Ein Leben voller Schmerz
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In der multimedia-Inszenierung „Viva Frida Kahlo“ können Besucher in das Leben der mexikanischen Künstlerin eintauchen. Eine Künstlerin, die sich Gott sei Dank mit Malen im Krankenbett die Zeit vertrieb.
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Sie war bereits im Kindesalter krank und daran änderte sich ihr ganzes Leben lang wenig. Als die am 6. Juli 1907 in Coyoacán, einem Stadtteil von Mexiko-Stadt, geborene Frida Kahlo sechs Jahre alt war, wurde bei ihr Kinderlähmung diagnostiziert. Später erkannten die Ärzte, dass eine Fehlbildung der Wirbelsäule Grund ihrer dauerhaften gesundheitlichen Probleme war. Durch das lange Liegen im Krankenbett bekam sie ein dünneres und etwas kürzeres rechtes Bein.
Als Kind versuchte sie, es unter drei Strümpfen zu verstecken. „Wenn sie Fahrrad fuhr, riefen wir ihr ‚Frida Holzbein‘ nach und sie reagierte wütend mit einer Flut von Flüchen“, erzählt eine Kindheitsfreundin im Buch „Frida Kahlo – Die Gemälde“ von Hayden Herrera. Das Mädchen wurde einsam und flüchtete sich in eine eigene Welt. „Ich schuf mir eine imaginäre Freundin“, so Kahlo. Durch eine aufgemalte Tür in ihrem Zimmer gelangte sie in deren Reich.
Von einer Haltestange durchbohrt
Ihr Vater, ein aus Deutschland stammender Fotograf, lehrte sie das genaue Beobachten der Natur, das Fotografieren und Retuschieren. Ihre Mutter, eine mexikanisch-spanische Malerin, brachte ihr die Farben näher.
Mit etwa 15 Jahren kam Frida Kahlo in die „Prepatoria“, eine Elite-Schule in Mexiko-Stadt. Sie gehörte zu den ersten Mädchen, die dort zugelassen wurden. Ihr Traum war es, Ärztin zu werden. Stattdessen begann die Mexikanerin bei einem Bekannten ihres Vaters eine Lehre als Grafikerin.
Im Alter von 18 Jahren saß Kahlo in einem Bus, der von einer Straßenbahn gerammt wurde. Der Aufprall war heftig. „Ich wurde nach vorne geschleudert, und eine Haltestange durchbohrte mich wie der Degen bei einem Stierkampf den Stier. Ein Mann sah, dass ich schrecklich blutete. Er nahm mich auf den Arm, legte mich in einem Billardlokal auf einen Tisch, wo ich lag, bis das Rote Kreuz kam“, erinnerte sich Kahlo.
Ihr Retter erzählte, dass ihre Schreie die Sirenen des Rettungsautos übertönten. „Ich dachte, sie würde sterben.“ Auch die Ärzte gaben ihr wenig Chancen. Sie hatte zahlreiche Knochenbrüche, einen zertrümmerten Fuß und schwere Verletzungen an der Wirbelsäule.
Doch Frida Kahlo, die 35 Mal operiert worden sein soll, kämpfte sich zurück ins Leben. Einen Monat lang lag sie im Gips auf dem Rücken in einem Gestell, das einem Sarg glich. „Hier im Spital tanzt nachts der Tod um mein Bett“, schrieb sie ihrem damaligen Freund Alejandro.
