Wir tragen unsere Kätzchen zur Weihe
Der Palmbuschen wird traditionell am Palmsonntag zur Weihe in die Kirche getragen. Er ist ein Symbol für den Einzug Jesu in Jerusalem und ein Segensbringer für das ganze Jahr. Der Palmsonntag bildet den Übergang zur Karwoche mit dem Osterfest.
„Die Farben der Bänder bilden das Herzstück des Palmbuschens“
Christa Priessner, 58, Pflegeassistentin,
Petra Weigand, 55, Krankenschwester,
und Isabella Zmauzer, 56, mobile Pflegerin
Jedes Jahr binden die drei Freundinnen Christa Priessner, Petra Weigand und Isabella Zmauzer gemeinsam ihren Palmbuschen. Er besteht aus mehr als einen Meter langen Zweigen und wird mit bunten Schleifen sowie gezwirbelten Wollbändern verziert. „Sie sind das Herzstück“, erzählt Priessner. „Sie stehen für Lebensfreude, Fruchtbarkeit, Schutz und die Gemeinschaft.“ Jede Farbe hat eine eigene Bedeutung. „Rot steht für Liebe, Gelb für Licht und Grün für Hoffnung.“
Geweiht wird der Palmbuschen im Kloster Wernberg (K). Der Gottesdienst ist eine Zeit voller Andacht. Danach folgt ein wichtiger Brauch. „Wir gehen mit dem Buschen drei Mal ums Haus – als Schutzsegen für das ganze Jahr“, sagt Zmauzer. Der geweihte Buschen wird anschließend in drei Teile geteilt. „Jede von uns nimmt ein Stück mit nach Hause“, erklärt Weigand. „So bleibt unsere Freundschaft und der Segen bei jeder von uns.“
„Jeder bekommt eine Brezel“
Franz Mohr, 65, mit Enkelin Magdalena, 4
Unser Palmbuschen ist genau so hoch, wie ihn die Magdalena gerade noch tragen kann“, sagt Franz Mohr liebevoll. Gestaltet wird er mit Palm- und Buchsbaumzweigen, die an einer Haselnussstange festgemacht werden. Buntes Krepppapier darf dabei ebenso wenig fehlen wie die Salzbrezeln, das ist ein besonderer Brauch in der Familie.
„Nach der Weihe und dem Hausumgang teilen wir die Brezeln unter allen Familienmitgliedern auf. So bekommt jeder seinen persönlichen Segen.“ Die Brezel selbst hat
Symbolkraft, ihre Form erinnert an einen betenden Menschen mit verschränkten Armen, die drei Öffnungen stehen für die Dreifaltigkeit Gottes. „In der Kirche St. Michael (S) wird der Palmbuschen gesegnet, dann gehen wir betend drei Mal ums Haus. Der Buschen wird am Hauseck festgebunden, als Schutz fürs ganze Jahr“, so Mohr. Wenn ein Gewitter naht, weiß Magdalena schon genau, was zu tun ist: „Da werfen wir ein paar Palmkätzchen raus – dann hört‘s bald zum Donnern auf.“
„Ich binde Buschen für die Familie“
Lisa Ulrich, 34, Lehrerin
Ich mag es bunt und modern – mein Palmbuschen darf ruhig farbenfroh sein“, sagt Lisa Ulrich. „Heuer habe ich Schleierkraut eingebunden, das wirkt zart und frühlingshaft.“ Beim Binden kommt es der Lehrerin nicht auf die Größe der Zweige an, sie hat es lieber kompakt, buschig und schön dekoriert. Die 34jährige trifft sich gern mit Freundinnen zum gemeinsamen Binden.
