Eine Nachbarin des ermordeten 14jährigen aus Villach (K):
„Er war so ein netter Bub“
„Er war so ein netter Bub“
In der Faschingshochburg Villach (K) ist die Feierstimmung verklungen. Stattdessen herrscht Trauer über den Tod eines 14jährigen Schülers, der von einem Syrer niedergestochen wurde. Seine ehemalige Freundin weint um ihn, Bürger fordern höhere Strafen für solche Verbrechen.
Als der 14jährige Alex am Samstag-nachmittag des 15. Februar, dem vorletzten Tag der Semesterferien, mit seinen Freunden in die Villacher Innenstadt fuhr, ahnte er nicht, dass es seine letzte Fahrt sein würde – und dass sein junges Leben nur wenig später auf brutale Weise enden sollte. Denn gegen 15.55 Uhr begann ein 23jährigen Syrer, mit einem Klappmesser wahllos auf Passanten einzustechen. Zeugen berichten, dass er dabei „Allahu Akbar“ rief.
Islamistische Terroristen verwenden diese Wörter, die so viel bedeuten wie „Allah ist am größten“, als Schlachtruf. Der Syrer stach auf den 14jährigen Alex ein und fügte ihm dabei tödliche Verletzungen zu, fünf weitere Personen, 15, 15, 28, 32 und 36 Jahre alt, wurden teils schwer verwundet. Die beiden 15jährigen Opfer befinden sich noch immer auf der Intensivstation im Spital.
Das Gemetzel wurde nach sieben Minuten gestoppt, als ein 42jähriger Essenslieferant, ebenfalls syrischer Herkunft, den Angreifer mit seinem Fahrzeug rammte. Die unfassbare Tat sorgt landesweit für Entsetzen – insbesondere an der Höheren Technischen Lehranstalt Lastenstraße in Klagenfurt, wo Alex erst seit wenigen Monaten in die Schule ging.
Ein Freund des 14jährigen, der nur knapp überlebte, besucht die Nebenklasse an der HTL. Schüler und Lehrer sind in tiefer Trauer. Ebenso Charlotte, die 14jährige ehemalige Freundin.
„Einfach sinnlos, dass er aus dem Leben gerissen wurde“
„Alex war ein liebevoller Mensch. Ich konnte mit ihm weinen und mit ihm über Probleme reden – und er war immer für mich da“, sagt das Mädchen unter Tränen. „Die Nachricht von seinem Tod hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen.“
Auch eine Nachbarin, die den Buben von klein auf kannte, ist fassungslos. „Er war immer freundlich, hat mich gegrüßt und oft gefragt, ob ich Hilfe brauche. Ein so netter Bub – einfach sinnlos, dass er aus dem Leben gerissen wurde. Für die Mutter muss es besonders schlimm sein, sie war alleinerziehend und der Bub ihr einziges Kind. Wenn sich jetzt in unserer Asylpolitik nichts ändert, ver-
stehe ich die Welt nicht mehr.“
Nach ersten Ermittlungen soll sich der Syrer in den Wochen vor der Tat im Internet radikalisiert haben. In seiner Wohnung fanden die Behörden Fahnen und Materialien mit Verbindungen zum „Islamischen Staat“ (IS). Trotzdem behaupten seine beiden Mitbewohner, ebenfalls Asylanten aus Syrien, nichts mitbekommen zu haben.
Der Täter kam im Jahr 2020 in unser Land, hatte jedoch ursprünglich vor, nach Deutschland weiterzureisen. Weil er keine gültigen Reisedokumente vorweisen konnte, verweigerten ihm die deutschen Behörden die Einreise. Daraufhin stellte er in Wien laut Innenministerium einen Asylantrag, der bewilligt wurde. Schon bald zog er nach Villach. Im Jahr 2024 wurde er in Deutschland wegen Urkundenfälschung zu einer Freiheitsstrafe von vier Tagen verurteilt und verbüßte sie dort.
Natürlich wurden nach dieser Messerattacke wieder Rufe nach einer strengeren Asylpolitik laut. Dem vielen Gerede lassen unsere Politiker allerdings wenige Taten folgen. Die Bürger fühlen sich zunehmend unsicher. „Wir dürfen es nicht zulassen, dass solche Täter in unserer Gesellschaft leben und unsere Einheit untergraben“, meinte der Übergangskanzler Alexander Schallenberg. Und doch ist es dem syrischen Attentäter, der nach seinem Verbrechen auch noch lachte, gelungen, unsere Gesellschaft zu lähmen.