Die Zeit vertrieb sie sich mit dem Malen von Selbstporträts, denn ihre Mutter hatte einen Spiegel über ihrem Bett aufgehängt. Rund ein Drittel ihres Gesamtwerkes, das 143 Bilder umfasst, sind Selbstbildnisse. „Ich male mich, weil ich so oft alleine bin und weil ich das Motiv bin, das ich am besten kenne.“
„Diego schoss auf ein Grammophon“
Damit beeindruckte sie den Künstler Diego Rivera († 1957). Der Revolutionsmaler war 21 Jahre älter und für seine Wandbilder („Murales“) bekannt. „Das Zusammentreffen mit Diego fiel in eine Zeit, als die Menschen Pistolen trugen, auf Straßenlampen schossen und allerlei Unfug anstellten. Diego schoss auf einer Party auf das Grammophon, und trotz meiner Angst begann ich mich für ihn zu interessieren.“
Die beiden wurden bald ein Paar. Doch von Treue hielt Diego Rivera nichts. Sogar als die beiden verheiratet waren, betrog er sie, unter anderem mit ihrer Schwester Christina. „Je mehr ich Frida liebte, desto mehr wollte ich sie verletzen“, bekannte Rivera.
Leid verursachte Frida Kahlo auch, dass sie wegen ihres Unfalles keine Kinder bekommen konnte. Zwar wurde sie von Rivera schwanger, musste aber wegen gesundheitlicher Probleme abtreiben lassen.
Im Jahr 1939 ließ sich das Paar scheiden. „Ich fühle mich so miserabel und einsam, niemand auf der Welt muss so leiden wie ich“, jammerte Kahlo, die ihrer großen Liebe knapp ein Jahr später ein zweites Mal das Jawort gab. Zu dieser Zeit war sie bereits eine angesehene Künstlerin. Neben Porträts, Stillleben und Landschaften malte sie auch politische Bilder. Frida Kahlo war Kommunistin, kämpfte für die Rechte der Frauen und der indigenen Bevölkerung Mexikos.
„Ich hoffe, der Abgang ist freudig“
Ihr Herz gehörte aber auch den Tieren. In ihrer „Casa Azul“, dem „Blauen Haus“, in Mexiko-Stadt hielt sie Affen, Katzen, Hunde, Papageien und sogar einen Adler. Einige Tiere verewigte sie auch auf der Leinwand, wie den Affen, den ihr Rivera schenkte.
Doch gesundheitlich ging es ihr immer schlechter. Sie saß im Rollstuhl und musste sieben Operationen an der Wirbelsäule über sich ergehen lassen. Dann erkrankte sie an Wundbrand und verlor ihr rechtes Bein. Ihr Tod mit 47 Jahren schien beinahe eine Erlösung. Von Selbstmord wird gesprochen.
Ihre letzten Worte im Tagebuch lauten: „Ich hoffe, der Abgang ist freudig – und ich hoffe, ich komme nie mehr zurück, Frida.“
Als Kind versuchte sie, es unter drei Strümpfen zu verstecken. „Wenn sie Fahrrad fuhr, riefen wir ihr ‚Frida Holzbein‘ nach und sie reagierte wütend mit einer Flut von Flüchen“, erzählt eine Kindheitsfreundin im Buch „Frida Kahlo – Die Gemälde“ von Hayden Herrera. Das Mädchen wurde einsam und flüchtete sich in eine eigene Welt. „Ich schuf mir eine imaginäre Freundin“, so Kahlo. Durch eine aufgemalte Tür in ihrem Zimmer gelangte sie in deren Reich.
Von einer Haltestange durchbohrt
Ihr Vater, ein aus Deutschland stammender Fotograf, lehrte sie das genaue Beobachten der Natur, das Fotografieren und Retuschieren. Ihre Mutter, eine mexikanisch-spanische Malerin, brachte ihr die Farben näher.
Mit etwa 15 Jahren kam Frida Kahlo in die „Prepatoria“, eine Elite-Schule in Mexiko-Stadt. Sie gehörte zu den ersten Mädchen, die dort zugelassen wurden. Ihr Traum war es, Ärztin zu werden. Stattdessen begann die Mexikanerin bei einem Bekannten ihres Vaters eine Lehre als Grafikerin.
