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Ausgabe Nr. 41/2025 vom 07.10.2025, Foto: Thomas & Thomas
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Sarah Thonig, 33.
Sarah Thonig:
„Ich bin die neue Sekretärin“
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Sie gehört seit dem Jahr 2015 zu den Darstellern der beliebten Krimi-Reihe „Die Rosenheim-Cops“.
Bislang nur in einer Nebenrolle aktiv, tritt Sarah Thonig, 33, nun die Nachfolge von Marisa Burger, der Sekretärin „Frau Stockl“, an. Das Gespräch führte Barbara Reiter.
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Frau Thonig, „Es gabat a Leich“ ist ein starker Satz und untrennbar mit den „Rosenheim-Cops“ verbunden.
Damit hat die bisherige Sekretärin „Frau Stockl“ die Ermittlungen der jeweiligen Folge eingeleitet. Nun übernehmen Sie die Rolle von Marisa Burger, die aus der Serie aussteigt. Wird der Satz mit Ihnen weiterleben?


Das wäre nicht zuletzt für die Zuschauer schön. Er ist allerdings sehr mit „Frau Stockl“, also Marisa Burger, verbunden. Die Dreharbeiten für die neuen Folgen mit mir als Sekretärin beginnen im nächsten Jahr. Wir haben also noch Zeit zu überlegen, wie wir diese Frage beantworten können.

Sie standen mit Anfang 20 zum ersten Mal als Christin Lange bei den „Rosenheim-Cops“ vor der Kamera. Heute sind Sie Anfang 30 und treten bald in die Fußstapfen von
Marisa Burger. Wie fühlt sich das an?


Es ist für mich ein weiterer Schritt in dieser Serie.
Ich bin mit den Dreharbeiten zu den „Rosenheim-Cops“ ja auch erwachsen geworden. Heute beschäftigen mich ganz andere Themen als damals, aber das Schöne ist: Ich darf immer noch in demselben Umfeld arbeiten.

Nachdem Sie die Rolle von Marisa Burger übernommen haben: Wann würden Sie sagen, „Mein Einstand war ein Erfolg“?

Wenn ich sagen kann, dass es nicht nur mir, sondern auch den Zuschauern genauso viel Spaß macht wie in den vergangenen Jahren.

Ihre Vorgängerin hat zuletzt die Arbeitsbedingungen kritisiert. Es gebe ein höheres Drehpensum und weniger Geld. Sehen Sie das ähnlich?

Das ist ein komplexes Thema. Natürlich sehe ich die Realität und dabei auch, dass ein Beruf nicht alles ist. Gleichzeitig gehe ich jeden Tag unglaublich gerne zur Arbeit. Ich weiß, wie viele Menschen davon träumen, Schauspieler zu sein. Für mich muss die Rechnung unterm Strich stimmen. Ich bin dankbar, dass ich meine Leidenschaft zum Beruf machen konnte.

Sie sagten einmal, Sie würden diese Arbeit sogar gratis machen …

Der Gedanke dahinter stimmt nach wie vor. Allerdings nicht, weil ich die Augen vor der Realität verschließe, sondern weil ich wirklich liebe, was ich tue.

Sie haben schon Schultheater gespielt und standen bereits mit elf Jahren zum ersten Mal vor der Kamera. Und das ganz ohne Unterstützung einer Schauspieler-Familie …

Meine Eltern sind äußerst kulturinteressiert und haben mich immer unterstützt. Damit haben sie mir auch die Freiheit gegeben, manches auszuprobieren. Ich wurde immer schon ermutigt, meinen eigenen Weg zu gehen. Das ist auch ein Privileg.

Haben Sie es je als Nachteil empfunden, keine Schauspielschule absolviert zu haben?

Für mich persönlich nicht, „Learning by Doing“ (also bei der Arbeit zu lernen) war für mich einfach der richtige Weg. Ich gehörte ein Jahr lang dem Ensemble am Residenztheater in München an, was schon eine gute Schule war. Auch deshalb, weil ich gemerkt habe, dass meine Leidenschaft eher beim Film als beim Theater liegt. Gerade die staatlichen Schauspielschulen sind ja immer noch mehr auf Theater ausgelegt.

Wie gelang Ihnen dann der Einstieg ins Filmgeschäft?

Nach der Matura und meiner Zeit am Theater durfte ich beispielsweise die Hauptrolle in einer Kinderserie für den Sender „Nickelodeon“ übernehmen. Zum Glück ging es danach immer weiter. Ich habe aber auch schon früh nebenher hinter der Kamera gearbeitet und Praktika beim Film gemacht – zunächst als sogenannter „Set-Runner“ (Anm.: Unterstützung des Film-Teams) und später als Produktionsassistentin. In diese Praktikumszeit ist ein Vorsprechen gefallen und ich wollte absagen, um ja alles richtig zu machen. Aber der Produzent meinte: „Bist du verrückt? Du musst da hingehen!“ Ich habe die Rolle bekommen und durfte trotzdem zurück in meine Bürotätigkeit.

Privates ist von Ihnen kaum zu erfahren. Warum?

Weil nie jemand danach gefragt hat (lacht). Im Ernst: Ich habe gelernt, dass das Internet nichts vergisst. Ich glaube nicht, dass es spannend ist, was ich frühstücke.

Sehen Sie sich manchmal selbst Neuigkeiten über prominente Menschen an?

Natürlich. Wenn ich eine spannende Überschrift sehe, will ich wissen, was da los ist. Das ist menschlich.

Haben Sie ein Ritual oder eine gewisse Eigenart, die Sie begleitet?

Ich kaufe von jeder Produktion, in der ich mitspiele, ein Kostüm ab. Gerade habe ich in Prag (Tschechien) eine RomCom (Anm.: romantische Komödie) gedreht und ein Kleid erstanden. Die Garderobe für den nächsten Urlaub ist also gesichert.

Was nehmen Sie aus einer Krimi-Serie mit?
Ein Revolver geht ja schlecht …


Eine Uniform geht leider auch nicht. In „Watzmann ermittelt“ habe ich fünf Jahre eine Polizistin gespielt. Da habe ich mir die Schuhe mitgenommen …
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