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Ausgabe Nr. 10/2023 vom 07.03.2023, Foto: lesichkadesign - stock.adobe.com
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Die Blüten zeigen eine breite Farbpalette und kosten je nach Größe zwischen € 10,– und € 30,–.
Veronika, die Lenzrosen sind da
Wenn dem Winter langsam die Luft ausgeht und wir uns auf die warme Jahreszeit freuen, stehen Vorfrühlingsblüher wie die Lenzrosen bereit, uns ihre Pracht zu zeigen.
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Ihre Schwester, die Schneerose, hat ihre Blütezeit schon fast hinter sich und ruht sich nun aus. Doch für die Königin der Frühblüher, die Lenzrose, geht es jetzt erst richtig los. Wie ihr Name bereits vermuten lässt, erfreut uns die zwischen 30 und 50 Zentimeter hohe Pflanze oft schon im zeitigen Frühjahr ab Anfang März mit ihrer edlen Blütenpracht.
In höheren Lagen ist vielerorts aber oft noch nicht mehr zu sehen als ein schmales Knospenköpfchen, das sich mit Mühe seinen Weg durch den erst langsam schmelzenden Schnee ans Tageslicht gebahnt hat.

Wie andere Frühlingsblüher nutzt die Lenzrose die kurze Zeit zwischen Winterende und Laubaustrieb der Bäume, in der genügend Licht zum Boden gelangt, das sie für die Fotosynthese braucht. Dabei bildet sie aus Wasser und Kohlendioxid den zum Wachsen notwendigen Traubenzucker. Doch auch wenn die Lenzrosen die Sonnenstrahlen brauchen, der prallen Sonne möchten sie nicht ausgesetzt sein. „Wer sich die anmutigen Frühlingsrosen mit den durchschnittlich fünf Zentimeter großen Blütenköpfchen selbst in den Garten holen möchte, sollte sie in den lichten Schatten pflanzen. Also idealerweise unter Büsche, Hecken oder Bäume“, rät Gabriele Starkl von der Gärtnerei Starkl in Niederösterreich (www.starkl.at).

Sie ist nicht zimperlich und …
In unserem Land ist die Lenzrose derzeit der neue Liebling im Garten, die Schar ihrer Anhänger wächst ständig. Dafür sorgen vor allem ihre positiven Eigenschaften. „Sie sieht zwar aus wie eine verwöhnte Diva, ist in Wahrheit aber ein robustes Landei und überhaupt nicht zimperlich. Mitunter wachsen Lenzrosen sogar in Pflasterritzen“, wissen Blumenfreunde.

Und wo es ihnen gefällt, bleiben sie für lange Zeit stehen. Das können dann gerne 25 Jahre und länger sein. In dieser Zeit sorgt die Lenzrose für unendlich viele Sämlinge, die später in allen Farben und Variationen blühen. Züchter nutzen die Vermehrungsfreudigkeit der Stauden und kreieren zusätzlich laufend neue Sorten. „Von Weiß bis fast Schwarz gibt es sie in allen Schattierungen, sämtliche rosa und lila Töne, sogar getupft. Viele sehen fast aus wie Orchideenblüten“, schwärmt Gabriele Starkl.

So schön die langstieligen Gewächse auch sind, für die eigenen vier Wände sind sie leider nicht geeignet. Zwar können sie im Topf einige Tage im kühlen Zimmer aufgestellt werden. Doch auf Dauer gefällt ihnen die unnatürliche Wärme im Haus freilich nicht.
„Sie sollten also lieber so rasch wie möglich wieder in den Garten wandern. Dort bevorzugen sie einen guten humosen, leicht lehmigen Boden“, sagt die Expertin.

… auch nach dem Verblühen noch hübsch
Stehen Lenzrosen im Trog oder Topf auf dem Balkon, reicht auch ein Hausschatten, damit sie sich pudelwohl fühlen. Nach der Blüte werden Lenzrosen zudem nicht wie andere Frühblüher-Kollegen, die oft Zwiebelpflanzen sind, braun. Im Gegenteil, sie bleiben schön grün. „Die Blüten werden beim Verblühen ebenso grün. Das schaut wunderschön aus“, berichtet die Gartenfachfrau. Als Nachbarn im Beet eignen sich am besten Leberblümchen, Blausternchen oder auch Schneeglöckchen. Auch Akeleien passen vom Aussehen her wunderbar mit Lenzrosen zusammen. „Die Blütezeiten überschneiden sich. Wenn die eine aufhört, fängt die andere gerade an“, weiß Starkl.

Doch während die Lenzrose heutzutage nur noch als Augenweide dient, wurde die giftige Blume vor allem im Mittelalter auch als Heilpflanze gegen Epilepsie oder auch als Abführmittel verwendet.
„Drei Tropfen machen rot, zehn Tropfen machen tot“, stand als Dosierhinweis in den schlauen Büchern. Ein Pulver der getrockneten Pflanze diente zudem als Niespulver und gab ihr den volkstümlichen Namen „Nieswurz“. Schließlich glaubten damals Alchemisten, durch das Niesen böse Geister aus dem Körper vertreiben zu können. Heutzutage vertreibt der Anblick der strahlenden Blütenköpfchen zumindest noch die trüben Gedanken einer Winterdepression.
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