In der Faschingshochburg Villach wurden alle Veranstaltungen abgesagt. Es gibt heuer weder einen Umzug noch eine ORF-Übertragung der Gilden-Sitzung. Denn auch die noch anstehenden Sitzungen im Congress-Zentrum wurden abgesagt.
Kein Wunder, dass die Bevölkerung nach härteren Strafen verlangt und eine konsequente Umsetzung der Asylpolitk. „Für solche Mörder muss eine lebenslange Haft auch wirklich lebenslang bedeuten – ohne Möglichkeit auf frühzeitige Entlassung“, meint die 17jährige Leyla Peer.
„Was unsere Politiker hier veranstalten, ist eine Sauerei. Ich habe Enkelkinder und will, dass sie in einem sicheren Land aufwachsen. Es kann doch nicht sein, dass Traditionsveranstaltungen wie der Villacher Fasching abgesagt werden müssen, weil wir unsere eigene Bevölkerung nicht mehr schützen können“, sagt der 73jährige Franz Lang und Simon Hohensasser, 48, findet unsere Gesetze zu wenig streng.
„Für Täter, die in unser Land kommen, sich nicht anpassen, mit Drogen handeln, Frauen belästigen, vergewaltigen oder gar Kinder ermorden, darf es keine Gnade geben. Wer hier Hilfe sucht und sich dann so verhält, hat sein Recht auf ein Leben verwirkt. Die Todesstrafe für diesen Syrer, der einen 14jährigen unschuldigen Buben ermordet hat, wäre angemessen. Nach so einer Tat jammern alle Politiker, versprechen Veränderungen, aber am Ende passiert nichts.“
Immerhin, eine Konsequenz gab es. Überraschenderweise wurde dieser Tage eine lang gehegte Forderung des Villacher Bürgermeisters Günther Albel (SPÖ) umgesetzt. Das Flüchtlingsquartier in Villach-Langauen wurde geschlossen. Die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU), die seit 2016 für die Erstaufnahme von Asylwerbern hierzulande zuständig ist, hat alle 75 Bewohner – darunter 39 Kinder sowie Männer und Frauen – in andere Einrichtungen verlegt.
„Die Personen werden in unseren neun Einrichtungen, die wir österreichweit führen, aufgeteilt“, bestätigt Thomas Fussenegger von der BBU. Unter anderem betreibt die Agentur Flüchtlingsunterkünfte in Braunau (OÖ) und Traiskirchen (NÖ).
Die Entscheidung sorgte in Villach für Erleichterung, denn immer wieder war es in der Vergangenheit zu Polizeieinsätzen rund um das Quartier gekommen – insbesondere im nahegelegenen Einkaufszentrum. Doch scheinen mit der Verlegung wohl auch die Probleme nur örtlich verlagert worden zu sein.In Kärnten gibt es jetzt nur noch ein Bundesquartier, und zwar jenes in Ledenitzen am Faaker See. Dessen Schließung fordert jetzt der Finkensteiner Bürgermeister Christian Poglitsch (ÖVP) mit Nachdruck.
„Seit zehn Jahren haben wir diese Flüchtlingsunterkunft und seit zehn Jahren erfüllen wir alles, was der Bund von uns verlangt. Doch jetzt ist Schluss. Die Bevölkerung hat Angst, selbst ich habe Angst. Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto in die Schule, weil sie sie nicht alleine lassen wollen. An den Schultüren haben wir mittlerweile Schnellverschlüsse angebracht, sodass sie nur von innen verschlossen werden können.“
Poglitsch schildert die Lage in der Gemeinde: „Es gibt ständig Zwischenfälle, Frauen werden belästigt, in der Unterkunft kommt es immer wieder zu Schlägereien. Polizei und Rettung sind regelmäßig im Einsatz.“ Besonders ärgert ihn, dass die BBU ursprünglich versprochen habe, nur unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Ledenitzen unterzubringen.
„Doch was wir sehen, sind 14jährige mit Vollbart. Das genaue Geburtsdatum wird nie erfasst, in Wahrheit sind viele dieser Männer um die 30 Jahre alt“, kritisiert er. Trotz der massiven Bedenken sieht Thomas Fussenegger von der BBU derzeit jedoch keinen Grund, auch diese Unterkunft zu schließen. morri
War es richtig, den Villacher Fasching abzusagen?
Der Höhepunkt des Faschings wurde in Villach (K) nach dem tödlichen Messerattentat eines Syrers abgesagt. Der ORF bringt statt dem närrischen Treiben am Faschingsdienstag einen alten Film. Am Wiener Opernball wird am Donnerstag freilich getrunken und getanzt.
Die Villacher Faschingsgilde hat gemeinsam mit dem Übertragungspartner ORF entschieden, die letzten Sitzungen dieser Saison ausfallen zu lassen“, heißt es vom ORF.
