Herr Trump will mehr Prunk
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Der Amtssitz des amerikanischen Präsidenten, das Weiße Haus in Washington, verfügt über keinen repräsentativen Ballsaal. Deshalb möchte Donald Trump einen üppig ausgestatteten Saal bauen lassen. Er selbst will ihn finanzieren, andere Millionäre sollen sich beteiligen.
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Prinzessin Diana war überrascht oder schien es zu sein. Da stand er vor ihr, der Schwarm ihrer Jugend – John Travolta, 31 Jahre alt und seit den Tanzfilmen „Saturday Night Fever“ und „Grease“ berühmt. Er verbeugte sich und fragte: „Lady Di, möchten Sie mit mir tanzen?“
Dies trug sich am 9. November 1985, kurz nach Mitternacht zu. Der damalige amerikanische Präsident Ronald Reagan und seine Frau Nancy hatten Prinz Charles und Diana, das künftige britische Königspaar, zu Gast.
Eine Nachbildung des Trump-Anwesens
Nach dem Galadinner führte Nancy Reagan die Anwesenden, darunter bekannte Künstler wie Clint Eastwood, Neil Diamond, Tom Selleck und eben John Travolta, zur Tanzfläche des Weißen Hauses in Washington. Mit der Anwesenheit Travoltas habe sich einer ihrer größten Träume erfüllt, verriet die damals 24jährige Prinzessin später. Was niemand wusste, die 15 Minuten, die sie mit ihm tanzte, hatte sie selbst mit Nancy Reagan eingefädelt.
Diese Episode bringt heute viele Menschen in Amerika zum Schmunzeln, seit Präsident Donald Trump, 79, angekündigt hat, dass im Weißen Haus wieder mehr getanzt werden solle. Allerdings nicht in der klein gewordenen Eingangshalle wie zu Dianas Zeiten. Damit mehr Eleganz im Präsidentensitz einzieht, lässt er einen gigantischen Ballsaal errichten. Einen goldenen Palast mit opulenten Lustern und Säulen wie in seinem Schloss Mar-a-Lago in Florida.
Die Vorbereitungen für den Bau des mehr als 8.300 Quadratmeter umfassenden Gebäudes haben Anfang September begonnen. Arbeiter schnitten Büsche nieder und fällten Bäume, dröhnende Bagger rissen die Erde auf. „Diese Vorarbeiten können ein paar Wochen dauern“, ließ der zuständige Architekt James C. McCrery wissen, der ein paar zeichnerische Darstellungen des Projektes veröffentlichte.
Das neue Bauwerk mit hohen Fenstern im Stil des Weißen Hauses an der Pennsylvania Avenue 1600 entsteht teilweise auf dem Gelände des derzeitigen Gebäudes im Ostflügel. Darin sind unter anderem die Büros der Frau des Präsidenten und der militärischen Verbindungsoffiziere untergebracht. Wohin sie verlegt werden, ist noch nicht bekannt.
Trump schwärmt naturgemäß von dem Vorhaben. Als er am 11. September mit dem Architekten und einigen Mitarbeitern auf dem Dach des Weißen Hauses gesehen wurde, fragten ihn Reporter, was er von den Arbeiten halte. „Es wird eine Schönheit. Eine absolut wunderbare Konstruktion, eine der besten auf der ganzen Welt.“ Und: „Seht all die Lastwagen. Seit mehr als 150 Jahren wurde ein Ballsaal fürs Weiße Haus gewünscht, aber es gab nie einen Präsidenten, der sich auskannte mit Ballsälen.
