Ab 50 Jahren steigt das Risiko: Gürtelrose, jeder Dritte erkrankt
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Bläschen, Rötungen, Schmerzen.
An Gürtelrose zu erkranken, ist quälend und es kann für Auge, Herz und Hirn gefährlich werden.
Die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, steigt
mit dem Alter.
Erstmals ist die Gürtelrose-Impfung für Menschen
ab 60 gratis.
An Gürtelrose zu erkranken, ist quälend und es kann für Auge, Herz und Hirn gefährlich werden.
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Martina Rupp, 64, kann ein Lied davon singen. Auch Herbert Prohaska, 70, und ein Großteil der rund dreißig- bis vierzigtausend Menschen im Land, die jedes Jahr an Gürtelrose erkranken.
Denn Gürtelrose kann das Leben massiv beeinträchtigen und Schmerzen bereiten, die sich nicht einmal durch Medikamente lindern lassen.
Schuld an einer Gürtelrose ist das Varizella-Zoster-Virus, das 99 Prozent der Menschen seit der Kindheit in sich tragen. Das Virus macht sich das erste Mal in den Kinderjahren bemerkbar, in Form von Feuchtblattern, auch Windpocken oder Schafblattern genannt. Nach dieser Erkrankung zieht es sich zurück und schlummert über Jahrzehnte in den Nervenknoten des Rückenmarks und der Gehirnnerven.
„Ist das Immunsystem geschwächt, kann das Virus wieder aktiviert werden“, erklärt Dr. Robert Mühlegger, Vorstand der Abteilung für Dermatologie am LK Wiener Neustadt (NÖ).
Das so aktivierte Virus wandert nun entlang der Nervenbahnen, je nachdem, wo es die Jahrzehnte überdauerte. Dabei schädigt es die Nerven, mit spürbaren Folgen. „Manche vergleichen die Schmerzen mit Dornen, die sich in die Haut bohren, andere erinnern sich an Schmerzen wie Stiche mit Nägeln, wieder andere spüren Nervenenden, die unter Feuer stehen“, sagt Prof. Stefan Winkler, stellvertretender Leiter der klinischen Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin am AKH Wien.
Nicht nur schmerzhaft, sondern auch gefährlich kann es etwa werden, wenn die Viren Nervenbahnen entlangwandern, die das Auge oder die Ohren versorgen.
„In zehn bis 25 Prozent der Fälle wird das Auge
in Mitleidenschaft gezogen, mit Entzündungen der Bindehaut, Hornhaut, der mittleren Augenhaut oder des Sehnervs.
Im schlimmsten Fall führt das zu einem dauerhaften Sehverlust. Ähnlich unangenehm wird es, wenn der äußere Gehörgang und die Ohrmuschel betroffen sind.
Gefährliche Folgeschäden möglich
Ist der siebente Hirnnerv involviert, kann es zur Gesichtslähmung kommen. Beim achten Hirnnerv kommt es zur Störung des Gleichgewichtes, zu Tinnitus und Hörverlust“, warnt Prof. Winkler.
Zu den häufigsten Komplikationen gehört die Post-Zoster-Neuralgie. „Bei jedem dritten Gürtelrose-Patienten tritt sie auf. Es sind Nervenschmerzen, die mindestens drei Monate, selten für Jahre, nach Abklingen der Krankheit erhalten bleiben.“
Damit sind die Gefahren aber noch nicht zu Ende, denn es ist ebenso belegt, dass in den Monaten unmittelbar nach der Gürtelrose das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko ansteigt. Dazu kommt, wer einmal an Gürtelrose erkrankt ist, hat ein erhöhtes Risiko, ein zweites Mal daran zu erkranken.
Wiewohl Gürtelrose den meisten Menschen im Land ein Begriff ist, wird die Schwere der Krankheit unterschätzt. Eine Umfrage des Pharmaunternehmens Glaxo-SmithKline ergab, „85 Prozent kennen Gürtelrose als Krankheit und 67 Prozent wissen über die Symptome Bescheid. Unter den über 50jährigen meinen aber 65 Prozent, dass es nicht ,sehr wahrscheinlich‘ ist, eine Gürtelrose zu entwickeln.“
Die Altersgruppe der Risikopatienten wächst
Dabei erkrankt jeder Dritte im Laufe seines Lebens daran. Möglich macht das ein geschwächtes Immunsystem aufgrund von Stress, Krankheit (etwa Diabetes, COPD, Nierenerkrankung, Rheuma) oder einem altersbedingt schwächer werdenden Immunsystem.