„Wir waren also im Hinblick auf die Gilden-Sitzung einbezogen und tragen die Absage vollinhaltlich mit. Und da es nun keine Sitzung gibt, die wir aufzeichnen können, gibt es auch keine Übertragung in ORF2. Diese Entscheidung betrifft Villach. Viele weitere Faschingsveranstaltungen in unserem Land finden statt. Gildensitzungen in anderen Bundsländern, der Umzug in Graz, ebenso der Opernball.
Es darf hier also nicht von einer ,nicht nachvollziehbaren Absage-Politik‘ des ORF gesprochen werden, da viele weitere Veranstaltungen unabhängig davon, ob der ORF Übertragungspartner ist oder nicht, stattfinden.“
Das sagen Menschen im Land zur Absage des Villacher Faschings:
„Ich finde die Absage nicht in Ordnung“
Ludwig Göres, 30, selbstständig
Nein, ich finde es nicht in Ordnung, dass der Villacher Fasching abgesagt wurde. Jeden Tag passieren tragische Dinge – Frauen werden ermordet, Kinder missbraucht. Ich verstehe, dass man betroffen ist, aber warum zeigen nicht auch andere Faschingsgilden Solidarität und sagen ihre Veranstaltungen ab? Es ist ungerecht.“
„Die Absage ist gerechtfertigt“
Gabriele Reiter, 56, Fachsozialbetreuerin
Ich denke, dass die Entscheidung zur Absage des Villacher Faschings gerechtfertigt ist. Die Messerattacke, die darauffolgenden Trauermärsche und Gottesdienste liegen zeitlich zu kurz mit dem Ereignis des Faschings beisammen. Ich empfinde es als unpassend, einen Faschingsumzug an der Stelle des Attentates vorbeiziehen zu lassen.“
„In Wien wird auch getanzt“
Barbara Riedl, 21, Studentin
Ich habe mir ein Faschingskostüm gekauft und wollte mit meinen Freundinnen feiern. Jetzt müssen wir überlegen, wo wir hingehen. Wieso wird der Umzug nicht an einem anderen Ort durchgeführt? Und warum findet der Opernball statt – und das sogar live im Fernsehen? Wir knicken ein, während in Wien Champagner fließt.“
„Jede Veranstaltung absagen“
Daniel Winklehner, 41, Produktionsarbeiter
Die Tragik ist kaum in Worte zu fassen, was in Villach passiert ist. Jedoch leben wir in einer Zeit, in der uns bewusst werden sollte, dass solche furchtbaren Taten schon häufig im ganzen Land verübt werden. Da müssten wir ausnahmslos jede freudige Veranstaltung absagen. Die Gedenkfeier, als Zeichen gegen den Terror, war wichtig.“
Islamistische Terroristen verwenden diese Wörter, die so viel bedeuten wie „Allah ist am größten“, als Schlachtruf. Der Syrer stach auf den 14jährigen Alex ein und fügte ihm dabei tödliche Verletzungen zu, fünf weitere Personen, 15, 15, 28, 32 und 36 Jahre alt, wurden teils schwer verwundet. Die beiden 15jährigen Opfer befinden sich noch immer auf der Intensivstation im Spital.
Das Gemetzel wurde nach sieben Minuten gestoppt, als ein 42jähriger Essenslieferant, ebenfalls syrischer Herkunft, den Angreifer mit seinem Fahrzeug rammte. Die unfassbare Tat sorgt landesweit für Entsetzen – insbesondere an der Höheren Technischen Lehranstalt Lastenstraße in Klagenfurt, wo Alex erst seit wenigen Monaten in die Schule ging.
Ein Freund des 14jährigen, der nur knapp überlebte, besucht die Nebenklasse an der HTL. Schüler und Lehrer sind in tiefer Trauer. Ebenso Charlotte, die 14jährige ehemalige Freundin.
„Einfach sinnlos, dass er aus dem Leben gerissen wurde“
„Alex war ein liebevoller Mensch. Ich konnte mit ihm weinen und mit ihm über Probleme reden – und er war immer für mich da“, sagt das Mädchen unter Tränen. „Die Nachricht von seinem Tod hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen.“
Auch eine Nachbarin, die den Buben von klein auf kannte, ist fassungslos. „Er war immer freundlich, hat mich gegrüßt und oft gefragt, ob ich Hilfe brauche. Ein so netter Bub – einfach sinnlos, dass er aus dem Leben gerissen wurde. Für die Mutter muss es besonders schlimm sein, sie war alleinerziehend und der Bub ihr einziges Kind. Wenn sich jetzt in unserer Asylpolitik nichts ändert, ver-
stehe ich die Welt nicht mehr.“
Nach ersten Ermittlungen soll sich der Syrer in den Wochen vor der Tat im Internet radikalisiert haben. In seiner Wohnung fanden die Behörden Fahnen und Materialien mit Verbindungen zum „Islamischen Staat“ (IS). Trotzdem behaupten seine beiden Mitbewohner, ebenfalls Asylanten aus Syrien, nichts mitbekommen zu haben.
