Von der Straße auf den Laufsteg
Dominik Schinko hat in seinen 30 Jahren schon einiges miterlebt. Als Kind wuchs er im Heim auf, später landete er auf der Straße und war obdachlos. Durch eine Aushilfsstelle in einer Bar verfiel er dem Alkohol und geriet mehrmals auf die schiefe Bahn. Heute hat er sein altes Leben hinter sich gelassen, steht als Modell vor der Kamera und trainiert täglich im Fitnessstudio.
Dominik Schinko hatte in seinem Leben noch nicht viel zu lachen. Er ist in der Steiermark geboren und aufgewachsen, allerdings wurde er bereits als Kind in ein Heim nach Wien verschickt.
„Ich war ein schwieriges Kind, habe viele Probleme gemacht. Wir hatten immer Spannungen in der Familie, das hat sich übertragen“, gibt der heute 30jährige zu. Mit 18 wurde er schließlich aus dem Heim entlassen. Eine Zeitlang wohnte er noch in Wien, hat jede Arbeit angenommen, die er bekam.
Doch alleine auf sich gestellt, lernte er schnell die falschen Freunde kennen. „Wir waren oft bei mir in der Wohnung. Dabei haben sie sich die Zahlenkombination meines Safes abgeschaut und als ich nicht da war, das ganze Geld darin gestohlen.“
Völlig mittellos kam er nach Hause zurück und wohnte wieder in Graz bei seinem Vater. Doch nach einem großen Streit mit ihm und seinem Bruder setzte ihn dieser auf die Straße und der Teufelskreislauf begann. Von heute auf morgen war Schinko obdachlos. Die meiste Zeit schlief er in Stiegenhäusern. „Im Winter war das besonders kalt.“
Von seinem Schicksal erzählt hat er niemandem. „Es war mir furchtbar peinlich, ich wollte mit keinem darüber reden.“ In ein Obdachlosenheim wollte er schon gar nicht gehen. Aus Angst, dass ihn Freunde dort sehen. „Ich habe mich so geschämt. Ich dachte, die lachen mich aus.“
Von den Sorgen abgelenkt hat ihn der Alkohol
Über einen Freund bekam er schließlich eine Aushilfsstelle in einer kleinen Bar. Dort standen, wie er sagt, Raufereien an der Tagesordnung. Von seinen Sorgen abgelenkt und getröstet hat ihn vor allem eines, der Alkohol.
„Ich wurde immer eingeladen und habe mit den Gästen mitgetrunken. Ohne einen gewissen Spiegel hätte ich es dort sowieso nicht ausgehalten.“ Oft hatte er am Vormittag schon zwei Flaschen Whiskey und ein paar Bier intus. Geschlafen hat er meistens im Lagerraum des Lokals oder auf Einladung in den Wohnungen der Barbesucher. „Ich bin nicht stolz darauf, aber meine Vergangenheit ist von Alkohol und anderen Substanzen geprägt, die ich abends genommen habe, um überhaupt einschlafen zu können.“
Mit Mitte zwanzig und dem Verlust der Kellnertätigkeit landete Schinko ein weiteres Mal für ein Jahr auf der Straße. Erst seit zwei Jahren hat er wieder einen festen Wohnsitz, nachdem er vom Wohnungsamt nach längerer Wartezeit eine Wohnung zugeteilt bekommen hat.
Einhergehend mit dem Vorsatz, jetzt alles besser zu machen und noch einmal neu zu beginnen. „Ich war an meinem persönlichen Tiefpunkt, an dem ich mir gedacht habe, so kann das nicht weitergehen.“ Zufällig wurde er auf die Wahl zum „Mister Steiermark“ aufmerksam. „Da hat es bei mir plötzlich ,Klick‘ gemacht.“ Denn dort wollte er teilnehmen.
Eine Entscheidung, die das Leben von Dominik Schinko von Grund auf änderte. Seine Therapie, um von Alkohol und Drogen wegzukommen, war der Sport. „Ich habe zu boxen begonnen und mich langsam gesteigert. Anfangs war es verdammt schwer. Aber ich hatte eine Motivation und bin ein ehrgeiziger Mensch. Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, dann ziehe ich das durch.“
Drei Monate hat er sich auf den Wettbewerb vorbereitet, ehe es im März 2024 so weit war und er den Laufsteg der Misterwahl betrat. Für eine Platzierung am Stockerl hat es zwar noch nicht gereicht, Schinko belegte den sechsten Platz. Doch der erste Schritt war getan.
