Katharina Straßer, 41:
„Ich weine in der Kirche“
Das Fernsehpublikum will Katharina Straßer mit einer Komödie zum Lachen bringen. Sie selbst braucht allerdings viele Taschentücher – bei Schulkonzerten.
Ihre Kindheit spielte sich eine Zeitlang zwischen Salzburg und Innsbruck ab. Die Eltern waren geschieden, jedes dritte Wochenende holte sie der Papa von der Schule ab, aufgewachsen ist die am 11. März 1984 geborene Katharina Straßer in Innsbruck. Da die Mutter als Schauspielerin viel unterwegs war, wurde die Oma für die Enkelin ganz wichtig. „Wenn die Mama gastierte und ich krank war, hat sich die Oma um mich gekümmert und mich gesund gepflegt.“

Nach der Matura zog die „Kathi“ nach Wien, wo sie am Konservatorium Schauspiel studierte. Es folgten unter anderem Engagements am Theater in der Josefstadt und am Volkstheater. Ihr Auftritt in Arthur Schnitzlers „Liebelei“ löste beim Theaterpublikum Begeisterung aus.

Bei den „Patschenkinobesuchern“, also beim Fernsehpublikum, wurde Straßer erst ab 2009 durch ihre Fixrolle in der Serie „Schnell ermittelt“ bekannt. Von da an war sie jedes Jahr zusätzlich zumindest ein Mal im Bildschirmeinsatz, etwa in der wunderbaren „Stadtkomödie – Curling for Eisenstadt“.

Im Jahr 2012 lernte sie Thomas Stipsits, 42, kennen, 2014 wurde geheiratet, das Paar bekam zwei Kinder, den mittlerweile elfjährigen Emil und die siebenjährige Lieselotte.

Die Scheidung folgte 2022. Straßer und Stipsits blieben einander aber in Freundschaft verbunden. „Ich halte es für wichtig, früh genug auseinanderzugehen, bevor tiefe Verletzungen entstehen“, meint sie. „Es war bei uns das klassische Auseinanderleben.“ Das Burnout von Stipsits habe dabei keine Rolle gespielt, im Gegenteil. Der Erkrankte bekam Hilfe von seiner Partnerin.

Derzeit ist Katharina Straßer mit ihrer „50 Jahre Austropop Revue“ unterwegs und hat bereits mehr
als 125 erfolgreiche Auftritte hinter sich. Die Zusammenstellung fiel ihr nicht leicht, sie hatte lange mit diesen Liedern wenig zu tun. „In Innsbruck kannten wir ,Schifoan‘ und ,Es lebe der Sport‘“, gibt sie zu. „Die Arbeit an den Auftritten war auch nicht einfach. Ich kann keine Noten lesen, bei mir geht alles übers Gehör.“ Aber sie liebt Musik und reagiert bei manchen Melodien gefühlsbetont. „Ich weine auch in der Kirche. Am schlimmsten sind die Schulkonzerte, da heul‘ ich durch.“

Austropop steht auch im Mittelpunkt von Straßers aktuellem Fernsehfilm. Die Komödie „Bis auf Weiteres unsterblich“ erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die nach Wien reist, um Musik zu studieren. Ihre Mama erinnert sich an eigene schlechte Erfahrungen und fährt ihr nach. Das ist der Auftakt zu einem pointenreichen Mutter-Tochter-Konflikt. Straßer: „Es ist eine wunderschöne Geschichte über drei Frauen aus drei Generationen.“