Der Täter kam im Jahr 2020 in unser Land, hatte jedoch ursprünglich vor, nach Deutschland weiterzureisen. Weil er keine gültigen Reisedokumente vorweisen konnte, verweigerten ihm die deutschen Behörden die Einreise. Daraufhin stellte er in Wien laut Innenministerium einen Asylantrag, der bewilligt wurde. Schon bald zog er nach Villach. Im Jahr 2024 wurde er in Deutschland wegen Urkundenfälschung zu einer Freiheitsstrafe von vier Tagen verurteilt und verbüßte sie dort.
Natürlich wurden nach dieser Messerattacke wieder Rufe nach einer strengeren Asylpolitik laut. Dem vielen Gerede lassen unsere Politiker allerdings wenige Taten folgen. Die Bürger fühlen sich zunehmend unsicher. „Wir dürfen es nicht zulassen, dass solche Täter in unserer Gesellschaft leben und unsere Einheit untergraben“, meinte der Übergangskanzler Alexander Schallenberg. Und doch ist es dem syrischen Attentäter, der nach seinem Verbrechen auch noch lachte, gelungen, unsere Gesellschaft zu lähmen.
In der Faschingshochburg Villach wurden alle Veranstaltungen abgesagt. Es gibt heuer weder einen Umzug noch eine ORF-Übertragung der Gilden-Sitzung. Denn auch die noch anstehenden Sitzungen im Congress-Zentrum wurden abgesagt.
Kein Wunder, dass die Bevölkerung nach härteren Strafen verlangt und eine konsequente Umsetzung der Asylpolitk. „Für solche Mörder muss eine lebenslange Haft auch wirklich lebenslang bedeuten – ohne Möglichkeit auf frühzeitige Entlassung“, meint die 17jährige Leyla Peer.
„Was unsere Politiker hier veranstalten, ist eine Sauerei. Ich habe Enkelkinder und will, dass sie in einem sicheren Land aufwachsen. Es kann doch nicht sein, dass Traditionsveranstaltungen wie der Villacher Fasching abgesagt werden müssen, weil wir unsere eigene Bevölkerung nicht mehr schützen können“, sagt der 73jährige Franz Lang und Simon Hohensasser, 48, findet unsere Gesetze zu wenig streng.
„Für Täter, die in unser Land kommen, sich nicht anpassen, mit Drogen handeln, Frauen belästigen, vergewaltigen oder gar Kinder ermorden, darf es keine Gnade geben. Wer hier Hilfe sucht und sich dann so verhält, hat sein Recht auf ein Leben verwirkt. Die Todesstrafe für diesen Syrer, der einen 14jährigen unschuldigen Buben ermordet hat, wäre angemessen. Nach so einer Tat jammern alle Politiker, versprechen Veränderungen, aber am Ende passiert nichts.“
Immerhin, eine Konsequenz gab es. Überraschenderweise wurde dieser Tage eine lang gehegte Forderung des Villacher Bürgermeisters Günther Albel (SPÖ) umgesetzt. Das Flüchtlingsquartier in Villach-Langauen wurde geschlossen. Die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU), die seit 2016 für die Erstaufnahme von Asylwerbern hierzulande zuständig ist, hat alle 75 Bewohner – darunter 39 Kinder sowie Männer und Frauen – in andere Einrichtungen verlegt.
„Die Personen werden in unseren neun Einrichtungen, die wir österreichweit führen, aufgeteilt“, bestätigt Thomas Fussenegger von der BBU. Unter anderem betreibt die Agentur Flüchtlingsunterkünfte in Braunau (OÖ) und Traiskirchen (NÖ).
Die Entscheidung sorgte in Villach für Erleichterung, denn immer wieder war es in der Vergangenheit zu Polizeieinsätzen rund um das Quartier gekommen – insbesondere im nahegelegenen Einkaufszentrum. Doch scheinen mit der Verlegung wohl auch die Probleme nur örtlich verlagert worden zu sein.In Kärnten gibt es jetzt nur noch ein Bundesquartier, und zwar jenes in Ledenitzen am Faaker See. Dessen Schließung fordert jetzt der Finkensteiner Bürgermeister Christian Poglitsch (ÖVP) mit Nachdruck.