Er habe ein Ziel vor Augen und wolle weiter um seinen
Traum kämpfen, wie er sagt. „Ich möchte als Modell neu durchstarten und demnächst an Bodybuilding Wettbewerben teilnehmen.“ Mittlerweile trainiert er täglich mehrere Stunden im Fitnessstudio und achtet auf seine Ernährung. Immer an seiner Seite ist sein Trainer Peter, der ihm alles abverlangt und ihn zu Höchstleistungen antreibt.
„Modell sein und Trainieren geben mir mein Selbstbewusstsein zurück.“ Derzeit steht er bei zwei Agenturen in Graz unter Vertrag. Seine Managerin, Sylvia Tachere, zeigt sich sichtlich begeistert von dem Neuling in der Modebranche.
„Ein gemeinsamer Bekannter hat uns vorgestellt. Dominiks Lebensgeschichte hat mich von Anfang an berührt. Er war von Grund auf ehrlich, hat nie versucht, etwas zu beschönigen oder sich in ein besseres Licht zu rücken. Das hat mir imponiert. Er ist ein herzensguter Mensch. Ich bewundere ihn.“ Auch Schinko findet für Tachere nur lobende Worte. „Sylvia ist wie eine zweite Mutter für mich.“
Derzeit arbeitet er darauf hin, vom Beruf Modell leben zu können und steht vor allem für Porträtfotos vor der Kamera. „Ich will meinen Körper zeigen und was ich aus ihm gemacht habe. Die Menschen sehen mich nicht mehr an, als wäre ich der Abschaum von der Straße. In ihren Blicken liegt nun Bewunderung.“ Bald möchte er seine Arbeit in der Gastronomie als Kellner beenden und eine Ausbildung zum Fitnesstrainer machen.
Mit seinem neuen Lebensweg will Schinko auch ein Vorbild für andere sein. „Ich möchte Menschen, die selbst Schwierkeiten haben oder in einer schweren Lebensphase stecken, zeigen, dass es immer einen Ausweg gibt. Ich will ihnen Mut machen und ein positives Beispiel sein.“ Sein Lebensmotto lautet „Aufgeben gibt‘s nicht. Aufgeben tut ma‘ nur einen Brief, aber niemals sich selbst.“
Wenn Schinko in der Früh in den Spiegel blickt, erinnern ihn nur noch seine Zähne an sein altes Leben. Durch den vielen Alkohol- und Drogenkonsum sind sie in einem schlechten Zustand, die Zahnlücken ein großes Manko für den Beruf Modell.
Derzeit spart er daher darauf hin, sich die Zähne richten zu lassen. Damit er demnächst auch wirklich etwas zu lachen hat. Schuh
„Ich war ein schwieriges Kind, habe viele Probleme gemacht. Wir hatten immer Spannungen in der Familie, das hat sich übertragen“, gibt der heute 30jährige zu. Mit 18 wurde er schließlich aus dem Heim entlassen. Eine Zeitlang wohnte er noch in Wien, hat jede Arbeit angenommen, die er bekam.
Doch alleine auf sich gestellt, lernte er schnell die falschen Freunde kennen. „Wir waren oft bei mir in der Wohnung. Dabei haben sie sich die Zahlenkombination meines Safes abgeschaut und als ich nicht da war, das ganze Geld darin gestohlen.“
Völlig mittellos kam er nach Hause zurück und wohnte wieder in Graz bei seinem Vater. Doch nach einem großen Streit mit ihm und seinem Bruder setzte ihn dieser auf die Straße und der Teufelskreislauf begann. Von heute auf morgen war Schinko obdachlos. Die meiste Zeit schlief er in Stiegenhäusern. „Im Winter war das besonders kalt.“
Von seinem Schicksal erzählt hat er niemandem. „Es war mir furchtbar peinlich, ich wollte mit keinem darüber reden.“ In ein Obdachlosenheim wollte er schon gar nicht gehen. Aus Angst, dass ihn Freunde dort sehen. „Ich habe mich so geschämt. Ich dachte, die lachen mich aus.“
Von den Sorgen abgelenkt hat ihn der Alkohol
Über einen Freund bekam er schließlich eine Aushilfsstelle in einer kleinen Bar. Dort standen, wie er sagt, Raufereien an der Tagesordnung. Von seinen Sorgen abgelenkt und getröstet hat ihn vor allem eines, der Alkohol.
