Jetzt anmelden
Ausgabe Nr. 17/2024 vom 23.04.2024, Fotos: stock.adobe.com, K.THALHOFER
Artikel-Bild
Artikel-Bild
Raps wird im Herbst ausgesät und im folgenden Sommer ab Mitte Juli mit einem Mähdrescher geerntet.
Artikel-Bild
Auch Bienen lieben Raps.
Artikel-Bild
Rapsöl wird zum Kochen, Backen oder für Salat verwendet.
Das gelbe Gold
Jetzt neu: Hier klicken
und Artikel an Freunde verschenken.
In vielen Regionen unseres Landes kleiden Rapsfelder die Landschaft bereits in ein leuchtend gelbes Gewand. Die Ölpflanze aus der Familie der Kreuzblütengewächse ist ein regelrechter „Meister der Vielfalt“ und deshalb unersetzlich.
Auf Play drücken
um Artikel vorlesen
zu lassen.
Während viele andere Felder und die Weingärten noch auf genügend Sonne warten, leuchtet der Raps im Weinviertel (NÖ) schon wie ein goldener Teppich am Horizont. Vor allem die ungewöhnliche Wärme Anfang April hat den krautigen Ölpflanzen, die eine Wuchshöhe von 30 bis 150 Zentimeter erreichen, einen kräftigen Schub gegeben und sie so zeitig wie noch nie erstrahlen lassen.

Doch obwohl es dann hierzulande wieder deutlich kühler wurde, war das für den Raps kein Problem – im Gegenteil. „Dadurch wird die Entwicklung einfach unterbrochen und die Pflanzen blühen länger.

Neben den Imkern sind vor allem die Bauern an einer langen Blühphase interessiert“, weiß DI Manfred Weinhappel von der niederösterreichischen Landwirtschafts-kammer. „So haben die Bienen und die anderen
Insekten mehr Zeit

zum Bestäuben.“ Das sei wiederum wichtig für einen hohen Ertrag, der im vergangenen Jahr bei einer gesamten Anbaufläche von 280 Quadratkilometer bei rund 86.000 Tonnen lag.

„Für heuer dürften die landesweiten Rapsanbauflächen zwar stagnieren, doch die Ernte dürfte wegen des guten Wetters etwas besser ausfallen“, prognostiziert der Pflanzenbauexperte. Generell beträgt die Blühdauer von Raps bei uns im Schnitt etwa drei bis fünf Wochen. Während dieser Zeit legen die tieferen Blüten zuerst, die obersten zuletzt ihr gelbes Kleid an. Immerhin ist eine einzelne kleine Knospe bereits nach ein bis zwei Tagen verblüht. Gut 20 bis 60 Blüten stehen dabei auf einer Pflanze in einem endständigen, traubigen Blütenstand zusammen.

Ungefähr zwei Monate nach der Blüte wird der Raps im Juli reif für die Ernte (Bild o.). Seine grünen Laubblätter hat er zuvor schon längst abgeworfen und anstelle der Blüten stehen nun dünne, bräunliche Schoten, die bis zu zehn Zentimeter lang sind. Darin liegen 15 bis 18 millimetergroße, kugelrunde Samen. Bei voller Reife sind diese Körner schwarz und die Schoten eingetrocknet.

Gedroschen wie Getreide

„Geerntet wird der Raps wie Getreide mit einem Mähdrescher. Im Dreschwerk platzen die Schoten auf. Die Samen fallen heraus, werden ausgesiebt und in einem Korntank aufgefangen“, beschreibt der Experte.

Pro Hektar – also etwas mehr als ein Fußballfeld – werden bei uns im Durchschnitt drei Tonnen Rapssamen geerntet.In der Regel werden daraus etwa tausend Liter Öl gewonnen, das gerne zum Kochen, Backen oder für Salatdressings verwendet wird. „Außerdem wird das Öl als biologischer

Kraftstoff (Biodiesel) oder in der Industrie verwendet. Als Nebenprodukt entsteht dabei auch Rapsschrot, das als eiweißreiches Tierfutter Verwendung findet. Das bei der Ernte anfallende Stroh verbleibt hingegen als Humus- und Nährstofflieferant auf dem Acker“, erklärt Manfred Weinhappel die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des hochwertigen Kreuzblütengewächses, das in Mitteleuropa erstmalig im 14. Jahrhundert angebaut wurde.

In unserem Land befindet sich der Rapsanbau bedauerlicherweise noch auf niedrigem Niveau und ist seit Jahren sogar rückläufig. So hat sich die Anbaufläche seit 2014 von ursprünglich 530 Quadratkilometern nahezu halbiert. Gründe dafür sind vor allem klimatische Herausforderungen wie Hitze oder Trockenheit sowie der verstärkte Schädlingsbefall bei gleichzeitig immer weniger zur Verfügung stehenden Bekämpfungsmöglichkeiten.

„Es ist daher dringend notwendig, die für die Produktion erforderlichen Pflanzenschutzmittel, sprich Beizmittel, zuzulassen.

Andernfalls dreht sich diese Spirale immer weiter nach unten und die Rapsproduktion nimmt noch weiter ab“, warnt der Fachmann. Hwie
Weitere Inhalte dieser Ausgabe:
Ihre Meinung
Ihre Meinung ist uns wichtig.

Schreiben Sie Ihren Kommentar zu diesem Artikel, den wir dann prüfen und veröffentlichen werden.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Werbung