Gestrandet im Weltall
ISS-Mission: Aus einer Woche wurden Monate. Gestrichene Flüge, verspätete Mannschaft, Probleme mit dem Triebwerk. Es klingt wie eine Odyssee, die schon viele Urlauber in ihren Ferien erdulden mussten. Nur sitzen die „Urlauber“ in diesem Fall knapp 400 Kilometer über der Erde fest.
Bereits am 5. Juni vergangenen Jahres waren Butch Wilmore, 61, und Suni Williams, 58, als erste Astronauten mit einer Boeing „Starliner“-Kapsel zu einer Mission in Richtung der Internationalen Raumstation (ISS) gestartet – ursprünglich war ein achttägiger Aufenthalt geplant. Nun schweben die beiden schon seit mehr als acht Monaten durch die Schwerelosigkeit.
„Erst wurden während des Fluges Helium-Lecks entdeckt, dann traten beim Andocken an die ISS Probleme an den Schubdüsen der Kapsel auf, die zum präzisen Manövrieren gebraucht werden“, erklärte die US-Raumfahrtbehörde. Zur Sicherheit der Astronauten wurde daher von der NASA beschlossen, den „Starliner“ ohne Besatzung zurückkehren zu lassen.
Die Ingenieure auf der Erde brauchen jedoch noch Zeit, um eine neue Kapsel zur Abholung vorzubereiten. Der Start wird daher frühestens Ende März klappen. Mindestens genauso lange müssen die beiden gestrandeten Astronauten folglich noch ausharren. Allzu große Sorgen muss sich die NASA um Wilmore und Williams aber nicht machen. Die beiden sind erfahrene Weltraumveteranen, die bereits zwei Mal auf der ISS waren.
Auch ihre Versorgung mit Nahrung und Sauerstoff ist sichergestellt. Zum einen gibt es auf der Raumstation einen Notvorrat für solche Situationen. Zum anderen dockte bereits vor Monaten eine unbemannte Versorgungskapsel an, die vom Roboter-Arm der ISS „eingefangen“ wurde. Wasser bleibt auf der Raumstation für die derzeit insgesamt elf Besatzungsmitglieder trotzdem so knapp, dass selbst Urin und Schweiß zu Trinkwasser umgewandelt werden müssen. Auch frische Kleidung ist Mangelware. Schließlich gibt es auf der ISS keine Waschmaschine. „Für Hemden besteht eine einmonatige Tragepflicht, für Socken eine Woche. Unterwäsche dürfen wir alle zwei bis drei Tage wechseln. Dreckige Kleidung wird einfach im All entsorgt“, erklärte Suni Williams in einer Videobotschaft.
All-Aufenthalte über die typische Missionsdauer von sechs Monaten hinaus sind jedoch vor allem körperlich äußerst belastend.
Der Tagesablauf der beiden Astronauten sowie deren neun Kollegen ist daher streng getaktet. Teilweise ist auf die Minute genau festgelegt, wann gegessen, gearbeitet und geschlafen wird. Ganz oben auf dem Programm steht körperliche Betätigung.
„Zwei Stunden Training täglich auf einem Laufband oder an Kraftgeräten sind Pflicht. Sonst droht akuter Muskelschwund und nach drei Wochen ohne Sport sogar ein Herzinfarkt“, weiß Butch Wilmore. Auch mentale und psychische Probleme sind durch längere Aufenthalte im All dokumentiert. „Das beste Rezept gegen die Weltraum-Depression ist regelmäßige Arbeit. Und davon gibt es auf der Raumstation mehr als genug“, berichten die beiden Astronauten.
Nicht nur müssen die zahlreichen wissenschaftlichen Experimente betreut werden. Es fallen auch viele Reparaturarbeiten an.
„Nicht alle sind angenehm. Erst kürzlich mussten wir eine defekte WC-Pumpe austauschen“, sagt Suni Williams. Doch möglicherweise genießen die beiden es sogar, länger auf der Raumstation zu bleiben. Denn für die meisten Astronauten wiegt der überirdische Ausblick aus dem kuppelförmigen Beobachtungsturm der ISS alle Strapazen auf.
Allerdings wird die ISS nur noch bis zum Jahr 2031 in Betrieb bleiben. Danach soll sie aus dem All geholt und im Pazifik – 2.688 Kilometer vom nächsten Land entfernt – versenkt werden.
