Michael Keaton, 73:
„Ich war nie gierig“
Ruhm war nicht der Grund für seine Berufswahl. Michael Keaton wollte nur ein guter Mime werden, der davon auch leben kann.
Geboren wurde er am 5. Setember 1951 als jüngstes von sieben Kindern eines Ingenieurs und einer Hausfrau. Sein Name war Michael Douglas, und das ist jetzt kein Druckfehler.

Michael Keaton heißt mit bürgerlichem Namen wie sein noch berühmterer Hollywood-Kollege, dessen richtiger Name Michael Issu-rowitsch Demsky lautet.

„Meinen Nachnamen habe ich gewählt, weil ich Diane Keaton, 79, so verehre“, verrät Michael Keaton, 73. „Ich habe mich schon als Kind für Filme und Schauspieler interessiert, aber das war für mich damals eine fremde Welt. Im weitesten Sinne stamme ich ja aus der Arbeiterklasse, meine Eltern haben mich und meine Geschwister in einem Nest nahe Pittsburgh im US-Staat Pennsylvania unter großen finanziellen Schwierigkeiten aufgezogen. Das hat mich geprägt. Ich habe großen Respekt vor hart arbeitenden Menschen mit Herzensbildung.“

Mit den heutigen Lebens-
gewohnheiten mancher seiner Kollegen, aber auch anderer Menschen hat Keaton Probleme. „Wir leben mittlerweile in einer Welt, die uns zu gierigen Konsumenten machen will und versucht, uns Dinge aufzu-
schwatzen, die wir nicht brauchen. Ich bin nicht gierig, ich spiele dabei nicht mit.“

Keaton studierte zwei Jahre lang Theater- und Sprachwissenschaften. Seine Karriere begann er mit mäßigem Erfolg als Komiker und arbeitete nebenbei auch als Kameramann. Kleine Rollen im Fernsehen, die auch mit der Zeit nicht größer wurden, führten dazu, dass er nach Hollywood übersiedelte. „Dort habe ich mir bessere Chancen als Darsteller erhofft“, erinnert er sich. „Allerdings
gab es dort einige tausend junge Männer, die das Gleiche erreichen wollten wie ich.“

Michael Keaton hatte Glück. Die Hauptrolle in der Horrorkomödie „Beetlejuice“ machte ihn bekannt und bei Produzenten begehrt. Als er in „Batman“ die Rolle des Comic-Helden ergatterte, hatte er es geschafft, von da an ging es für ihn steil nach oben.

Ein „Oscar“ blieb Keaton bisher allerdings verwehrt. Im Jahr 2015 wäre es fast soweit gewesen, er galt durch seine Leistung in „Birdman“ als haushoher Favorit für die Auszeichnung als bester Hauptdarsteller. Das Kuvert wurde geöffnet, Keaton stand bereits auf und zog einen Zettel mit seiner Dankesrede aus seinem Sakko – aber sein Name fiel nicht, es gewann ein anderer.

Den Spott steckte er weg. „Ich habe diesen Beruf nicht ergriffen, um reich und berühmt zu werden. Ich wollte einfach ein guter Schauspieler sein und von meiner Arbeit leben können.“

Nach einer gescheiterten Ehe, aus der sein Sohn Sean, 42, ein Musiker, stammt, ist Michael Keaton nun schon seit 2016 mit der um 21 Jahre jüngeren Marni Turner liiert. An Film-Angeboten mangelt es ihm ebenfalls nicht, aber: „Selbst wenn es so wäre, würde ich nicht in Panik verfallen. In meinem Alter ist Gesundheit am wichtigsten.“