Die Altersgruppe der Risikopatienten wird in den nächsten Jahren größer, da die Zahl der Menschen über 50 Jahren steigt. Zahlreiche Ärzte, Gesundheitsministerin Korinna Schumann sowie Ingrid Korosec, die Präsidentin des Österreichischen Seniorenrates, empfehlen daher die Vorsorge-Impfung. Diese aus zwei Impfungen bestehende Immunisierung kostete bisher € 500,-.
Ein Preis, den nur wenige Menschen im Land bezahlen können oder wollen. Diese Hürde ist für Menschen, die das höchste Risiko tragen, eines Tages an Gürtelrose zu erkranken, mit Anfang November gefallen. Das heißt, die Impfung ist für alle über 60 Jahre sowie für Risikogruppen ab 18 Jahren ab sofort gratis erhältlich.
Das Nationale Impfgremium empfiehlt die Verwendung des Totimpfstoffes Shingrix, da er eine lang anhaltende Wirksamkeit zur Vorbeugung von Herpes zoster verspricht, auch bei immungeschwächten Menschen. Shingrix wird zweimalig in einen Muskel im Abstand von mindestens zwei bis maximal sechs Monaten verabreicht. Eine Auffrischungsimpfung wird derzeit nicht empfohlen.
„Shingrix enthält abgetötete Viren und einen Wirkverstärker. Aktuelle Studien deuten auf eine Wirkdauer von etwa zehn Jahren hin. Der Impferfolg liegt bei etwas mehr als 90 Prozent“, verrät Dr. Erich Doblinger, Allgemeinmediziner aus Wien. Auch Menschen, die bereits eine Gürtelrose-Erkrankung durchmachten, sind für die Impfung geeignet.
Auf die Frage, wie gut die Impfung wirkt, meldet
das Robert Koch Institut folgende Zahlen. „Ohne
Impfung erkranken 33 von 100 Erwachsenen im Laufe ihres Lebens an Gürtelrose. Mit Impfung sind es drei von 100 Erwachsenen.“
Kostenlose Impfungen:
Masern-Mumps-Röteln:
Kostenlos als Nachholimpfung für alle Altersgruppen.
Influenza:
alle Altersgruppen.
COVID-19-Impfung:
alle Altersgruppen.
Gürtelrose:
ab dem vollendeten 60. Lebensjahr und Risikogruppen ab 18 Jahren.
Pneumokokken:
ab dem vollendeten 60. Lebensjahr und Risikogruppen ab 18 Jahren.
Denn Gürtelrose kann das Leben massiv beeinträchtigen und Schmerzen bereiten, die sich nicht einmal durch Medikamente lindern lassen.
Schuld an einer Gürtelrose ist das Varizella-Zoster-Virus, das 99 Prozent der Menschen seit der Kindheit in sich tragen. Das Virus macht sich das erste Mal in den Kinderjahren bemerkbar, in Form von Feuchtblattern, auch Windpocken oder Schafblattern genannt. Nach dieser Erkrankung zieht es sich zurück und schlummert über Jahrzehnte in den Nervenknoten des Rückenmarks und der Gehirnnerven.
„Ist das Immunsystem geschwächt, kann das Virus wieder aktiviert werden“, erklärt Dr. Robert Mühlegger, Vorstand der Abteilung für Dermatologie am LK Wiener Neustadt (NÖ).
Das so aktivierte Virus wandert nun entlang der Nervenbahnen, je nachdem, wo es die Jahrzehnte überdauerte. Dabei schädigt es die Nerven, mit spürbaren Folgen. „Manche vergleichen die Schmerzen mit Dornen, die sich in die Haut bohren, andere erinnern sich an Schmerzen wie Stiche mit Nägeln, wieder andere spüren Nervenenden, die unter Feuer stehen“, sagt Prof. Stefan Winkler, stellvertretender Leiter der klinischen Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin am AKH Wien.
Nicht nur schmerzhaft, sondern auch gefährlich kann es etwa werden, wenn die Viren Nervenbahnen entlangwandern, die das Auge oder die Ohren versorgen.
„In zehn bis 25 Prozent der Fälle wird das Auge
in Mitleidenschaft gezogen, mit Entzündungen der Bindehaut, Hornhaut, der mittleren Augenhaut oder des Sehnervs.
