Leichterer Zugang zur Staatsbürgerschaft?
1,6 Millionen von neun Millionen Menschen in unserem Land haben keine österreichische Staatsbürgerschaft. Darunter sind auch viele, die hier geboren sind. Denn bei uns gilt das Abstammungsprinzip. Kinder erhalten die Staatsbürgerschaft ihrer Eltern. Ein Antrag auf Verleihung der Staatsbürgerschaft kann in der Regel nach zehn Jahren gestellt werden. Außerdem ist bei Familien ein Netto-Einkommen von mindestens 1.626 Euro monatlich nötig, dazu kommen 159 Euro pro Kind.
JA:
Alexander Pollak,
SOS Mitmensch
„Wenn Bundeskanzler Karl Nehammer sagt, es gebe keinen Änderungsbedarf beim Staatsbürgerschaftsgesetz, dann irrt er sich. Es gibt mehr als eine Viertelmillion Gründe, das Gesetz zu ändern. Mehr als eine Viertelmillion Menschen haben trotz Geburt in Österreich bislang nicht die Staatsbürgerschaft erhalten. Grund dafür sind die extrem hohen Einbürgerungshürden. So muss selbst für hier geborene Kinder ein Mindesteinkommen nachgewiesen werden, um überhaupt eine Chance auf die Staatsbürgerschaft zu haben. Das ist soziale Ausgrenzung pur und unfair gegenüber den betroffenen Kindern. Ihnen bleiben Anerkennung, gleiche Rechte und demokratische Teilhabe verwehrt.Alexander Pollak,
SOS Mitmensch
Laut einer unabhängigen internationalen Studie ist Österreich in Europa zum Schlusslicht beim Zugang zur Staatsbürgerschaft geworden. SOS Mitmensch fordert ein faires Staatsbürgerschaftsrecht, ganz besonders für alle hier Geborenen und hier Aufgewachsenen. Kinder, die hier zur Welt kommen und deren Eltern schon Jahre hier leben, sollten mit der Geburt die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten, so wie das in anderen Ländern wie etwa Deutschland der Fall ist. Das wäre gut für die Betroffenen, für unser Zusammenleben und für unsere Demokratie.“
NEIN:
Laura Sachslehner,
ÖVP-Generalsekretärin