„Jede bringt Bänder und Blumen mit, es wird getauscht, gelacht – das ist unser Höhepunkt. Und jedes Jahr werden wir mehr.“ Obwohl sie nicht religiös erzogen wurde, verbindet Ulrich die Palmbuschenweihe mit Kindheitserinnerungen. Gemeinsam mit ihrem Mann geht sie in Selpritsch (K) am Palmsonntag in die Kirche. „Die Menschen kennen sich, oft wird danach noch zwei Stunden geplaudert.“ Anschließend findet der Palmbuschen seinen Platz vor der Haustür. „Ich binde immer ein paar Buschen mehr – als Segensgruß für Freunde und die Familie. Der Palmbuschen soll Glück bringen und beschützen.“
„Die Palmbesen sind bei uns bis zu 20 Meter lang“
Michael Moser, 36, Küchenhilfe, und Tochter Sophie, 7
Unser Palmbesen ist heuer 2,5 Meter lang – im Salzburger Lungau geht‘s eben nicht ohne Größe“, meint Michael Moser lachend. „Früher haben wir Burschen regelrecht gewetteifert, wer den höchsten Palmbuschen hat, 15 bis 20 Meter lange Stangen waren keine Seltenheit.“
Gebunden wird meist mit Weidenkätzchen, doch heuer mischten sich Buchszweige dazwischen, „damit die Bienen ihre erste Nahrung behalten“, sagt er. Tochter Sophie ist stolz auf ihre Kätzchen. „Ich habe die bunten Papierbänder ausgeschnitten und festgemacht. Mein Palmbuschen ist der schönste.“ Geweiht wird er am Marktplatz in Tamsweg (S). „Es ist jedes Jahr ein schönes Bild, wenn so viele Menschen mit ihren Palmbesen dastehen“, sagt Moser. Nach dem Gottesdienst trägt Sophie den Besen nach Hause. Drei Mal geht sie dann ums Haus und ein Zweig wird in den Garten gesteckt.
„Der Rest wird geteilt – für die Gräber, den Herrgottswinkel und zum Räuchern in den Raunächten.“
„Ein Palmzweig schützt Haus und Hof“
Claudia Wilhelmer, 59, Altenpflegerin, und Josef Podlipnig, 63, Pensionist
Unser Palmbuschen besteht aus Palmkätzchen sowie Buxbaum und wird mit einem kleinen Holzkreuz und bunten Ostereiern verziert“, erzählt Josef Podlipnig. „Der Buschen ist eher schlicht gehalten – nicht besonders groß, aber mit viel Liebe gemacht. Wir folgen dabei keinen bestimmten Traditionen beim Binden, es geht uns mehr um das Herz, das drinsteckt.“
Geweiht wird der Palmbuschen am Palmsonntag in der Kirche. Danach bekommt er seinen festen Platz im Alltag. „Ein Zweig kommt in den Garten – als Schutz für Haus und Hof. Der Rest wird bei mir zuhause in einer besonderen Ecke aufbewahrt“, fügt Claudia Wilhelmer hinzu.
„Zwischen Madonna, Heiligenbildern und Rosenkranz bleibt er das ganze Jahr über stehen.“ Für das Paar bedeutet der Palmbuschen „Glaube, Glück, Schutz und Gesundheit und natürlich ein Stück gelebter Heimat.“
„Rote Federn symbolisieren das Blut Christi“
Christine Lessiak, 57, Kindergartenhelferin, und Markus Mühlak, 45, Küchengehilfe
Der Palmsonntag hat für Christine Lessiak und Markus Mühlak eine tiefe Bedeutung. Schon Tage zuvor bereiten sie ihren Palmbuschen sorgfältig vor. „Palmzweige und Buxbaum sind die Basis, doch das Wichtigste für uns sind die roten Federn“, erzählt Lessiak.
„Sie stehen für die Passion Christi, für das Blut, das er vergossen hat, und zugleich für Lebenskraft und Schutz.“ Auch Ostereier werden eingebunden – als Symbol für neues Leben. Nach der Weihe in der Kirche gehört ein alter Brauch unbedingt dazu. „Wir gehen mit dem Palmbuschen drei Mal ums Haus, als Segen und Schutz für unser Zuhause“, sagt Mühlak. Aufbewahrt wird er danach daheim im Herrgottswinkel.
