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Ausgabe Nr. 20/2023 vom 15.05.2023, Foto: Franz Gerdl
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Die Gailtal Draisine
Draisine für 4 Personen um € 78,–, geöffnet Sa., So. und Feiertag von 9 bis 17 Uhr bis Ende Oktober, in der Hauptsaison zusätzlich auch am Do. und Fr., Tel.: 0670/407 4003
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Stillgelegte Bahnstrecken lassen sich in unserem Land mit pedalgetriebenen Draisinen erkunden.
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Wo vor ein paar Jahren noch die Gailtalbahn (K) unterwegs war, sind heute kuriose Schienenfahrzeuge zu sehen. Die 21 Kilometer lange Strecke zwischen Kötschach-Mauthen und Jenig können Ausflügler auf einer Draisine abspulen. Durch das Treten von Pedalen bewegen sie das Gefährt vorwärts, ähnlich dem Radfahren auf Schienen.

Im Osten unseres Landes sind „Draisinenradler“ schon länger zu bewundern. Im Süden hingegen ist die „Gailtail Draisine“ einzigartig. Die Idee dazu hatten Andreas Mühlsteiger und David Kehrer.

Leicht bergab zum Ziel rollen
„Die Strecke weist ein leichtes Gefälle auf und lässt sich daher einfach befahren. Die kurzen Abschnitte mit Steigungen sind meist nur wenige Meter lang und sind mit ein bisschen Schwung problemlos zu bewältigen“, erzählt Obmann Andreas Mühlsteiger. Vor jeder Ausfahrt werden die Besucher in das Fahren der Draisine eingewiesen.

Auf einem Schienenfahrrad haben vier bis sieben Personen Platz – wobei aber nicht alle in die Pedale treten müssen. Bei den Draisinen, die für vier Personen ausgelegt sind, sorgen zwei Mitfahrende für den Antrieb, während die anderen beiden es sich auf der Rückbank bequem machen.
Draisinen gelten nicht als Schienenfahrzeuge. Aus diesem Grund haben Autos an allen Bahnübergängen Vorrang. „An fünf Eisenbahnkreuzungen gibt es einen Schranken, den die Draisinenradler händisch öffnen müssen. Die Kreuzungen sind durch ein Stoppschild gekennzeichnet“, sagt der Kärntner.

Für die Strecke sind gut zwei Stunden einzuplanen. Wobei sich die Ausfahrt auch als Ganztagesausflug gestalten lässt. Nach sechs Kilometern erreichen die Besucher Dellach. Dort können die Draisinenfahrer ihren fahrbaren Untersatz parken und den „GeoPark Karnische Alpen“ oder den Archäologiepark Gurina erkunden. „Entlang der Strecke gibt es drei Stationen, wo die Ausflügler eine Pause einlegen können. Die Draisinen werden dafür mit einem speziellen Wagerl aus den Schienen gehoben. Dieser Vorgang wird bei der Einschulung erklärt“, erzählt der Kärntner.

Pause im Restaurant einlegen
Die zwei weiteren Stationen, in denen die Radler die Draisine zwischenparken können, sind Gundersheim und Kirchbach. In Gundersheim befindet sich ein Rastplatz an der Gail und in Kirchbach können die Besucher im Restaurant „Mani‘s“ speisen.

Von dort sind es dann nur mehr sechs Kilometer zur Endstation in Jenig. Bis spätestens 17 Uhr sollten die Ausflüger im Zielbahnhof ankommen. Die Draisine ist nur in eine Richtung zu befahren, weshalb die Gäste den Rückweg mit dem Linienbus 5058 antreten. Dieser verkehrt tagsüber täglich im Stundentakt.

Die Buskarte kann bei der Buchung der Draisine zum Sondertarif von je € 3,– pro Person dazugebucht werden. Hunde sind bei der Draisinenfahrt willkommen.

An Sonnenblumenfeldern entlang durch das Burgenland rollen
Auf einer alten Bahnstrecke kann durch das Mittelburgenland geradelt werden. Die 23 Kilometer lange Strecke der „Sonnenland Draisinentour“ führt durch Sonnenblumen­felder, schattige Wälder und Dörfer. Gefahren wird immer in eine Richtung. An geraden Tagen rollen die Ausflügler von Neckenmarkt-Horitschon nach Oberpullendorf und an ungeraden Tagen umgekehrt.

Die Draisinenfahrer müssen für die alleinige Fahrtzeit gut 2,5 Stunden einplanen. Entlang der Strecke gibt es einiges zu entdecken. Dazu zählen ein kleines Töpfermuseum in Stoob, ein modernes Museum für Baukultur in Neutal, das Schloss Lackenbach und Rastplätze.

Für das leibliche Wohl sorgen drei bewirtete Stationen. Feine Konditormehlspeisen und cremiges Eis gibt es in der eigenen „Bahnhofsbäckerei“ in Lackenbach. Busse bringen die Besucher wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Draisine für 4 Personen, € 72,– werktags, € 86,– am Wochenende und feiertags, geöffnet von Mi.–So. und Do.–So. (Okt.), Tel.: 02613/80 100, www.draisinentour.at

Genussvolle Fahrt durch den Naturpark Leiser Berge (NÖ)
Weite Felder, Weingärten und Wälder prägen die Fahrt mit der „Weinviertel Draisine“ in Niederösterreich. Auf der fast 13 Kilometer langen Strecke radeln Eisenbahnfreunde von Ernstbrunn nach Asparn an der Zaya durch den Naturpark Leiser Berge.

Vier Personen können pro Draisine mitfahren. Auf Wunsch lassen sich bis zu drei Draisinen zusammenkuppeln. Kurz nach dem ehemaligen Bahnhof Niederleis winden sich die Gleise bergauf nach Grafensulz, dem höchsten Punkt der Strecke. Dort können sich die Radler auf der Draisinenalm stärken.

Die Kraftanstrengung lohnt sich, denn nun geht es fünf Kilometer bergab bis nach Asparn. Am Nachmittag können die Ausflügler zurück nach Ernstbrunn radeln. Oder sie fahren mit dem Schienentaxi nach Mistelbach und steigen dort in den Zug ein.

Geöffnet an Sa., So. und an Feiertagen bis 26.10., eine Fahrt in eine Richtung kostet € 69,– pro Draisine, Hin- und Rückfahrt € 79,–, Tel.: 0664/44 769 44, www.weinvierteldraisine.at
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