Im Alter von 18 Jahren saß Kahlo in einem Bus, der von einer Straßenbahn gerammt wurde. Der Aufprall war heftig. „Ich wurde nach vorne geschleudert, und eine Haltestange durchbohrte mich wie der Degen bei einem Stierkampf den Stier. Ein Mann sah, dass ich schrecklich blutete. Er nahm mich auf den Arm, legte mich in einem Billardlokal auf einen Tisch, wo ich lag, bis das Rote Kreuz kam“, erinnerte sich Kahlo.
Ihr Retter erzählte, dass ihre Schreie die Sirenen des Rettungsautos übertönten. „Ich dachte, sie würde sterben.“ Auch die Ärzte gaben ihr wenig Chancen. Sie hatte zahlreiche Knochenbrüche, einen zertrümmerten Fuß und schwere Verletzungen an der Wirbelsäule.
Doch Frida Kahlo, die 35 Mal operiert worden sein soll, kämpfte sich zurück ins Leben. Einen Monat lang lag sie im Gips auf dem Rücken in einem Gestell, das einem Sarg glich. „Hier im Spital tanzt nachts der Tod um mein Bett“, schrieb sie ihrem damaligen Freund Alejandro.
Die Zeit vertrieb sie sich mit dem Malen von Selbstporträts, denn ihre Mutter hatte einen Spiegel über ihrem Bett aufgehängt. Rund ein Drittel ihres Gesamtwerkes, das 143 Bilder umfasst, sind Selbstbildnisse. „Ich male mich, weil ich so oft alleine bin und weil ich das Motiv bin, das ich am besten kenne.“
„Diego schoss auf ein Grammophon“
Damit beeindruckte sie den Künstler Diego Rivera († 1957). Der Revolutionsmaler war 21 Jahre älter und für seine Wandbilder („Murales“) bekannt. „Das Zusammentreffen mit Diego fiel in eine Zeit, als die Menschen Pistolen trugen, auf Straßenlampen schossen und allerlei Unfug anstellten. Diego schoss auf einer Party auf das Grammophon, und trotz meiner Angst begann ich mich für ihn zu interessieren.“
Die beiden wurden bald ein Paar. Doch von Treue hielt Diego Rivera nichts. Sogar als die beiden verheiratet waren, betrog er sie, unter anderem mit ihrer Schwester Christina. „Je mehr ich Frida liebte, desto mehr wollte ich sie verletzen“, bekannte Rivera.
Leid verursachte Frida Kahlo auch, dass sie wegen ihres Unfalles keine Kinder bekommen konnte. Zwar wurde sie von Rivera schwanger, musste aber wegen gesundheitlicher Probleme abtreiben lassen.
Im Jahr 1939 ließ sich das Paar scheiden. „Ich fühle mich so miserabel und einsam, niemand auf der Welt muss so leiden wie ich“, jammerte Kahlo, die ihrer großen Liebe knapp ein Jahr später ein zweites Mal das Jawort gab. Zu dieser Zeit war sie bereits eine angesehene Künstlerin. Neben Porträts, Stillleben und Landschaften malte sie auch politische Bilder. Frida Kahlo war Kommunistin, kämpfte für die Rechte der Frauen und der indigenen Bevölkerung Mexikos.
„Ich hoffe, der Abgang ist freudig“
Ihr Herz gehörte aber auch den Tieren. In ihrer „Casa Azul“, dem „Blauen Haus“, in Mexiko-Stadt hielt sie Affen, Katzen, Hunde, Papageien und sogar einen Adler. Einige Tiere verewigte sie auch auf der Leinwand, wie den Affen, den ihr Rivera schenkte.
Doch gesundheitlich ging es ihr immer schlechter. Sie saß im Rollstuhl und musste sieben Operationen an der Wirbelsäule über sich ergehen lassen. Dann erkrankte sie an Wundbrand und verlor ihr rechtes Bein. Ihr Tod mit 47 Jahren schien beinahe eine Erlösung. Von Selbstmord wird gesprochen.
Ihre letzten Worte im Tagebuch lauten: „Ich hoffe, der Abgang ist freudig – und ich hoffe, ich komme nie mehr zurück, Frida.“
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