Liebesleid zum Lachen:
Eine Ehe am Prüfstand
Ein französisches Paar scheint auch nach dreißig Ehejahren noch immer glücklich zu sein. Doch wie‘s innendrin ausschaut, ist eine andere Sache.
Auch nach dreißig Jahren Ehe ist der Pianist Alain (Franck Dubosc, 61) noch immer in Diane (Karin Viard, 59) verliebt. Jetzt sind obendrein die Kinder aus dem Haus, der Sohn will sein Studium in Japan beenden, und die lesbische Tochter ist zu ihrer Freundin gezogen. Nun freut sich Alain auf ungestörten Sex im Wohnzimmer.

Seiner Frau geht‘s weniger gut. Der Auszug der Kinder verursacht bei ihr Langeweile, sie fürchtet sich vor der Leere zuhause. Beruflich fühlt sich die Journalistin ebenfalls aufs Abstellgleis geschoben, zu Redaktionsfeiern wird sie gar nicht mehr eingeladen.

Erst als eines Tages für sie ein Blumenstrauß ohne Absender in der Redaktion abgegeben wird, rückt sie wieder in den Mittelpunkt des Interesses. Die Kollegen spekulieren, ob die Blumen womöglich von ihrem Chef stammen. Der Gedanke, dass man ihr zutraut, ein Verhältnis mit dem viel jüngeren Stéphane zu haben, der einst ihr Praktikant war, schmeichelt ihr. Und sie heizt die Gerüchte noch an, indem sie ihn vor einer Kollegin küsst.

Ungewollt wird leider auch ihr Mann zum Zeugen des Vorfalles. Und obwohl sie ihm erklärt, dass es nur ein Spiel war, um ihre jüngeren Kolleginnen zu beeindrucken, trennt er sich von ihr. Während Diane nun ihre neue Freiheit genießt, leidet Alain. Als Mitglied eines Pariser (F) Orchesters verliert er deshalb sogar seine Arbeit. Doch es dauert nicht lange, bis auch er sich wieder verliebt.

Dann geschieht Unerwartetes. Nach einem Rendezvous mit einem Polizisten, den sie im Internet kennenlernte, wird Alain von Diane zu Hilfe gerufen. Sie ist halbnackt und mit Handschellen gefesselt …

„Unser Film ist eine Komödie, die möglichst viele Menschen zum Lachen bringen soll“, betont Karin Viard. „Aber es gibt immer wieder Szenen, die lange verheirateten Paaren nicht völlig unbekannt vorkommen werden. Nicht alles ist in unserer Geschichte lustig, es fehlt auch nicht an traurigen Handlungselementen.“

Karin Viard, in Frankreich eine der beliebtesten Darstel-
lerinnen, hat zwei Töchter, von deren Vater sie sich vor acht Jahren scheiden ließ. Parallelen zwischen ihrem echten Leben und dem der Diane bestreitet sie, wenngleich: „In meinem Alter muss man vielleicht nur lange genug suchen, um Ähnlichkeiten in Lebensläufen mit gleichaltrigen Frauen zu finden. Aber wirklich Verblüffendes gibt es zwischen Diane und mir nicht.“

Wie seine Partnerin will auch Franck Dubosc keine Übereinstimmung zwischen sich und seiner Filmfigur entdecken. „Wahrscheinlich litt ich ebenfalls unter einer Midlife-Krise. Bei mir war es nur so, dass ich es nicht bemerkte“, sagt er und lacht. Dubosc ist seit 16 Jahren mit der Libanesin Daniele, 49, verheiratet und hat zwei Söhne. Die drei „Buben“ verbindet die Begeisterung für Fußball.