Ein Land der Rekorde
In unserem Heimatland gibt es einige rekordverdächtige Sehenswürdigkeiten. Angefangen vom größten Käsekeller Europas bis hin zum größten begehbaren Gipfelkreuz der Welt.
Die längste Kellergasse der Welt

Die längste, baulich geschlossene Kellergasse der Welt befindet sich in der niederösterreichischen Gemeinde Hadres. Sie ist 1,6 Kilometer lang und wird von 420 Kellern und Presshäusern gesäumt. Der Autor Alfred Komarek hat hier seinen Roman „Polt“ verfilmt und besitzt selbst ein Presshaus mit dazugehörigem Keller.

Im Advent verwandelt sich die Kellergasse in ein beschauliches Ambiente. Am zweiten und dritten Adventwochenende wird hier ein Christkindlmarkt abgehalten. Die Kellergasse in Rohrendorf bei Krems ist zwar um 50 Meter länger, sie ist aber keine durchgängige Straße.

Das größte begehbare Gipfelkreuz

Auf dem Gipfel der 1.456 Meter hohen Buchensteinwand bei St. Ulrich am Pillersee in Tirol thront das Jakobskreuz, das höchste begehbare Gipfelkreuz der Welt.

Das Bauwerk ist knapp 30 Meter hoch und bietet vier Aussichtsplattformen in 19 Meter Höhe und eine Aussichtsterrasse auf 28 Meter Höhe, die mit einem Aufzug zu erreichen sind.

Die Besucher genießen einen herrlichen Ausblick auf die Gipfel der Kitzbüheler Alpen und die Leoganger Steinberge. Im Inneren des Kreuzes können Räume für Seminare gemietet werden. Im Sockel befindet sich die Antonius Kapelle.

Nervenkitzel auf der Staumauer

Die Malta Hochalmstraße in Kärnten führt zur höchsten Staumauer unseres Landes, der 200 Meter hohen und 626 Meter breiten Kölnbreinsperre.

Schon die Anfahrt ist ein Abenteuer für sich. Die 14 Kilometer lange Panorama-Straße schlängelt sich vorbei an tosenden Wasserfällen und durch in Fels gehauene Tunnel. Die Staumauer befindet sich auf 1.933 Meter Seehöhe. Hinter der mächtigen Wand stauen sich bis zu 200 Millionen Kubikmeter Wasser. Das ist genug, um 1,4 Milliarden Badewannen zu füllen.

Direkt an der Staumauer ist eine Aussichtsplattform aus Glas, der „Airwalk“, angebracht. Die Plattform hängt
200 Meter über dem Abgrund und bietet neben
einem herrlichen Ausblick auch Nervenkitzel.

Ein Kaffee aus dem Fenster

Das Fenstercafé in der Griechengasse im ersten Wiener Gemeindebezirk ist das kleinste Kaffeehaus der Stadt. Sitzplätze gibt es keine. Platz im Inneren ist nur für den Barista, der den Kaffee zubereitet. Das heiße Getränk wird aus einem Fenster gereicht. Das Café hat täglich geöffnet.

Neben Espresso (€ 2,50,–) und Wiener Melange (€ 4,–) werden auch Spezialitäten wie der „Fensterccino“ (€ 12,–) serviert. Dabei handelt es sich um einen Cappuccino, der in einem großen Stanitzel überreicht wird. An der Fassade hängt ein Schild aus dem Jahr 1912, das Fußgänger auffordert, auf Fuhrwerkskutscher achtzugeben.

Vom tiefsten Punkt zum ältesten Weinort

Der höchste Berg unseres Landes ist der 3.798 Meter hohe Großglockner. Im Gegensatz dazu liegt die tiefste Stelle beim Neusiedler See im Burgenland. Die Gemeinde Apetlon liegt auf einer Seehöhe von nur 114 Metern. Eine Tafel weist Besucher darauf hin.

Nur 20 Kilometer entfernt, befindet sich die Gemeinde Mönchhof, der älteste Weinort unseres Landes.
Der Weinbau reicht zurück bis zu den Kelten. Die schriftlich belegte Geschichte begann jedoch im Jahr 1217 mit einer Schenkung an die Zisterziensermönche, die das Wissen um Rebsorten wie den St. Laurent aus dem französischen Burgund mitbrachten.

Ein sakrales Meisterwerk aus Holz

Auf dem Kolomansberg steht ein Kleinod sakraler Baukunst. Die Kolomanskirche ist die älteste, vollständig erhaltene Holzkirche unseres Landes. Sie gehört zur Gemeinde Tiefgraben in Oberösterreich.

Das Gotteshaus wurde im Jahr 1742 erbaut und liegt etwas unterhalb des 1.114 Meter hohen Gipfels. Die Wallfahrtskirche ist nur zu Fuß zu erreichen. Oben angelangt, werden die Wanderer mit einem herrlichen Ausblick auf den Mondsee und den Irrsee belohnt. Pilger suchen auch das dort befindliche Kolomansbründl auf, dessen Heilwasser bei Augen- und Fußleiden helfen soll.

Ein Logenplatz über den Wolken

Mit zwei Rekorden wartet der 1.783 Meter hohe Schafberg auf. Die Schafbergbahn ist die steilste Zahnradbahn unseres Landes und bringt die Passagiere zum ältesten Berghotel, dem Hotel Schafbergspitze.

Auf den ersten 472 Metern ist der Zug auf oberösterreichischem Boden unterwegs, ehe er die Grenze nach Salzburg überquert. Oben angekommen, sind es nur wenige Gehminuten zum Hotel. Es ist direkt an der abrupt abfallenden Felskante gebaut. Das Gebäude wurde im Jahr 1862 errichtet. Die Besucher genießen den Ausblick auf elf Seen, darunter den Wolfgangsee und den Attersee.

Alles Käse auf 100 Meter

In Lingenau in Vorarlberg schlägt das Herz jedes Käseliebhabers höher. Hier befindet sich der „Bregenzerwälder Käsekeller“, das größte Bergkäse-Reifezentrum Europas. In drei Kellern mit einer Gesamtlänge von 100 Metern reifen hier bis zu 50.600 Käselaibe.

Einer der Reifungskeller ist verglast und bietet Besuchern beim Eintritt einen Blick auf die schmackhafte Ware. Die Pflege des Käses funktioniert vollautomatisch. Acht Roboter heben jeden Käselaib einzeln, bürsten ihn mit Salzwasser und legen ihn wieder an den angestammten Platz zurück.Die Besucher können vor Ort auch Käse kaufen.

Der Mittelpunkt unseres Landes

Im Herzen des steirischen Salzkammergutes liegt offiziell der anerkannte geografische Mittelpunkt unseres Landes.
Bad Aussee ist das Herz unserer Republik. Im Kurpark
markiert ein Marmorstein diesen besonderen Ort,
bewacht von der Statue des Erzherzoges Johann.

Die Bestimmung dieses Punktes geht auf ein Preisaus-
schreiben einer Zeitung aus dem Jahr 1949 zurück. Damals wurden die Bewohner aufgefordert, den „geografischen Schwerpunkt“ des Landes zu ermitteln. Nach einer Ermittlung und einem finalen Gutachten der Wiener Universität wurde bestätigt, dass Bad Aussee der Mittelpunkt ist.