„Bei Gewitter geben wir einen kleinen Zweig ins Feuer. Und zu Weihnachten und Silvester räuchern wir damit die Wohnung – gegen alles Böse“, sagt Christine Lessiak.
Christa Priessner, 58, Pflegeassistentin,
Petra Weigand, 55, Krankenschwester,
und Isabella Zmauzer, 56, mobile Pflegerin
Jedes Jahr binden die drei Freundinnen Christa Priessner, Petra Weigand und Isabella Zmauzer gemeinsam ihren Palmbuschen. Er besteht aus mehr als einen Meter langen Zweigen und wird mit bunten Schleifen sowie gezwirbelten Wollbändern verziert. „Sie sind das Herzstück“, erzählt Priessner. „Sie stehen für Lebensfreude, Fruchtbarkeit, Schutz und die Gemeinschaft.“ Jede Farbe hat eine eigene Bedeutung. „Rot steht für Liebe, Gelb für Licht und Grün für Hoffnung.“
Geweiht wird der Palmbuschen im Kloster Wernberg (K). Der Gottesdienst ist eine Zeit voller Andacht. Danach folgt ein wichtiger Brauch. „Wir gehen mit dem Buschen drei Mal ums Haus – als Schutzsegen für das ganze Jahr“, sagt Zmauzer. Der geweihte Buschen wird anschließend in drei Teile geteilt. „Jede von uns nimmt ein Stück mit nach Hause“, erklärt Weigand. „So bleibt unsere Freundschaft und der Segen bei jeder von uns.“
„Jeder bekommt eine Brezel“
Franz Mohr, 65, mit Enkelin Magdalena, 4
Unser Palmbuschen ist genau so hoch, wie ihn die Magdalena gerade noch tragen kann“, sagt Franz Mohr liebevoll. Gestaltet wird er mit Palm- und Buchsbaumzweigen, die an einer Haselnussstange festgemacht werden. Buntes Krepppapier darf dabei ebenso wenig fehlen wie die Salzbrezeln, das ist ein besonderer Brauch in der Familie.
„Nach der Weihe und dem Hausumgang teilen wir die Brezeln unter allen Familienmitgliedern auf. So bekommt jeder seinen persönlichen Segen.“ Die Brezel selbst hat
Symbolkraft, ihre Form erinnert an einen betenden Menschen mit verschränkten Armen, die drei Öffnungen stehen für die Dreifaltigkeit Gottes. „In der Kirche St. Michael (S) wird der Palmbuschen gesegnet, dann gehen wir betend drei Mal ums Haus. Der Buschen wird am Hauseck festgebunden, als Schutz fürs ganze Jahr“, so Mohr. Wenn ein Gewitter naht, weiß Magdalena schon genau, was zu tun ist: „Da werfen wir ein paar Palmkätzchen raus – dann hört‘s bald zum Donnern auf.“
„Ich binde Buschen für die Familie“
Lisa Ulrich, 34, Lehrerin
Ich mag es bunt und modern – mein Palmbuschen darf ruhig farbenfroh sein“, sagt Lisa Ulrich. „Heuer habe ich Schleierkraut eingebunden, das wirkt zart und frühlingshaft.“ Beim Binden kommt es der Lehrerin nicht auf die Größe der Zweige an, sie hat es lieber kompakt, buschig und schön dekoriert. Die 34jährige trifft sich gern mit Freundinnen zum gemeinsamen Binden.
