Ausgabe Nr. 42/2025 vom 14.10.2025, Fotos: ORF/ZDF/Claussen+Putz/Film AG/Mathias Bothor, ORF/ZDF/Fabio Eppensteiner
Josef Hader, 63:
„Oma hat mir alles erzählt“
„Oma hat mir alles erzählt“
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Im Zweiteiler „Sturm kommt auf“ (Teil 2: 23.10.) spielt Josef Hader einen Schuster in der Zwischenkriegszeit. Er sieht Parallelen zur Gegenwart.
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Herr Hader, als man Ihnen die Rolle des Schusters Kraus in dem Zweiteiler „Sturm kommt auf“ angeboten hat – haben Sie sofort zugesagt?
Ja. Das heißt, nachdem ich den großartigen Roman „Unruhe um einen Friedfertigen“ von Oskar Maria Graf, auf dem die Verfilmung ja basiert, gelesen hatte und wusste, dass der von mir hochgeschätzte Matti Geschonneck Regie führen wird.
Die Geschichte spielt in der bayerischen Provinz in der Zwischenkriegszeit, als der Faschismus langsam aufkam. Wurde über diese Zeitspanne in Ihrer Familie gesprochen, als Sie jung waren?
Ich bin größtenteils bei meinen Großeltern aufgewachsen, in einem kleinen Dorf an der Grenze zwischen Ober- und Niederösterreich. Mein Großvater war eher der schweigsame Typ, aber meine Oma hat mir alles erzählt.
Welche Bedeutung hat das Thema für Sie in unserer Gegenwart?
Leider eine große. Die Unversöhnlichkeit der politischen Lager in der Zwischenkriegszeit, die gelähmte Demokratie, die Sehnsucht nach großen Führern – das alles wiederholt sich gerade auf gespenstische Weise.
Zeigt der ORF Ihrer Meinung nach genug gegen das Vergessen?
Nicht ganz. Früher war es so, dass auf einem Kanal für Unterhaltung gesorgt wurde und auf dem zweiten anspruchsvolle Themen auf dem Programm standen. Das wurde dem breiten Publikum gewissermaßen aufs Aug‘ gedrückt. Heute müssen die Interessierten auf die Suche gehen, um etwas zu finden.
Wenn Sie selbst vor dem Fernsehgerät sitzen – was schauen Sie sich an?
In erster Linie historische Dokumentationen. Ich bin geschichtlich wahnsinnig interessiert. Nach der Matura hab‘ ich ja Geschichte und Germanistik studiert, allerdings nicht fertig. Es gibt aber noch etwas, was ich mir im Fernsehen gern anschau‘ – gute alte Kinofilme (lacht).
Sie haben vor einiger Zeit in einer ORF-Sendung gesagt, dass alle Kabarett-Preise – von denen Sie wohl die meisten haben – „schiach“ sind. Haben Sie auch einen schönen?
Ja, einen einzigen. Und das ist auch der einzige, den ich so aufgestellt hab‘, dass man ihn sieht. Das ist der Dieter-Hildebrandt-Preis. Der Hildebrandt war ja früher gemeinsam mit Werner Schneyder oft im ORF zu sehen. Etwas Anspruchsvolles, einen ganzen Abend lang.
Die wichtigste Frage zum Schluss: Wie werden Sie heuer Weihnachten feiern?
(lacht) Langweilig, wie immer. Natürlich mit Baum. Lieber ist mir die Zeit zwischen dem Heiligen Abend und Neujahr. Da treffe ich Freunde zum Plaudern und lass‘ es mir gutgehen, so richtig gemütlich. m. prack
Ja. Das heißt, nachdem ich den großartigen Roman „Unruhe um einen Friedfertigen“ von Oskar Maria Graf, auf dem die Verfilmung ja basiert, gelesen hatte und wusste, dass der von mir hochgeschätzte Matti Geschonneck Regie führen wird.
Die Geschichte spielt in der bayerischen Provinz in der Zwischenkriegszeit, als der Faschismus langsam aufkam. Wurde über diese Zeitspanne in Ihrer Familie gesprochen, als Sie jung waren?
Ich bin größtenteils bei meinen Großeltern aufgewachsen, in einem kleinen Dorf an der Grenze zwischen Ober- und Niederösterreich. Mein Großvater war eher der schweigsame Typ, aber meine Oma hat mir alles erzählt.
Welche Bedeutung hat das Thema für Sie in unserer Gegenwart?
Leider eine große. Die Unversöhnlichkeit der politischen Lager in der Zwischenkriegszeit, die gelähmte Demokratie, die Sehnsucht nach großen Führern – das alles wiederholt sich gerade auf gespenstische Weise.
Zeigt der ORF Ihrer Meinung nach genug gegen das Vergessen?
Nicht ganz. Früher war es so, dass auf einem Kanal für Unterhaltung gesorgt wurde und auf dem zweiten anspruchsvolle Themen auf dem Programm standen. Das wurde dem breiten Publikum gewissermaßen aufs Aug‘ gedrückt. Heute müssen die Interessierten auf die Suche gehen, um etwas zu finden.
Wenn Sie selbst vor dem Fernsehgerät sitzen – was schauen Sie sich an?
In erster Linie historische Dokumentationen. Ich bin geschichtlich wahnsinnig interessiert. Nach der Matura hab‘ ich ja Geschichte und Germanistik studiert, allerdings nicht fertig. Es gibt aber noch etwas, was ich mir im Fernsehen gern anschau‘ – gute alte Kinofilme (lacht).
Sie haben vor einiger Zeit in einer ORF-Sendung gesagt, dass alle Kabarett-Preise – von denen Sie wohl die meisten haben – „schiach“ sind. Haben Sie auch einen schönen?
Ja, einen einzigen. Und das ist auch der einzige, den ich so aufgestellt hab‘, dass man ihn sieht. Das ist der Dieter-Hildebrandt-Preis. Der Hildebrandt war ja früher gemeinsam mit Werner Schneyder oft im ORF zu sehen. Etwas Anspruchsvolles, einen ganzen Abend lang.
Die wichtigste Frage zum Schluss: Wie werden Sie heuer Weihnachten feiern?
(lacht) Langweilig, wie immer. Natürlich mit Baum. Lieber ist mir die Zeit zwischen dem Heiligen Abend und Neujahr. Da treffe ich Freunde zum Plaudern und lass‘ es mir gutgehen, so richtig gemütlich. m. prack
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