„Seit zehn Jahren haben wir diese Flüchtlingsunterkunft und seit zehn Jahren erfüllen wir alles, was der Bund von uns verlangt. Doch jetzt ist Schluss. Die Bevölkerung hat Angst, selbst ich habe Angst. Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto in die Schule, weil sie sie nicht alleine lassen wollen. An den Schultüren haben wir mittlerweile Schnellverschlüsse angebracht, sodass sie nur von innen verschlossen werden können.“
Poglitsch schildert die Lage in der Gemeinde: „Es gibt ständig Zwischenfälle, Frauen werden belästigt, in der Unterkunft kommt es immer wieder zu Schlägereien. Polizei und Rettung sind regelmäßig im Einsatz.“ Besonders ärgert ihn, dass die BBU ursprünglich versprochen habe, nur unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Ledenitzen unterzubringen.
„Doch was wir sehen, sind 14jährige mit Vollbart. Das genaue Geburtsdatum wird nie erfasst, in Wahrheit sind viele dieser Männer um die 30 Jahre alt“, kritisiert er. Trotz der massiven Bedenken sieht Thomas Fussenegger von der BBU derzeit jedoch keinen Grund, auch diese Unterkunft zu schließen. morri
War es richtig, den Villacher Fasching abzusagen?
Der Höhepunkt des Faschings wurde in Villach (K) nach dem tödlichen Messerattentat eines Syrers abgesagt. Der ORF bringt statt dem närrischen Treiben am Faschingsdienstag einen alten Film. Am Wiener Opernball wird am Donnerstag freilich getrunken und getanzt.
Die Villacher Faschingsgilde hat gemeinsam mit dem Übertragungspartner ORF entschieden, die letzten Sitzungen dieser Saison ausfallen zu lassen“, heißt es vom ORF.
„Wir waren also im Hinblick auf die Gilden-Sitzung einbezogen und tragen die Absage vollinhaltlich mit. Und da es nun keine Sitzung gibt, die wir aufzeichnen können, gibt es auch keine Übertragung in ORF2. Diese Entscheidung betrifft Villach. Viele weitere Faschingsveranstaltungen in unserem Land finden statt. Gildensitzungen in anderen Bundsländern, der Umzug in Graz, ebenso der Opernball.
Es darf hier also nicht von einer ,nicht nachvollziehbaren Absage-Politik‘ des ORF gesprochen werden, da viele weitere Veranstaltungen unabhängig davon, ob der ORF Übertragungspartner ist oder nicht, stattfinden.“
Das sagen Menschen im Land zur Absage des Villacher Faschings:
„Ich finde die Absage nicht in Ordnung“
Ludwig Göres, 30, selbstständig
Nein, ich finde es nicht in Ordnung, dass der Villacher Fasching abgesagt wurde. Jeden Tag passieren tragische Dinge – Frauen werden ermordet, Kinder missbraucht. Ich verstehe, dass man betroffen ist, aber warum zeigen nicht auch andere Faschingsgilden Solidarität und sagen ihre Veranstaltungen ab? Es ist ungerecht.“
„Die Absage ist gerechtfertigt“
Gabriele Reiter, 56, Fachsozialbetreuerin
Ich denke, dass die Entscheidung zur Absage des Villacher Faschings gerechtfertigt ist. Die Messerattacke, die darauffolgenden Trauermärsche und Gottesdienste liegen zeitlich zu kurz mit dem Ereignis des Faschings beisammen. Ich empfinde es als unpassend, einen Faschingsumzug an der Stelle des Attentates vorbeiziehen zu lassen.“
„In Wien wird auch getanzt“
Barbara Riedl, 21, Studentin
Ich habe mir ein Faschingskostüm gekauft und wollte mit meinen Freundinnen feiern. Jetzt müssen wir überlegen, wo wir hingehen. Wieso wird der Umzug nicht an einem anderen Ort durchgeführt? Und warum findet der Opernball statt – und das sogar live im Fernsehen? Wir knicken ein, während in Wien Champagner fließt.“
„Jede Veranstaltung absagen“
Daniel Winklehner, 41, Produktionsarbeiter
Die Tragik ist kaum in Worte zu fassen, was in Villach passiert ist. Jedoch leben wir in einer Zeit, in der uns bewusst werden sollte, dass solche furchtbaren Taten schon häufig im ganzen Land verübt werden. Da müssten wir ausnahmslos jede freudige Veranstaltung absagen. Die Gedenkfeier, als Zeichen gegen den Terror, war wichtig.“