Tears for Fears: „Wir sind eine stärkere Einheit als je zuvor“
In den 80er Jahren feierte die britische Band „Tears for Fears“ mit Liedern wie „Shout“, „Mad World“ oder „Sowing The Seeds Of Love“ weltweit große Erfolge. Dann zerstritten sich die beiden Engländer Roland Orzabal und Curt Smith (beide 63) und ein Comeback-Versuch scheiterte. Vor zwei Jahren gelang dem Duo mit dem Album „The Tipping Point“ doch noch die Rückkehr ins musikalische Rampenlicht. Jetzt krönen die beiden ihren späten Triumph mit dem Live-Album „Songs For A Nervous Planet“ (bereits im Handel), auf dem auch vier neue, ziemlich temporeiche Synthie-Poplieder zu finden sind. Der WOCHE-Reporter Steffen Rüth sprach mit zwei zufriedenen älteren Herren, die mittlerweile in Amerika leben.
Sie konnten vor zwei Jahren mit dem Werk „The Tipping Point“ wieder an alte Erfolge anknüpfen. Hat Sie das überrascht?
Roland Orzabal: Die Lieder von „The Tipping Point“ haben unsere Live-Auftritte enorm beeinflusst und nach vorne gebracht. Sie haben alles auf den Kopf gestellt. Irgendwie war es so, als hätten uns diese neuen Lieder immer gefehlt. Das Titelstück zum Beispiel ist ein trauriges Lied mit wunderschönen, eindringlichen Synthesizer-Klängen. Gleichzeitig leiht sich das Lied das Schlagzeug von „Everybody Wants To Rule The World“ aus. Sozusagen war das Album ein postmodernes „Update“ zu der Musik, die wir immer gemacht und geliebt haben.
Curt Smith: Vor fünf, sechs Jahren spielten wir größtenteils das, was die Menschen für die „alten Hits“ halten. Als wir dank „The Tipping Point“ alte mit neuen Liedern vermischen konnten, waren die Shows für uns schlagartig so viel vitaler, so viel spannender.
Der frische Schwung ist auch auf dem kürzlich veröffentlichten Live-Album „Songs For A Nervous Planet“ zu spüren. Haben Sie damit gleich Ihr musikalisches Vermächtnis offengelegt?
Orzabal: Nein, es geht jetzt richtig los. Wir haben genug Zeit verloren.
Wie meinen Sie das?
Orzabal: Als wir Anfang der 2000er „Everybody Loves A Happy Ending“ machten, war das für Curt und mich eine wichtige Phase. Wir fanden heraus, dass wir wieder harmonisch zusammen „Tears For Fears“ sein konnten, nachdem das die Jahre zuvor nicht möglich war und wir fast ein Jahrzehnt getrennt voneinander gearbeitet hatten. Wir waren Erwachsene, hatten beide Familie, alles war nett und schön. Nur: Das Album war ein kommerzielles Desaster. An dem Punkt, mit Mitte, Ende vierzig, war ich überzeugt, dass wir kein weiteres Album mehr schreiben würden.
Was war stattdessen der Plan?
Orzabal: Ich versuchte mich an Literatur, meine damalige und inzwischen verstorbene Frau gärtnerte, wir wirkten wie Menschen, die sich halb zur Ruhe gesetzt hatten. Es hat lange gedauert, bis Curt vorschlug, wir sollten neue Musik machen.
Smith: Meine Kinder sind etwas jünger als Rolands. Ich wollte kein abwesender Vater sein, ich genoss die freie Zeit auch. Als meine Kinder davor waren, auf höhere Schulen zu gehen, Roland seine Frau verlor und die ganze Welt aus den Fugen geriet, fanden wir zusammen und spürten, wir haben etwas zu sagen. Also sagen wir es in unseren neuen Liedern.
Ist Ihre Freundschaft neu entfacht?
Orzabal: Ja. „The Tipping Point“ war auch deshalb so erfolgreich, weil wir unsere gegenseitigen Stärken erkannt und ausgespielt haben.
Smith: „Tears For Fears“-Lieder bestehen nur aus den Zutaten, die Roland und ich gern mögen. Wir sind eine stärkere Einheit als je zuvor.
Roland Orzabal: Die Lieder von „The Tipping Point“ haben unsere Live-Auftritte enorm beeinflusst und nach vorne gebracht. Sie haben alles auf den Kopf gestellt. Irgendwie war es so, als hätten uns diese neuen Lieder immer gefehlt. Das Titelstück zum Beispiel ist ein trauriges Lied mit wunderschönen, eindringlichen Synthesizer-Klängen. Gleichzeitig leiht sich das Lied das Schlagzeug von „Everybody Wants To Rule The World“ aus. Sozusagen war das Album ein postmodernes „Update“ zu der Musik, die wir immer gemacht und geliebt haben.
Curt Smith: Vor fünf, sechs Jahren spielten wir größtenteils das, was die Menschen für die „alten Hits“ halten. Als wir dank „The Tipping Point“ alte mit neuen Liedern vermischen konnten, waren die Shows für uns schlagartig so viel vitaler, so viel spannender.
Der frische Schwung ist auch auf dem kürzlich veröffentlichten Live-Album „Songs For A Nervous Planet“ zu spüren. Haben Sie damit gleich Ihr musikalisches Vermächtnis offengelegt?
Orzabal: Nein, es geht jetzt richtig los. Wir haben genug Zeit verloren.
Wie meinen Sie das?
Orzabal: Als wir Anfang der 2000er „Everybody Loves A Happy Ending“ machten, war das für Curt und mich eine wichtige Phase. Wir fanden heraus, dass wir wieder harmonisch zusammen „Tears For Fears“ sein konnten, nachdem das die Jahre zuvor nicht möglich war und wir fast ein Jahrzehnt getrennt voneinander gearbeitet hatten. Wir waren Erwachsene, hatten beide Familie, alles war nett und schön. Nur: Das Album war ein kommerzielles Desaster. An dem Punkt, mit Mitte, Ende vierzig, war ich überzeugt, dass wir kein weiteres Album mehr schreiben würden.
Was war stattdessen der Plan?
Orzabal: Ich versuchte mich an Literatur, meine damalige und inzwischen verstorbene Frau gärtnerte, wir wirkten wie Menschen, die sich halb zur Ruhe gesetzt hatten. Es hat lange gedauert, bis Curt vorschlug, wir sollten neue Musik machen.
Smith: Meine Kinder sind etwas jünger als Rolands. Ich wollte kein abwesender Vater sein, ich genoss die freie Zeit auch. Als meine Kinder davor waren, auf höhere Schulen zu gehen, Roland seine Frau verlor und die ganze Welt aus den Fugen geriet, fanden wir zusammen und spürten, wir haben etwas zu sagen. Also sagen wir es in unseren neuen Liedern.
Ist Ihre Freundschaft neu entfacht?
Orzabal: Ja. „The Tipping Point“ war auch deshalb so erfolgreich, weil wir unsere gegenseitigen Stärken erkannt und ausgespielt haben.
Smith: „Tears For Fears“-Lieder bestehen nur aus den Zutaten, die Roland und ich gern mögen. Wir sind eine stärkere Einheit als je zuvor.