Anmelden
Abonnieren
Ausgabe Nr. 45/2025 vom 04.11.2025, Fotos: ZDF/Patrick Pfeiffer, ORF/ZDF/Manju Sawhney
Artikel-Bild
Walter Sittler, 72 in:

„Der Kommissar und der See:
Das fremde Kind“,

Samstag, 8.11., 20.15 Uhr, ORF2
Artikel-Bild
Artikel-Bild
Nurit Hirschfeld spielt die Polizistin und Unfall-Lenkerin.
Artikel-Bild
Auch Dr. Jochen Krimmer (Juergen Maurer, Mitte) gerät mit der Zeit unter Verdacht.
Walter Sittler, 72:
„Ich flittere noch immer“
Jetzt neu: Hier klicken
und Artikel an Freunde verschenken.
Flitterwochen haben Walter Sittler und seine Frau nie gemacht. Jetzt, wo die Kinder aus dem Haus sind, holen sie das nach.
Auf Play drücken
um Artikel vorlesen
zu lassen.
Auf die Welt kam er als jüngstes von acht Kindern eines Literaturprofessors und einer Lehrerin. „Das Dasein als Nesthäkchen hat mich geprägt“, meint der am 5. Dezember 1952 geborene Walter Sittler. „Ich habe mich immer bemüht, von den Älteren, die mir im Wissen natürlich voraus waren, zu lernen. Und mir wurde dabei zwangsläufig klar, dass es eine Welt um einen herum gibt, die man nicht vergessen sollte. Mit der Zeit haben wir dann alle voneinander gelernt.“

Was er lernen wollte, um damit einmal Geld zu verdienen, wusste Sittler nach der Matura allerdings nicht. Nachdem er seinen Dienst bei der Bundeswehr geleistet hatte, zog es ihn anfangs in die medizinische Richtung. Arzt wäre doch ein interessanter Beruf. Aber nach einem Praktikum als Pfleger legte er den Plan, Medizin zu studieren, ad acta. Eher zufällig, durch einen Freund, schnupperte er danach in eine Schauspielschule hinein – und blieb.

Als ausgebildeter Mime zeigte Sittler sein Können anschließend fast ausschließlich auf Theaterbrettern. Er war bereits 43 Jahre alt, als er durch die Serien „girl friends“ (69 Folgen) und „Nikola“ (110 Folgen) bei einem großen Publikum bekannt und beliebt wurde. Seit damals zählt er zu den meistbeschäftigten deutschen Darstellern. Mit der Krimireihe „Der Kommissar und das Meer“ und der Nachfolge-Produktion „Der Kommissar und der See“ blieb der Erfolg Walter Sittler treu.

Mit dem beruflichen Glück konnte sein privates locker mithalten. Er ist seit 40 Jahren mit der Dokumentarfilmerin Sigrid Klausmann, 70, verheiratet und hat mit ihr drei Kinder – Jennifer, 40, Benedikt, 38, und Lea-Marie, 36.

„Für mich kam immer das Familienleben an erster Stelle“, betont Sittler. „Ich habe Rollen nur angenommen, wenn geklärt war, dass ich regelmäßig nach Hause fahren konnte. Das war mir bei den Verhandlungen wichtiger als die Gage. Und wenn ich einmal wirklich nicht heimfahren konnte, habe ich mit den Kindern täglich telefoniert. Alle kamen dran und durften mir die Geschichten des Tages erzählen.“ Tochter Jennifer meint dazu: „Der Papa war viel weg, aber irgendwie war er auch immer da.“

Das Geheimnis seiner langen, skandalfreien Ehe ist für Walter Sittler keines. „Ich denke, das Wichtigste in unserer Beziehung war, dass ich nie das Gefühl hatte, dass Sigrid mir gehört. Ich gehöre ihr auch nicht, aber wir haben uns entschieden, das Leben gemeinsam zu meistern. Das gelingt eben nicht allen, doch wir schaffen das. Was nicht heißt, dass wir nicht auch Krisen bewältigen mussten.“ Seitdem die Kinder aus dem Haus sind, freuen sich die beiden auf deren Besuche. Und aufs Enkelkind.

„Meine Frau und ich verbringen viel Zeit miteinander“, erzählt Sittler. „Unsere Schreibtische stehen sich direkt gegenüber, und wenn ich nicht drehe, gehen wir jeden Samstag Nordic Walking. Außerdem reisen wir gerne. Lange Flitterwochen haben wir nie gemacht, das holen wir jetzt in kleinen Einheiten nach. Ja, ich flittere noch immer.“

Die Rolle des pensionierten Kommissars, der dennoch ermittelt, passt daher zu ihm. „Nur
noch im Schaukelstuhl zu sitzen – das wäre nichts für mich.“
Weitere Inhalte dieser Ausgabe:
Ihre Meinung
Ihre Meinung ist uns wichtig.

Schreiben Sie Ihren Kommentar zu diesem Artikel, den wir dann prüfen und veröffentlichen werden.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Werbung