„Ich wurde immer eingeladen und habe mit den Gästen mitgetrunken. Ohne einen gewissen Spiegel hätte ich es dort sowieso nicht ausgehalten.“ Oft hatte er am Vormittag schon zwei Flaschen Whiskey und ein paar Bier intus. Geschlafen hat er meistens im Lagerraum des Lokals oder auf Einladung in den Wohnungen der Barbesucher. „Ich bin nicht stolz darauf, aber meine Vergangenheit ist von Alkohol und anderen Substanzen geprägt, die ich abends genommen habe, um überhaupt einschlafen zu können.“
Mit Mitte zwanzig und dem Verlust der Kellnertätigkeit landete Schinko ein weiteres Mal für ein Jahr auf der Straße. Erst seit zwei Jahren hat er wieder einen festen Wohnsitz, nachdem er vom Wohnungsamt nach längerer Wartezeit eine Wohnung zugeteilt bekommen hat.
Einhergehend mit dem Vorsatz, jetzt alles besser zu machen und noch einmal neu zu beginnen. „Ich war an meinem persönlichen Tiefpunkt, an dem ich mir gedacht habe, so kann das nicht weitergehen.“ Zufällig wurde er auf die Wahl zum „Mister Steiermark“ aufmerksam. „Da hat es bei mir plötzlich ,Klick‘ gemacht.“ Denn dort wollte er teilnehmen.
Eine Entscheidung, die das Leben von Dominik Schinko von Grund auf änderte. Seine Therapie, um von Alkohol und Drogen wegzukommen, war der Sport. „Ich habe zu boxen begonnen und mich langsam gesteigert. Anfangs war es verdammt schwer. Aber ich hatte eine Motivation und bin ein ehrgeiziger Mensch. Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, dann ziehe ich das durch.“
Drei Monate hat er sich auf den Wettbewerb vorbereitet, ehe es im März 2024 so weit war und er den Laufsteg der Misterwahl betrat. Für eine Platzierung am Stockerl hat es zwar noch nicht gereicht, Schinko belegte den sechsten Platz. Doch der erste Schritt war getan.
Er habe ein Ziel vor Augen und wolle weiter um seinen
Traum kämpfen, wie er sagt. „Ich möchte als Modell neu durchstarten und demnächst an Bodybuilding Wettbewerben teilnehmen.“ Mittlerweile trainiert er täglich mehrere Stunden im Fitnessstudio und achtet auf seine Ernährung. Immer an seiner Seite ist sein Trainer Peter, der ihm alles abverlangt und ihn zu Höchstleistungen antreibt.
„Modell sein und Trainieren geben mir mein Selbstbewusstsein zurück.“ Derzeit steht er bei zwei Agenturen in Graz unter Vertrag. Seine Managerin, Sylvia Tachere, zeigt sich sichtlich begeistert von dem Neuling in der Modebranche.
„Ein gemeinsamer Bekannter hat uns vorgestellt. Dominiks Lebensgeschichte hat mich von Anfang an berührt. Er war von Grund auf ehrlich, hat nie versucht, etwas zu beschönigen oder sich in ein besseres Licht zu rücken. Das hat mir imponiert. Er ist ein herzensguter Mensch. Ich bewundere ihn.“ Auch Schinko findet für Tachere nur lobende Worte. „Sylvia ist wie eine zweite Mutter für mich.“
Derzeit arbeitet er darauf hin, vom Beruf Modell leben zu können und steht vor allem für Porträtfotos vor der Kamera. „Ich will meinen Körper zeigen und was ich aus ihm gemacht habe. Die Menschen sehen mich nicht mehr an, als wäre ich der Abschaum von der Straße. In ihren Blicken liegt nun Bewunderung.“ Bald möchte er seine Arbeit in der Gastronomie als Kellner beenden und eine Ausbildung zum Fitnesstrainer machen.
Mit seinem neuen Lebensweg will Schinko auch ein Vorbild für andere sein. „Ich möchte Menschen, die selbst Schwierkeiten haben oder in einer schweren Lebensphase stecken, zeigen, dass es immer einen Ausweg gibt. Ich will ihnen Mut machen und ein positives Beispiel sein.“ Sein Lebensmotto lautet „Aufgeben gibt‘s nicht. Aufgeben tut ma‘ nur einen Brief, aber niemals sich selbst.“
Wenn Schinko in der Früh in den Spiegel blickt, erinnern ihn nur noch seine Zähne an sein altes Leben. Durch den vielen Alkohol- und Drogenkonsum sind sie in einem schlechten Zustand, die Zahnlücken ein großes Manko für den Beruf Modell.
Derzeit spart er daher darauf hin, sich die Zähne richten zu lassen. Damit er demnächst auch wirklich etwas zu lachen hat. Schuh