„Die technische Lebensdauer des fliegenden Forschungslabors war wegen des Materialverschleißes von Anfang an begrenzt“, erklärt ein Experte der NASA.
Pläne für eine neue ISS gibt es nicht. Stattdessen wollen mehrere Länder und private Unternehmer eigene kommerzielle Raumstationen im All platzieren. Hwie
„Erst wurden während des Fluges Helium-Lecks entdeckt, dann traten beim Andocken an die ISS Probleme an den Schubdüsen der Kapsel auf, die zum präzisen Manövrieren gebraucht werden“, erklärte die US-Raumfahrtbehörde. Zur Sicherheit der Astronauten wurde daher von der NASA beschlossen, den „Starliner“ ohne Besatzung zurückkehren zu lassen.
Die Ingenieure auf der Erde brauchen jedoch noch Zeit, um eine neue Kapsel zur Abholung vorzubereiten. Der Start wird daher frühestens Ende März klappen. Mindestens genauso lange müssen die beiden gestrandeten Astronauten folglich noch ausharren. Allzu große Sorgen muss sich die NASA um Wilmore und Williams aber nicht machen. Die beiden sind erfahrene Weltraumveteranen, die bereits zwei Mal auf der ISS waren.
Auch ihre Versorgung mit Nahrung und Sauerstoff ist sichergestellt. Zum einen gibt es auf der Raumstation einen Notvorrat für solche Situationen. Zum anderen dockte bereits vor Monaten eine unbemannte Versorgungskapsel an, die vom Roboter-Arm der ISS „eingefangen“ wurde. Wasser bleibt auf der Raumstation für die derzeit insgesamt elf Besatzungsmitglieder trotzdem so knapp, dass selbst Urin und Schweiß zu Trinkwasser umgewandelt werden müssen. Auch frische Kleidung ist Mangelware. Schließlich gibt es auf der ISS keine Waschmaschine. „Für Hemden besteht eine einmonatige Tragepflicht, für Socken eine Woche. Unterwäsche dürfen wir alle zwei bis drei Tage wechseln. Dreckige Kleidung wird einfach im All entsorgt“, erklärte Suni Williams in einer Videobotschaft.
All-Aufenthalte über die typische Missionsdauer von sechs Monaten hinaus sind jedoch vor allem körperlich äußerst belastend.
Der Tagesablauf der beiden Astronauten sowie deren neun Kollegen ist daher streng getaktet. Teilweise ist auf die Minute genau festgelegt, wann gegessen, gearbeitet und geschlafen wird. Ganz oben auf dem Programm steht körperliche Betätigung.
„Zwei Stunden Training täglich auf einem Laufband oder an Kraftgeräten sind Pflicht. Sonst droht akuter Muskelschwund und nach drei Wochen ohne Sport sogar ein Herzinfarkt“, weiß Butch Wilmore. Auch mentale und psychische Probleme sind durch längere Aufenthalte im All dokumentiert. „Das beste Rezept gegen die Weltraum-Depression ist regelmäßige Arbeit. Und davon gibt es auf der Raumstation mehr als genug“, berichten die beiden Astronauten.
Nicht nur müssen die zahlreichen wissenschaftlichen Experimente betreut werden. Es fallen auch viele Reparaturarbeiten an.
„Nicht alle sind angenehm. Erst kürzlich mussten wir eine defekte WC-Pumpe austauschen“, sagt Suni Williams. Doch möglicherweise genießen die beiden es sogar, länger auf der Raumstation zu bleiben. Denn für die meisten Astronauten wiegt der überirdische Ausblick aus dem kuppelförmigen Beobachtungsturm der ISS alle Strapazen auf.
Allerdings wird die ISS nur noch bis zum Jahr 2031 in Betrieb bleiben. Danach soll sie aus dem All geholt und im Pazifik – 2.688 Kilometer vom nächsten Land entfernt – versenkt werden.
„Die technische Lebensdauer des fliegenden Forschungslabors war wegen des Materialverschleißes von Anfang an begrenzt“, erklärt ein Experte der NASA.
Pläne für eine neue ISS gibt es nicht. Stattdessen wollen mehrere Länder und private Unternehmer eigene kommerzielle Raumstationen im All platzieren. Hwie