„Jede bringt Bänder und Blumen mit, es wird getauscht, gelacht – das ist unser Höhepunkt. Und jedes Jahr werden wir mehr.“ Obwohl sie nicht religiös erzogen wurde, verbindet Ulrich die Palmbuschenweihe mit Kindheitserinnerungen. Gemeinsam mit ihrem Mann geht sie in Selpritsch (K) am Palmsonntag in die Kirche. „Die Menschen kennen sich, oft wird danach noch zwei Stunden geplaudert.“ Anschließend findet der Palmbuschen seinen Platz vor der Haustür. „Ich binde immer ein paar Buschen mehr – als Segensgruß für Freunde und die Familie. Der Palmbuschen soll Glück bringen und beschützen.“
„Die Palmbesen sind bei uns bis zu 20 Meter lang“
Michael Moser, 36, Küchenhilfe, und Tochter Sophie, 7
Unser Palmbesen ist heuer 2,5 Meter lang – im Salzburger Lungau geht‘s eben nicht ohne Größe“, meint Michael Moser lachend. „Früher haben wir Burschen regelrecht gewetteifert, wer den höchsten Palmbuschen hat, 15 bis 20 Meter lange Stangen waren keine Seltenheit.“
Gebunden wird meist mit Weidenkätzchen, doch heuer mischten sich Buchszweige dazwischen, „damit die Bienen ihre erste Nahrung behalten“, sagt er. Tochter Sophie ist stolz auf ihre Kätzchen. „Ich habe die bunten Papierbänder ausgeschnitten und festgemacht. Mein Palmbuschen ist der schönste.“ Geweiht wird er am Marktplatz in Tamsweg (S). „Es ist jedes Jahr ein schönes Bild, wenn so viele Menschen mit ihren Palmbesen dastehen“, sagt Moser. Nach dem Gottesdienst trägt Sophie den Besen nach Hause. Drei Mal geht sie dann ums Haus und ein Zweig wird in den Garten gesteckt.
„Der Rest wird geteilt – für die Gräber, den Herrgottswinkel und zum Räuchern in den Raunächten.“
„Ein Palmzweig schützt Haus und Hof“
Claudia Wilhelmer, 59, Altenpflegerin, und Josef Podlipnig, 63, Pensionist
Unser Palmbuschen besteht aus Palmkätzchen sowie Buxbaum und wird mit einem kleinen Holzkreuz und bunten Ostereiern verziert“, erzählt Josef Podlipnig. „Der Buschen ist eher schlicht gehalten – nicht besonders groß, aber mit viel Liebe gemacht. Wir folgen dabei keinen bestimmten Traditionen beim Binden, es geht uns mehr um das Herz, das drinsteckt.“
Geweiht wird der Palmbuschen am Palmsonntag in der Kirche. Danach bekommt er seinen festen Platz im Alltag. „Ein Zweig kommt in den Garten – als Schutz für Haus und Hof. Der Rest wird bei mir zuhause in einer besonderen Ecke aufbewahrt“, fügt Claudia Wilhelmer hinzu.
„Zwischen Madonna, Heiligenbildern und Rosenkranz bleibt er das ganze Jahr über stehen.“ Für das Paar bedeutet der Palmbuschen „Glaube, Glück, Schutz und Gesundheit und natürlich ein Stück gelebter Heimat.“
„Rote Federn symbolisieren das Blut Christi“
Christine Lessiak, 57, Kindergartenhelferin, und Markus Mühlak, 45, Küchengehilfe
Der Palmsonntag hat für Christine Lessiak und Markus Mühlak eine tiefe Bedeutung. Schon Tage zuvor bereiten sie ihren Palmbuschen sorgfältig vor. „Palmzweige und Buxbaum sind die Basis, doch das Wichtigste für uns sind die roten Federn“, erzählt Lessiak.
„Sie stehen für die Passion Christi, für das Blut, das er vergossen hat, und zugleich für Lebenskraft und Schutz.“ Auch Ostereier werden eingebunden – als Symbol für neues Leben. Nach der Weihe in der Kirche gehört ein alter Brauch unbedingt dazu. „Wir gehen mit dem Palmbuschen drei Mal ums Haus, als Segen und Schutz für unser Zuhause“, sagt Mühlak. Aufbewahrt wird er danach daheim im Herrgottswinkel.
„Bei Gewitter geben wir einen kleinen Zweig ins Feuer. Und zu Weihnachten und Silvester räuchern wir damit die Wohnung – gegen alles Böse“, sagt Christine Lessiak.