Zauberhafte Gärten
Ninfa war einst eine belebte Stadt in Italien. Heute sind von ihr nur noch einige Gebäude erhalten. Inmitten der Mauerreste hat die Familie Caetani ein blühendes Paradies geschaffen.
Blütenpracht in den Ruinen einer alten Stadt

Ein Tempel der Natur ist der Garten Ninfa südlich von Rom (I). Die Ruinen einer Stadt verschmelzen hier mit üppiger Blütenpracht.

Kletterrosen ranken sich an verfallenen Türmen empor, farbenfrohe Blumen schmiegen sich entlang der Mauern einer Burg und vor einer verfallenen Hauswand gedeihen Orangenbäume. Inmitten dieses Paradieses leben Stella und Lauro Marchetti. Das italienische Ehepaar verwaltet diese Oase. „Ich bin mit fünf Jahren hierhergekommen“, erinnert sich Lauro Marchetti.

„Die damalige Besitzerin, Prinzessin Lelia Caetani, hat meine Eltern und mich nach Ninfa geholt. Sie war mit einem Engländer verheiratet, hatte aber keine Kinder.

Sie wollte mehr Gesellschaft haben und hat meine Mutter und meinen Vater gefragt, ob wir hier mit ihr leben möchten“, sagt der Italiener, der sich seit dem Tod der Prinzessin um dieses Refugium kümmert. Ninfa war einst eine stolze Stadt.

„Sie bestand aus sieben Kirchen, einer Burg, 150 Häusern und einem Spital. Doch im 13. Jahrhundert wurde sie zerstört. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts fing sie wieder an zu erblühen“, sagt der Garten-Verwalter Lauro Marchetti.

Die Familie Caetani begann mit der Restaurierung des Geländes. Sie ließ Sümpfe trockenlegen, pflanzte die ersten Zypressen, Steineichen, Buchen und zahlreiche Rosen. So entstand ein englischer Garten.

„Im gesamten Areal sind 1.300 verschiedene Pflanzen zu finden. Dazu zählen japanische Kirschen, Magnolienbäume und Obstbäume.“ Durch den Park fließt der Fluss Ninfa, der von mehreren Quellen gespeist wird.

„Die Prinzessin wollte, dass dieser traumhafte Garten auch anderen Menschen offensteht. Die Oase kann bei einer Führung, die auf Englisch und Italienisch angeboten wird, besucht werden“, sagt Marchetti. Das blühende Paradies ist an mehreren Tagen im Monat von April bis Ende Oktober geöffnet. „Die Besucher schlendern inmitten von mittelalterlichen Ruinen durch ein liebevoll angelegtes Blumenparadies. Das ist ein einmaliges Erlebnis“, schwärmt der Italiener. widlak

Der Garten von Ninfa:
Eintritt: Erwachsene € 15,– inkl. Führung auf Englisch/Italienisch,
freier Eintritt für Kinder bis 11 Jahre
www.giardinodininfa.eu

Rosentraum und weißes Blühwunder in England


Der Garten des Schlosses Sissinghurst war prägend für die englische Gartenkultur. Der historische Landsitz befindet sich in Cranbrook, zwei Autostunden von der britischen Hauptstadt London entfernt.

Die Anlage besteht aus mehreren sogenannten „Gartenzimmern“ mit unterschiedlichen Blumen. Tulpen und Dahlien sorgen für Farbtupfer. Umrahmt werden die Beete von akkurat geschnittenen Hecken.

Eine Augenweide ist auch die Sammlung alter Rosensorten, eine Lindenallee und ein Kräutergarten.

Eintritt: Erwachsene € 23,–,
Kinder bis 5 Jahre € 11,–,
www.nationaltrust.org.uk

Ein Meer aus Blumen auf der Insel Mainau


Die Blumeninsel Mainau (D) ist einfach von Bregenz (V) aus zu erreichen. Mehrmals täglich machen sich Schiffe auf zum Pflanzenparadies. Das Eiland hat einen Umfang von drei Kilometer, das die Grafenfamilie Bernadotte üppig bepflanzen ließ. Die Blumenpracht ist so angelegt, dass ganzjährig etwas blüht. Eine Augenweide ist die Blumen-Wassertreppe. Ein Wasserfall plätschert zwischen farbenprächtigen Blumen und Säulenwacholder hinab. Nahezu blumenleer ist hingegen die Mitte der Insel, wo im „Arboretum“ 250 verschiedene Bäume wachsen.

Eintritt: ab € 25,50 Erwachsene,
freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre
www.mainau.de