Im schlimmsten Fall führt das zu einem dauerhaften Sehverlust. Ähnlich unangenehm wird es, wenn der äußere Gehörgang und die Ohrmuschel betroffen sind.
Gefährliche Folgeschäden möglich
Ist der siebente Hirnnerv involviert, kann es zur Gesichtslähmung kommen. Beim achten Hirnnerv kommt es zur Störung des Gleichgewichtes, zu Tinnitus und Hörverlust“, warnt Prof. Winkler.
Zu den häufigsten Komplikationen gehört die Post-Zoster-Neuralgie. „Bei jedem dritten Gürtelrose-Patienten tritt sie auf. Es sind Nervenschmerzen, die mindestens drei Monate, selten für Jahre, nach Abklingen der Krankheit erhalten bleiben.“
Damit sind die Gefahren aber noch nicht zu Ende, denn es ist ebenso belegt, dass in den Monaten unmittelbar nach der Gürtelrose das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko ansteigt. Dazu kommt, wer einmal an Gürtelrose erkrankt ist, hat ein erhöhtes Risiko, ein zweites Mal daran zu erkranken.
Wiewohl Gürtelrose den meisten Menschen im Land ein Begriff ist, wird die Schwere der Krankheit unterschätzt. Eine Umfrage des Pharmaunternehmens Glaxo-SmithKline ergab, „85 Prozent kennen Gürtelrose als Krankheit und 67 Prozent wissen über die Symptome Bescheid. Unter den über 50jährigen meinen aber 65 Prozent, dass es nicht ,sehr wahrscheinlich‘ ist, eine Gürtelrose zu entwickeln.“
Die Altersgruppe der Risikopatienten wächst
Dabei erkrankt jeder Dritte im Laufe seines Lebens daran. Möglich macht das ein geschwächtes Immunsystem aufgrund von Stress, Krankheit (etwa Diabetes, COPD, Nierenerkrankung, Rheuma) oder einem altersbedingt schwächer werdenden Immunsystem.
Die Altersgruppe der Risikopatienten wird in den nächsten Jahren größer, da die Zahl der Menschen über 50 Jahren steigt. Zahlreiche Ärzte, Gesundheitsministerin Korinna Schumann sowie Ingrid Korosec, die Präsidentin des Österreichischen Seniorenrates, empfehlen daher die Vorsorge-Impfung. Diese aus zwei Impfungen bestehende Immunisierung kostete bisher € 500,-.
Ein Preis, den nur wenige Menschen im Land bezahlen können oder wollen. Diese Hürde ist für Menschen, die das höchste Risiko tragen, eines Tages an Gürtelrose zu erkranken, mit Anfang November gefallen. Das heißt, die Impfung ist für alle über 60 Jahre sowie für Risikogruppen ab 18 Jahren ab sofort gratis erhältlich.
Das Nationale Impfgremium empfiehlt die Verwendung des Totimpfstoffes Shingrix, da er eine lang anhaltende Wirksamkeit zur Vorbeugung von Herpes zoster verspricht, auch bei immungeschwächten Menschen. Shingrix wird zweimalig in einen Muskel im Abstand von mindestens zwei bis maximal sechs Monaten verabreicht. Eine Auffrischungsimpfung wird derzeit nicht empfohlen.
„Shingrix enthält abgetötete Viren und einen Wirkverstärker. Aktuelle Studien deuten auf eine Wirkdauer von etwa zehn Jahren hin. Der Impferfolg liegt bei etwas mehr als 90 Prozent“, verrät Dr. Erich Doblinger, Allgemeinmediziner aus Wien. Auch Menschen, die bereits eine Gürtelrose-Erkrankung durchmachten, sind für die Impfung geeignet.
Auf die Frage, wie gut die Impfung wirkt, meldet
das Robert Koch Institut folgende Zahlen. „Ohne
Impfung erkranken 33 von 100 Erwachsenen im Laufe ihres Lebens an Gürtelrose. Mit Impfung sind es drei von 100 Erwachsenen.“
Kostenlose Impfungen:
Masern-Mumps-Röteln:
Kostenlos als Nachholimpfung für alle Altersgruppen.
Influenza:
alle Altersgruppen.
COVID-19-Impfung:
alle Altersgruppen.
Gürtelrose:
ab dem vollendeten 60. Lebensjahr und Risikogruppen ab 18 Jahren.
Pneumokokken:
ab dem vollendeten 60. Lebensjahr und Risikogruppen ab 18 Jahren.
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