Fantastischen Vier: Ein Leben wie in einer Familie
Die vier Süddeutschen aus dem Schwabenland, Smudo, 56, Thomas D., 55, Michi Beck, 56, und And. Ypsilon, 56, sind nicht nur eine Institution in der Poplandschaft. Sie zeigen auf ihrem gelungenen neuen Album „Long Player“ (bereits im Handel) auch 35 Jahre nach ihrer Gründung und Hits wie „Die da?!“, „Troy“ oder zuletzt „Zusammen“, was die
„Fantastischen Vier“ so einzigartig macht. Auch wenn Beck (im Bild re.) der Ansicht ist, dass sich alles wiederholt. Der WOCHE-Reporter Steffen Rüth hat mit ihm gesprochen.
„Fantastischen Vier“ so einzigartig macht. Auch wenn Beck (im Bild re.) der Ansicht ist, dass sich alles wiederholt. Der WOCHE-Reporter Steffen Rüth hat mit ihm gesprochen.
Herr Beck, Ihre Töchter sind siebzehn und zwölf Jahre alt. Was halten die Mädchen von Ihrem neuen Album?
Sie sind keine großen „Fanta-Vier-Anhängerinnen“ mehr wie noch bei der vorigen Platte, aber die ist ja auch sechs Jahre her. Derzeit hören sie eher ihr eigene Musik – Ariana Grande oder junge Rapper wie Lucio101 oder Reezy zum Beispiel. Ich bin aber auch nicht der Vorspieler wie Smudo oder Thomas, die ihren Familien unsere neue Musik immer gleich präsentieren. Ich warte lieber, bis die Kinder von selber neugierig werden. Ich zwänge ihnen nichts auf.
In jedem Fall gibt es auf „Long Player“ für jedes Alter viel zu entdecken. Die neuen Lieder klingen frisch und doch gleichzeitig ein bisschen nach alter Schule …
Wir wollten ein Album machen, das in erster Linie uns gefällt und in dem wir uns wiederfinden. Natürlich in der Hoffnung, damit Gleichgesinnte zu finden. Es sind Elemente aus dem zeitgenössischen Hip-Hop und der modernen Popmusik, trotzdem steht „Long Player“ den Sounds der neunziger Jahre näher als dem, was aktuell so im Rap passiert.
War die Musik früher besser?
Gegen diese oft geäußerte Meinung wehre ich mich immer. Ich glaube, dass sich in der Popmusik die Möglichkeiten irgendwann erschöpft haben. Alles wiederholt sich, nicht nur in der Musik, auch in der Kunst insgesamt wird viel zitiert. Die letzte bahnbrechende Entwicklung war Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre die Popularisierung der elektronischen Musik mit deren Hauptspielarten Hip-Hop und Techno. Als wir angefangen haben, haben sich neue Genres in der Popmusik gebildet, es gab neue Begriffe. Alles, was jetzt noch kommt, sind sozusagen Unterspielarten.
Im Lied „5 Zimmer mit Bad“ bezeichnet Smudo Sie und Ihre Kollegen als „Best friends for Life“. Was macht die Freundschaft zwischen Ihnen so besonders?
Unsere Beziehung geht über ein „Man trifft sich und freut sich zu sehen“ hinaus. Sie ist eher auf eine Familienebene gerutscht. Die Familien, aus denen wir stammen, haben wir mit 18, 19 Jahren verlassen. Die Familien, die wir gegründet haben, die gibt es auch schon lange, aber eben nicht so lange, wie es uns vier gibt. Wir teilen viel miteinander, wir kennen uns in- und auswendig.
Können Sie sich ein Leben ohne die anderen „Fantas“ vorstellen?
Nein. Selbst wenn wir beschließen würden, nicht mehr auf Tour oder ins Studio gehen zu wollen, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, die anderen nicht mehr zu treffen (lacht).
Im Video zum Titel „Wie weit“ lassen Sie sich in einer Schönheitsklinik in der Hölle behandeln – haben Sie‘s nötig?
Das Lied selbst ist eher eine erwachsene Liebesgeschichte von jemandem, der schon zwei, drei Beziehungen hinter sich hat. Das Video ist natürlich überzeichnet und unsere Charaktere sind überspitzt dargestellt. Wir stellen die für uns relevante Frage, wie weit wir gehen, um jung zu bleiben, um weiter mitzuspielen. Wir sind mit Mitte 50 halt die Dinosaurier innerhalb dieser Jugendkultur, die nach wie vor die wohl relevanteste von allen ist. Aber keine Angst, niemand von uns hat vor, an sich herumschnippeln zu lassen (lacht).