Das Weiße Haus wurde vergoldet
Wir sollten Macht und Schönheit unserer Nation mit einem angemessenen Ballsaal vorstellen.“
Sein Festsaal soll 900 Gästen Platz bieten. „Wenn ich etwas weiß, dann ist es, wie man einen Ballsaal baut. In meinem Mar-a-Lago-Klub habe ich gebaut, was manche den größten Tanzsaal der Welt nennen. Ich besitze viele und erfolgreiche Ballsäle.“
Er verkündete, den 200 Millionen Dollar (170 Millionen Euro) teuren Neubau mit eigenem Geld und mit Spenden reicher Freunde bezahlen zu wollen. „Ein weiterer Weg, mein Geld für dieses Land auszugeben“, so Trump. Denn es ist bekannt, dass der 79jährige auch nach seinem ersten Amtseinzug im Jahr 2017 tief in die eigene Tasche griff, als er dem Weißen Haus mit seinen 132 Räumen, 35 Bädern, acht Stiegenhäusern und drei Aufzügen seinen Stempel aufdrückte. Damals ließ er zahlreiche Einrichtungsgegenstände vergolden und mit glitzernden Sternen besetzen.
Dementspechend stolz verkündete Trump, der Anbau werde die größte bauliche Veränderung der vergangenen 100 Jahre sein. Genauer wäre gewesen, seit 1948. Damals ließ Präsident Harry S. Truman die Struktur des alten Gebäudes mit Stahlrippen verstärken. Das 1800 eingeweihte erste Weiße Haus war 1814 im Krieg von den Briten niedergebrannt worden. Der Neubau wurde erst 1864 fertig.
Derzeit fasst der größte Saal des Weißen Hauses „nur“ 200 Gäste. Es sei eine Müllhalde, schimpfte Trump. In der Tat finden ausgedehnte Galadinner zum Teil in Zelten auf dem südlichen Rasen statt.
Auch wenn es die Steuerzahler angeblich nichts kostet, wird der Bau heftig kritisiert. Der einflussreiche demokratische Senator Chuck Schumer fand dafür nur Hohn. „Ich bin zufrieden, meinen Hamburger an meinem Schreibtisch zu verzehren. Ich brauche dafür keinen 200-Millionen-Ballsaal.“ Andere sehen in den Umbauten eine dunkle Metapher für Trumps Meinung über Demokratie. „Er ist eine lebende Abrissbirne gegen Gesetze, Benehmen und Moral. Der Ballsaal wird die sichtbare Vertretung einer niedrigen, schamvollen Zeit werden“, meinte die konservative Journalistin Mona Charen.
Den ersten Tanz beim Einweihungsball hat Trump für sich und Melania reserviert. Er soll noch vor dem Ende seiner Amtszeit Anfang 2029 stattfinden. Experten halten das für zu optimistisch.
Dies trug sich am 9. November 1985, kurz nach Mitternacht zu. Der damalige amerikanische Präsident Ronald Reagan und seine Frau Nancy hatten Prinz Charles und Diana, das künftige britische Königspaar, zu Gast.
Eine Nachbildung des Trump-Anwesens
Nach dem Galadinner führte Nancy Reagan die Anwesenden, darunter bekannte Künstler wie Clint Eastwood, Neil Diamond, Tom Selleck und eben John Travolta, zur Tanzfläche des Weißen Hauses in Washington. Mit der Anwesenheit Travoltas habe sich einer ihrer größten Träume erfüllt, verriet die damals 24jährige Prinzessin später. Was niemand wusste, die 15 Minuten, die sie mit ihm tanzte, hatte sie selbst mit Nancy Reagan eingefädelt.
Diese Episode bringt heute viele Menschen in Amerika zum Schmunzeln, seit Präsident Donald Trump, 79, angekündigt hat, dass im Weißen Haus wieder mehr getanzt werden solle. Allerdings nicht in der klein gewordenen Eingangshalle wie zu Dianas Zeiten. Damit mehr Eleganz im Präsidentensitz einzieht, lässt er einen gigantischen Ballsaal errichten. Einen goldenen Palast mit opulenten Lustern und Säulen wie in seinem Schloss Mar-a-Lago in Florida.
Die Vorbereitungen für den Bau des mehr als 8.300 Quadratmeter umfassenden Gebäudes haben Anfang September begonnen. Arbeiter schnitten Büsche nieder und fällten Bäume, dröhnende Bagger rissen die Erde auf. „Diese Vorarbeiten können ein paar Wochen dauern“, ließ der zuständige Architekt James C. McCrery wissen, der ein paar zeichnerische Darstellungen des Projektes veröffentlichte.
