Jetzt anmelden
Ausgabe Nr. 16/2024 vom 16.04.2024, Fotos: ZVG
Artikel-Bild
Artikel-Bild
Hindernisse stehen auf langen, grünen Bahnen.
Artikel-Bild
Der Dreifach-Weltmeister Patrick Riener, 34
Golf-Abenteuer
Jetzt neu: Hier klicken
und Artikel an Freunde verschenken.
„Adventuregolf“ ist eine neuartige
Mischung aus Golf und Minigolf.
Der Dreifach-Weltmeister Patrick Riener, 34, vermisst dafür vor jedem Bewerb
jeden Winkel und Ballabsprung.
Auf Play drücken
um Artikel vorlesen
zu lassen.
Drei Jahre lang gewann Patrick Riener, 34, alle Bewerbe seiner Zunft, bevor er sich bei der jüngsten Weltmeisterschaft der Sportart „Adventuregolf“ (auf Deutsch: Abenteuergolf) selbst mit Gold im Einzel, Team und der Gesamtwertung belohnte.

„Aus Freude über den Sieg habe ich mir den WM-Titel gleich auf den Arm tätowieren lassen“, verrät der Niederösterreicher lachend, der auch im artverwandten Minigolf zu den Besten unseres Landes gehört und sich im Jahr 2021 zum Staatsmeister krönte. Auch dies lässt sich bei ihm auf einer Arm-Tätowierung nachlesen.

Beim Abenteuergolf handelt es sich um eine hierzulande wenig bekannte Mischung aus Golf und Minigolf, wobei die Schlagdistanzen klein wie im Minigolf sind, der Ball jedoch auf unebenem Terrain und Kunstrasen abgeschlagen wird, ähnlich dem Golf. Mitunter muss sogar über Gewässer hinweg oder aus Bunkern heraus gespielt werden.

Adventuregolf bei uns erst im Aufbau

„Diese Sparte ist in unserem Land erst im Aufbau, in den USA oder England aber seit Langem beliebt, wo wiederum Minigolf, wie wir es kennen, kaum präsent ist“, weiß Riener. „Sie stellt für mich die größte Herausforderung dar, denn es gibt oft Steigungen, Gefälle, Hügel oder sonstige Hindernisse, die es zu überwinden gilt.“ Eine Runde besteht aus insgesamt 18 Bahnen, gespielt wird mit ähnlichen Schlägern und Bällen wie beim Minigolf.

Bevor Riener an den Abschlag tritt, hat der Niederösterreicher stets die Winkel der Bahnen exakt analysiert. „Ich bin ein mathematisch veranlagter Mensch und berechne gerne alle möglichen Eventualitäten schon im Vorfeld“, gibt er zu. Dazu vermisst er die Hindernisse und legt im Training Markierungen für alle möglichen Ballpositionen aus, die den besten Weg zum Loch weisen. So kann der gelernte HTL-Hochbautechniker sein technisches Verständnis optimal im Sport einsetzen, wohingegen er seinen eigentlichen Beruf inzwischen an den Nagel gehängt hat.

„Hochbautechnik war mir zu trocken und hat mich im Gegensatz zum Sport nicht begeistert“, erzählt er. Deswegen hat der zweifache Familienvater inzwischen auch sein Berufsleben dem Adventuregolf gewidmet und 2019 in Gumpoldskirchen (NÖ) als Geschäftsführer eine Anlage eröffnet, auf der im vergangenen Jahr 105 Akteure aus elf Nationen die Weltmeisterschaften austrugen.

Außer „Goldhamster“ Riener holte dort für unser Land auch Elisabeth Gruber, 43, bei den Damen Silber,
altersübergreifend wurden in allen Sparten insgesamt zwölf Medaillen in Rot-weiß-Rot erobert. „Wie im Minigolf ist beim Adventuregolf auch der mentale Aspekt bedeutsam“, so Riener. „Konzentrationsfähigkeit und Stressresistenz gehören zu den wichtigsten Fähigkeiten eines Top-Spielers.“

Landesweit gibt es bei uns mittlerweile rund ein Dutzend Adventuregolf-Anlagen, unter anderem in Gumpoldskirchen (NÖ), Groß-Enzersdorf (NÖ), Lienz (T), Innsbruck (T), Hohentauern (Stmk.), Klagenfurt (K), Aigen-Schlägl (OÖ), Bruck an der Großglocknerstraße (S), St. Johann/Pongau (S), Ulrichsberg (OÖ), weitere sind gerade im Entstehen.

„Im Breitensport ist vor allem das Interesse von Familien größer als beim normalen Minigolf, wo oft durch die hohe Fehleranfälligkeit Frust entsteht“, sagt Riener.

„Adventuregolf macht es den Kindern leichter einzulochen, weil das Gelände häufig zum Loch hin abschüssig verläuft.“ Eine Runde samt Leihausrüstung kostet etwa in Gumpoldskirchen für Erwachsene € 9,50 und für Kinder € 7,–. Im Frühjahr und Sommer dieses Jahres stehen im Adventuregolf die EM und WM an, wobei Riener als amtierender Weltmeister natürlich nur Augen für die Farbe Gold hat.

„Um in Form zu bleiben, muss ich schon jetzt ständig trainieren“ betont er, dass die Sportart durch das Gefälle und die dritte Dimension äußerst trainingsintensiv wäre. Dies beschränke sich aber auf das Spiel auf den Bahnen. „Ausdauer habe ich nie trainiert und trotzdem oft
gewonnen.
Wolfgang Kreuziger
Weitere Inhalte dieser Ausgabe:
Ihre Meinung
Ihre Meinung ist uns wichtig.

Schreiben Sie Ihren Kommentar zu diesem Artikel, den wir dann prüfen und veröffentlichen werden.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Werbung