Danny DeVito wird 80: Hollywoods größter Spaßvogel
Danny DeVito entspricht nicht dem gängigen Bild einer Hollywood-Größe. Sein Humor und eine Riesen-Portion Selbstvertrauen machten den 152-Zentimeter-Mimen trotzdem erfolgreich.
Im amerikanischen Bundesstaat New Jersey kann kaum einer auf Danny DeVitos Geburtstag am 17. November vergessen. Denn der wurde dem Schauspieler dort als offizieller Gedenktag gewidmet. „Zuerst sagten sie, ich könnte einen Strand bekommen“, witzelt der so Geehrte. Aber ein eigener „Danny DeVito Tag“ sei natürlich auch schmeichelhaft.

Und der wird heuer in seiner Heimat ganz besonders gefeiert, begeht doch der bekannte Mime am kommenden Sonntag seinen 80er. „An jedem Geburtstag geht es mir gut. Es macht Spaß und es ist aufregend“, freut sich DeVito. Er könne aber auch kaum erwarten, „was dann im nächsten Lebensjahr passiert“, sagt er.

Dass der im Jahr 1944 in Asbury Park (USA) geborene Daniel Michael DeVito noch lange nicht zum alten Eisen gehört, beweist sein voller Terminkalender. Erst vor Kurzem begannen die Dreharbeiten zur 17. Staffel der Comedy-Serie „It‘s Always Sunny in Philadelphia“, in der Danny DeVito seit 2006 mitwirkt. Derzeit ist er außerdem mit der Horrorkomödie „Beetlejuice, Beetlejuice“ in unseren Kinos zu sehen und auch auf eine geplante Zusammenarbeit mit Arnold Schwarzenegger („Terminator“) freut sich der Schauspieler.

„Wir drehen im nächsten Jahr einen Film zusammen.“ Seit dem Film „Twins“ (Zwillinge, 1988) sind die beiden auch privat befreundet.

Der 77jährige brachte DeVito zudem seine Leidenschaft für Zigarren näher. „Ich rauche gerne, wenn ich arbeite. Es hilft mir, mich zu entspannen“, so DeVito, der heute trotz seiner Körpergröße von nur 152 Zentimetern zu den Großen in der Riege der Hollywood-Schaupieler gehört. Dabei hatte er ursprünglich ganz andere Pläne. Als jüngstes Kind seiner italienischstämmigen Eltern Julia DeVito (1904–1990) und Daniel Michael DeVito Sen. (1901–1982) wuchs er streng katholisch auf.

Als Kind Ministrant, später Friseur für ältere Damen

Der Bub besuchte katholische Schulen und war auch einige Jahre Ministrant. Er sei zu dem Kirchendienst gezwungen worden, erzählte DeVito später gerne.

„Ich hatte schreckliche Panik, kein Ministrant zu sein, weil ich Angst hatte, dass mir das Probleme bereiten würde.“ Die hatte er während der Pubertät sowieso aufgrund seiner damals nur 120 Zentimeter Körpergröße. DeVito leidet an multipler epiphysärer Dysplasie (MED), einer genetisch bedingten Knochenwachstumsstörung. „Ich habe mich damals danach gesehnt, größer zu sein“, erinnert er sich. Trotz mancher Hänseleien, die er über sich ergehen lassen musste, „hatte ich auch viele Freunde, die mir halfen und auf mich aufpassten.“

Nach seinem Schul-Abschluss arbeitete er als Friseur im Schönheitssalon seiner Schwester. „Ich trug schwarze Kleidung, hatte Pomade im Haar und konnte gut plaudern. Deshalb habe ich immer die grauhaarigen alten Damen bekommen und sie liebten mich.“ Einigen habe er sogar nach deren Tod die Haare gemacht.

„Sie wollten, dass ich sie frisiere, damit sie hübsch im offenen Sarg liegen. Wenigstens konnten sie sich nicht mehr über die Frisur beklagen.“

Später besuchte DeVito die „American Academy of Dramatic Arts“ in New York (USA), um Maskenbildner zu werden. Doch bald erkannte er, dass die Schauspielerei seine eigentliche Berufung war.

Während des Studiums lernte er den gleichaltrigen Michael Douglas kennen. Mit ihm teilte er sich damals auch eine Wohnung. Als „kleiner Mann“ hatte es Danny DeVito anfangs nicht leicht, sich in der Filmindustrie zu behaupten. Das änderte sich, als er begriff, dass ihn genau das einzigartig machte. „Wenn ich einer von sechs Typen war, die für eine Rolle vorsprachen, wusste ich, dass ich derjenige sein würde, der ganz anders war als alle anderen.“ Einer, der im Gedächtnis blieb.

Auch Michael Douglas erinnerte sich an seinen Studienkollegen, als er 1975 den Film „Einer flog über das Kuckucksnest“ produzierte. Die Rolle als Insasse einer Nervenklinik verhalf dem damals 31jährigen Schauspieler zum Durchbruch.

Für sein Enkerl hält er sich mit Trampolinspringen fit

Seitdem stand er immer wieder mit Michael Douglas – der DeVito als seinen „ältesten Freund in der Branche“ bezeichnet – etwa in „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ (1984) oder „Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil“ (1985) vor der Kamera.

Dass der für sein komödiantisches Talent bekannte Darsteller durchaus auch ernste Charaktere spielen kann, bewies er in Filmen wie „L.A. Confidential“ (1997) oder „The Survivor“ (2021). Sein Regie-Debüt gab er mit der schwarzen Komödie „Schmeiß die Mama aus dem Zug“ (1987).

Auch als Produzent machte sich DeVito einen Namen. Für das Justizdrama „Erin Brockovich“ (2000) mit Julia Roberts, 57, in der Hauptrolle erhielter 2001 eine „Oscar“ Nominierung.

Privat war Danny DeVito lange Jahre mit seiner Schauspielkollegin Rhea Perlman, 76, glücklich. Die beiden lernten sich 1970 bei einer Broadway-Aufführung kennen.

Für Perlman war es Liebe auf den ersten Blick, als sie DeVito auf der Bühne sah. Die beiden heirateten 1982 und haben gemeinsam drei Kinder – Lucy (1983), Grace (1985) und Daniel (1987) DeVito. Die älteste Tochter trat auch in die elterlichen Fußstapfen. Mit ihr spielte DeVito im vergangenen Jahr in dem Broadwaystück „I need that“.

Obwohl Perlman und DeVito lange Zeit als unzertrennlich galten, ging deren Beziehung 2017 in die Brüche. Trotzdem blieb das Paar verheiratet und ist auch heute noch beinahe täglich in Kontakt. „Wir unternehmen viele Dinge zusammen“, bestätigt DeVito. Am liebsten als Großeltern, zu denen sie Tochter Grace im Mai 2023 mit der Geburt von Enkeltochter Sinclair Lucille gemacht hat.

Als Opa hält sich Danny DeVito mit Trampolinspringen fit. Seinen schrägen Humor zeigt er auch auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter), wo er oft Bilder seines nackten „Troll“-Fußes (dt. Kobold) zeigt. „Ich wusste nie, was ich ,twittern‘ soll. Deshalb habe ich immer meinen Fuß und meine große Zehe fotografiert.“ rz