Das neue Bauwerk mit hohen Fenstern im Stil des Weißen Hauses an der Pennsylvania Avenue 1600 entsteht teilweise auf dem Gelände des derzeitigen Gebäudes im Ostflügel. Darin sind unter anderem die Büros der Frau des Präsidenten und der militärischen Verbindungsoffiziere untergebracht. Wohin sie verlegt werden, ist noch nicht bekannt.
Trump schwärmt naturgemäß von dem Vorhaben. Als er am 11. September mit dem Architekten und einigen Mitarbeitern auf dem Dach des Weißen Hauses gesehen wurde, fragten ihn Reporter, was er von den Arbeiten halte. „Es wird eine Schönheit. Eine absolut wunderbare Konstruktion, eine der besten auf der ganzen Welt.“ Und: „Seht all die Lastwagen. Seit mehr als 150 Jahren wurde ein Ballsaal fürs Weiße Haus gewünscht, aber es gab nie einen Präsidenten, der sich auskannte mit Ballsälen.
Das Weiße Haus wurde vergoldet
Wir sollten Macht und Schönheit unserer Nation mit einem angemessenen Ballsaal vorstellen.“
Sein Festsaal soll 900 Gästen Platz bieten. „Wenn ich etwas weiß, dann ist es, wie man einen Ballsaal baut. In meinem Mar-a-Lago-Klub habe ich gebaut, was manche den größten Tanzsaal der Welt nennen. Ich besitze viele und erfolgreiche Ballsäle.“
Er verkündete, den 200 Millionen Dollar (170 Millionen Euro) teuren Neubau mit eigenem Geld und mit Spenden reicher Freunde bezahlen zu wollen. „Ein weiterer Weg, mein Geld für dieses Land auszugeben“, so Trump. Denn es ist bekannt, dass der 79jährige auch nach seinem ersten Amtseinzug im Jahr 2017 tief in die eigene Tasche griff, als er dem Weißen Haus mit seinen 132 Räumen, 35 Bädern, acht Stiegenhäusern und drei Aufzügen seinen Stempel aufdrückte. Damals ließ er zahlreiche Einrichtungsgegenstände vergolden und mit glitzernden Sternen besetzen.
Dementspechend stolz verkündete Trump, der Anbau werde die größte bauliche Veränderung der vergangenen 100 Jahre sein. Genauer wäre gewesen, seit 1948. Damals ließ Präsident Harry S. Truman die Struktur des alten Gebäudes mit Stahlrippen verstärken. Das 1800 eingeweihte erste Weiße Haus war 1814 im Krieg von den Briten niedergebrannt worden. Der Neubau wurde erst 1864 fertig.
Derzeit fasst der größte Saal des Weißen Hauses „nur“ 200 Gäste. Es sei eine Müllhalde, schimpfte Trump. In der Tat finden ausgedehnte Galadinner zum Teil in Zelten auf dem südlichen Rasen statt.
Auch wenn es die Steuerzahler angeblich nichts kostet, wird der Bau heftig kritisiert. Der einflussreiche demokratische Senator Chuck Schumer fand dafür nur Hohn. „Ich bin zufrieden, meinen Hamburger an meinem Schreibtisch zu verzehren. Ich brauche dafür keinen 200-Millionen-Ballsaal.“ Andere sehen in den Umbauten eine dunkle Metapher für Trumps Meinung über Demokratie. „Er ist eine lebende Abrissbirne gegen Gesetze, Benehmen und Moral. Der Ballsaal wird die sichtbare Vertretung einer niedrigen, schamvollen Zeit werden“, meinte die konservative Journalistin Mona Charen.
Den ersten Tanz beim Einweihungsball hat Trump für sich und Melania reserviert. Er soll noch vor dem Ende seiner Amtszeit Anfang 2029 stattfinden. Experten halten das für zu optimistisch.
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