 23, wird bei Haas vom Rückkehrer Nico Hülkenberg, 35, ersetzt, das Cockpit des zurückgetretenen deutschen Vierfach-Weltmeisters Sebastian Vettel, 35, bei Aston Martin geht an Altmeister Fernando Alonso. „Ich bin mit 41 Jahren der älteste Fahrer im Feld und keiner hat wie ich bereits 365 Grand-Prix-Starts auf dem Buckel“, sagt der Spanier stolz. Alonso wiederum wird bei Alpine von Pierre Gasly, 27, ersetzt, dessen Platz bei AlphaTauri an Nyck de Vries, 28, ging. Hohe Erwartungen setzt McLaren in das 21jährige australische Supertalent Oscar Piastri.
Bei den Regeln gibt es heuer nur kleine Änderungen, unter anderem wurden die Rückspiegel vergrößert, die Unterböden um 15 Millimeter angehoben und ab April wird ein neuer Regenreifen eingeführt. Der Rennkalender umfasst mit 24 Rennen jedoch so viele wie noch nie und macht am 2. Juli in Spielberg (Stmk.) sowie neuerdings am 18. November in Las Vegas (USA) Station. Für den gestrichenen China-GP im April wird noch ein Ersatzort gesucht. Die drei Samstag-Sprintrennen von 2022 werden heuer auf sechs erhöht, dieser insgesamt aufgeblähte Rennkalender sorgt auch für viel Kritik.
„Wir haben mit all den Rennen die Grenze des Vernünftigen längst überschritten“, klagt der Haas-Pilot Kevin Magnussen, 30, über die Überbelastung und zu wenig Regenerationszeit. Die Veranstaltungsflut ist auch ein klares Zeichen, dass in der Formel 1 derzeit mehr denn je zuvor Geld und Macht regieren.
War die vergangene Saison 2022 mit einem Umsatz von 2,3 Milliarden Euro schon die lukrativste in der Geschichte der Formel 1, sollen die Millionen künftig noch mehr sprudeln. Der neue Grand Prix in Las Vegas etwa wird von der Formel-1-Besitzerfirma „Liberty Media“ selbst veranstaltet. Das spektakuläre Stadtrennen kostete 230 Millionen Euro an Investitionen im Vorfeld und fordert von den Besuchern satte 2.300 Euro für eine Wochenend-Sitzplatzkarte.
Die Anzeichen, dass die Millionen von arabischen Ölscheichs nur kurz nach der hart kritisierten Fußball-WM in Katar bald auch die Formel 1 regieren könnten, zeigen sich dadurch, dass der Präsident des Weltverbandes FIA, Mohammed bin Sulayem zuletzt öffentlich zugab, die gesamte Formel 1 für 18,3 Milliarden Euro an Geldgeber aus Saudi-Arabien verkaufen zu wollen.
Dazu passend verhängte er einen „Maulkorb“ an die Fahrer, die nun jede geplante öffentliche politische, ethische oder religiöse Äußerung genehmigen lassen müssen, um die lukrativen Geschäfte der FIA nicht zu gefährden. Hamilton betont schon jetzt, sich nicht einschränken zu wollen, er hat sich in der Vergangenheit stark für Homosexuelle oder Menschen mit schwarzer Hautfarbe eingesetzt. „Nichts wird mich davon abhalten, meiner Verantwortung nachzukommen, um das Bewusstsein für wichtige Themen zu schärfen“, erklärt er und bekommt Schützenhilfe vom McLaren-Piloten Lando Norris, 23. „Wir sind ja nicht mehr in der Schule, sondern erwachsene Menschen.“