Derjenige, der die anderen zu diversen Eingriffen nötigen will, sind Sie …
Na ja, ich bin halt bei uns derjenige, der immer ein bisschen auf die Kleidung achtet und sich um das Aussehen der Band kümmert. Ich bin halt der Einzige, der sich von uns für Mode und Stil überhaupt interessiert. Die anderen vertrauen mir in dieser Hinsicht.
Sie sind keine großen „Fanta-Vier-Anhängerinnen“ mehr wie noch bei der vorigen Platte, aber die ist ja auch sechs Jahre her. Derzeit hören sie eher ihr eigene Musik – Ariana Grande oder junge Rapper wie Lucio101 oder Reezy zum Beispiel. Ich bin aber auch nicht der Vorspieler wie Smudo oder Thomas, die ihren Familien unsere neue Musik immer gleich präsentieren. Ich warte lieber, bis die Kinder von selber neugierig werden. Ich zwänge ihnen nichts auf.
In jedem Fall gibt es auf „Long Player“ für jedes Alter viel zu entdecken. Die neuen Lieder klingen frisch und doch gleichzeitig ein bisschen nach alter Schule …
Wir wollten ein Album machen, das in erster Linie uns gefällt und in dem wir uns wiederfinden. Natürlich in der Hoffnung, damit Gleichgesinnte zu finden. Es sind Elemente aus dem zeitgenössischen Hip-Hop und der modernen Popmusik, trotzdem steht „Long Player“ den Sounds der neunziger Jahre näher als dem, was aktuell so im Rap passiert.
War die Musik früher besser?
Gegen diese oft geäußerte Meinung wehre ich mich immer. Ich glaube, dass sich in der Popmusik die Möglichkeiten irgendwann erschöpft haben. Alles wiederholt sich, nicht nur in der Musik, auch in der Kunst insgesamt wird viel zitiert. Die letzte bahnbrechende Entwicklung war Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre die Popularisierung der elektronischen Musik mit deren Hauptspielarten Hip-Hop und Techno. Als wir angefangen haben, haben sich neue Genres in der Popmusik gebildet, es gab neue Begriffe. Alles, was jetzt noch kommt, sind sozusagen Unterspielarten.
Im Lied „5 Zimmer mit Bad“ bezeichnet Smudo Sie und Ihre Kollegen als „Best friends for Life“. Was macht die Freundschaft zwischen Ihnen so besonders?
Unsere Beziehung geht über ein „Man trifft sich und freut sich zu sehen“ hinaus. Sie ist eher auf eine Familienebene gerutscht. Die Familien, aus denen wir stammen, haben wir mit 18, 19 Jahren verlassen. Die Familien, die wir gegründet haben, die gibt es auch schon lange, aber eben nicht so lange, wie es uns vier gibt. Wir teilen viel miteinander, wir kennen uns in- und auswendig.
Können Sie sich ein Leben ohne die anderen „Fantas“ vorstellen?
Nein. Selbst wenn wir beschließen würden, nicht mehr auf Tour oder ins Studio gehen zu wollen, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, die anderen nicht mehr zu treffen (lacht).
Im Video zum Titel „Wie weit“ lassen Sie sich in einer Schönheitsklinik in der Hölle behandeln – haben Sie‘s nötig?
Das Lied selbst ist eher eine erwachsene Liebesgeschichte von jemandem, der schon zwei, drei Beziehungen hinter sich hat. Das Video ist natürlich überzeichnet und unsere Charaktere sind überspitzt dargestellt. Wir stellen die für uns relevante Frage, wie weit wir gehen, um jung zu bleiben, um weiter mitzuspielen. Wir sind mit Mitte 50 halt die Dinosaurier innerhalb dieser Jugendkultur, die nach wie vor die wohl relevanteste von allen ist. Aber keine Angst, niemand von uns hat vor, an sich herumschnippeln zu lassen (lacht).
Derjenige, der die anderen zu diversen Eingriffen nötigen will, sind Sie …
Na ja, ich bin halt bei uns derjenige, der immer ein bisschen auf die Kleidung achtet und sich um das Aussehen der Band kümmert. Ich bin halt der Einzige, der sich von uns für Mode und Stil überhaupt interessiert. Die anderen vertrauen mir in dieser Hinsicht.