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Ausgabe Nr. 41/2025 vom 07.10.2025, Fotos: Peter Goebel
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Max Giesinger, 37.
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Giesinger hat in einigen der 13 neuen Liedern seinen Liebeskummer verarbeitet.
Max Giesinger:
Tränen des Liebeskummers vergossen
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Üblicherweise gilt der deutsche Sänger Max Giesinger als ein unbeschwerter Vertreter des deutschsprachigen Pop. Auf seinem neuen Album „Glück auf den Straßen“ (bereits im Handel) macht der 37jährige jedoch überwiegend einen nachdenklichen Eindruck.
Dem Album ist der Liebeskummer des Sängers anzuhören. Warum das so ist, hat er dem WOCHE-Reporter Steffen Rüth erzählt.
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Hallo Herr Giesinger, es ist Montagmittag – wie läuft es bei Ihnen?

Sehr gut. Ich hatte am Wochenende Auftritte, deshalb habe ich mir heute einen ruhigen Vormittag gegönnt. Ich habe im Bett gelesen, das Fenster aufgerissen, mir einen guten Kaffee gemacht und gedacht, was es doch für ein herrlicher Luxus sei, die Woche auf diese Art zu beginnen. Nur die Sache mit dem „Day-Bed“ hat nicht so gut geklappt.

Die Sache mit dem „Day-Bed“? Würden Sie das bitte erklären?

Ich bin vor bald einem Jahr umgezogen und wollte endlich einmal draußen schlafen. Dafür habe ich mir eine überdachte Bettkonstruktion auf dem Balkon gebaut. Das ist theoretisch ganz gemütlich, aber im Sommer war ich so wenig daheim, dass ich erst jetzt dazu kam, es auszuprobieren. Am Anfang war es auch noch schön lauschig und gemütlich, aber in den frühen Morgenstunden wurde es doch frisch, also bin ich hineingegangen.

Leben Sie jetzt im Grünen?

Es gibt ein paar Bäume, aber ich bin noch immer in Hamburg, also in der Stadt. Richtig ruhig ist es zwar nicht, aber ich mag mein neues Zuhause gern. Jetzt muss ich endlich einmal dazukommen, die restlichen Kisten auszupacken.

Wenn es nach den Themen auf Ihrem neuen Album „Glück auf den Straßen“ geht, könnte das noch dauern. Im Lied „4.000 Wochen“ singen Sie „Meine Freunde haben Kinder, ich steh auf Bali im Winter“ …

Vielleicht fange ich trotzdem an, mich innerlich nach einer Art Ankommen zu sehnen. Nach einem Leben im Häuschen irgendwo im Grünen, mit Kindern, Frau und Hund. Ich möchte mein Leben in Hamburg nicht missen, dennoch glaube ich tief in mir drin zu wissen, was mir guttun würde. Aufs Dorf zu ziehen, in einer festen Partnerschaft zu leben, herunterzukommen von diesem permanenten „Action-Modus“, der mich immer häufiger stresst.

Was die Liebe betrifft, blicken Sie in mehreren Liedern wehmütig bis traurig zurück auf eine Liebe, die nicht mehr existiert …

Ich hatte eine Beziehung, die auf dem Album eine große Rolle spielt. Als es anfing mit uns und alles noch so schön und leicht war, habe ich die ersten Lieder geschrieben. Als es vorbei war, die letzten. Ich habe diese Beziehung richtig an die Wand gefahren. Das war schon eine große Liebe, aber ich habe es nicht hinbekommen. Irgendetwas in mir wollte noch nicht. Das beschäftigt mich immer noch sehr.

Im Stück „Bungalow“ erzählen Sie, dass Sie sich schon in diesem Kinder-Häuschen-Hund-Umfeld gesehen haben …

Richtig, und dann mache ich doch wieder alles kaputt. Das hat bei mir viel mit Selbstzweifeln zu tun. Dann frage ich mich manchmal: „Hätte ich das nicht doch hinbekommen können? War sie nicht doch die Richtige?“

Wie schwer ist es, die große Liebe zu verlieren und dann diese Lieder zu singen?

Ziemlich schwierig. Aber es hilft mir auch, mich mit meinen Problemen auseinanderzusetzen.
Lieder wie „Du wärst es gewesen“ sind mir wichtig und sie haben mir beim Schreiben die eine oder andere Träne
des Liebeskummers in die Augen getrieben.
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