Alec Baldwin, 67, bekennt:
„Kein Tag, an dem ich nicht ans Unglück denke“
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Seit Kurzem läuft der Western „Rust“ in unseren Kinos. Dessen Hauptdarsteller Alec Baldwin hatte bei den Dreharbeiten die 42jährige Kamerafrau Halyna Hutchins erschossen. Ein tragischer Unfall, der den amerikanischen Schauspieler beinahe aus der Bahn geworfen hat.
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Der Film steht nicht für sich allein.Er wird immer von dem Vorfall überschattet sein“, bedauert der Schauspieler Alec Baldwin. Er habe es bis heute nicht fertig gebracht, sich den Streifen, bei dem er auch Produzent war, anzusehen.
Der „Vorfall“, von dem der 67jährige spricht, passierte vor mehr als drei Jahren, nur wenige Tage nach Beginn der Dreharbeiten zu dem Kinofilm „Rust – Legende des Westens“. Alec Baldwin spielt darin den alternden Halunken Harland Rust, der seinen 13jährigen Enkel Lucas aus dem Gefängnis befreit und mit ihm flüchtet. Der Bub hat einen Viehzüchter erschossen. Trotz seiner Beteuerungen, der Schuss habe sich versehentlich gelöst, wird er des Mordes angeklagt. Es war auch ein versehentlich abgegebener Schuss, der am 21. Oktober 2021 den Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins herbeiführte. Alec Baldwin hantierte damals bei einer Markierungsprobe für eine Szene mit einer Waffe. Die 42jährige stand neben der Kamera, um sich den idealen Winkel für die Aufnahme auf dem Monitor anzusehen.
Bis heute ist nicht geklärt, warum die Waffe scharf war
„Ich hielt die Waffe so, wie sie mir gesagt hat, dass ich sie halten soll.Wir gingen beide davon aus, dass die Waffe leer ist, abgesehen von der Scheinmunition“, erinnert sich Baldwin an den verhängnisvollen Tag, der Hutchins‘ Leben beenden und seines komplett auf den Kopf stellen sollte. Hutchins gab noch Anweisungen, den Colt etwas tiefer zu halten. „Ich spannte den Hahn, fragte, ob sie das sehen könne. Dann ließ ich den Hahn los und die Waffe ging von alleine los“, erzählt Baldwin. Die Kugel durchschlug Halyna Hutchins und traf auch den hinter ihr stehenden Regisseur Joel Souza. Die aus der Ukraine stammende Kamerafrau und Mutter eines damals neun Jahre alten Buben erlag kurz darauf ihren Verletzungen.
„Ich habe den Abzug nicht betätigt“, wies Baldwin vor Gericht jede Schuld von sich. Bis heute ist nicht geklärt, wie die scharfe Munition in die Waffe gelangen konnte.
Die Tragödie bedeutete auch einen massiven beruflichen Einschnitt für den Schauspieler. „Ich verlor mehrere Filmangebote“, bestätigt der 67jährige, dessen Karriere ohnehin von Höhen und Tiefen geprägt war. Geboren wurde Alexander Ray „Alec“ Baldwin III. in Amityville im US-Bundesstaat New York, als zweitältestes von sechs Kindern. Die Mutter Carol Newcomb Martineau (1929–2022) arbeitete in der Marktforschung, der Vater Alexander Baldwin (1927–1983) war Geschichtslehrer und Football-Trainer.
Auch Alec Baldwin war während seiner Schulzeit ein begabter Footballspieler. Später studierte er Politikwissenschaft und arbeitete an den Wochenenden als Aushilfe in einem Nachtklub. Die Familie besaß nicht viel, wie Alec Baldwin immer wieder erzählt. „Bei mir ging es das ganze Leben deshalb nur um eines – ich muss Geld verdienen, ich will nicht so leben wie mein Vater.“
Noch während des Studiums besuchte er Schauspielkurse im Lee Strasberg Institute. In seiner 2017 erschienenen Biografie „Nethertheless“ (dt. Nichtsdestotrotz, Harper-Verlag) schrieb Baldwin, dass er eigentlich nie Schauspieler werden wollte, „weil es so banal erscheint“. Aber es war eine Möglichkeit, die finanziellen Ängste „des Buben aus Long Island, der noch heute in mir steckt, zu lindern, wenn auch nie zu beseitigen“.
Alkohol und Drogen prägten seine jungen Jahre
Im Jahr 1979 schmiss Baldwin sein Studium, um sein Glück beim Theater zu versuchen. Ein Jahr später spielte er in der Fernsehserie „The Doctors“ mit. Sein Leinwanddebüt gab er 1987 mit einer Nebenrolle im Film „Für immer Lulu“. Der Durchbruch gelang ihm schließlich 1990 mit dem Action-Thriller „Jagd auf Roter Oktober“. Danach bewies er sein Talent in einer Vielzahl von Genres, vom Drama „Getaway“ (1994, zusammen mit Kim Basinger) bis zur Komödie „Paris kann warten“ (2016).
„Erfolg hat mir damals mehr Angst gemacht als Versagen, daran war ich gewöhnt“, meinte er später. Jahrelang kämpfte Baldwin mit seiner Alkohol- und Drogensucht, wie er in seiner Biografie schreibt. Mit Mitte zwanzig sei er nie nüchtern gewesen. Trauriger Höhepunkt war eine Überdosis. Kurz vor seinem 27. Geburtstag habe er mit dem Trinken und Drogenkonsum aufgehört. Die Suchtjahre seien eine „sehr schmerzhafte“ Zeit gewesen, sagt er rückblickend.
Seine drei jüngeren Brüder William, Stephen und Daniel Baldwin sind ebenfalls Schauspieler geworden. Aber keiner davon so erfolgreich wie er, „der Fluss, aus dem dann alle tranken“, wie Alec Baldwin sich einmal selbst beschrieb.
Sein privates Glück glaubte er mit der Schauspielerin Kim Basinger („9 1/2 Wochen“) gefunden zu haben. Die beiden heirateten 1993. Zwei Jahre später krönte die Geburt von Tochter Ireland, 29, deren Liebesglück. 2002 folgte die Scheidung und ein sieben Jahre dauernder Sorgerechtsstreit, währenddessen er seine damals elfjährige Tochter als „unhöfliches, gedankenloses, kleines Schwein“ und seine Exfrau als Miststück bezeichnete. Heute habe er aber wieder ein gutes Verhältnis zu beiden, erklärt der 67jährige. Ireland machte den Schauspieler 2023 auch zum Großvater. „Ich muss sagen, dass meine Beziehung zu meiner Tochter durch die Scheidung von ihrer Mutter und den Sorgerechtsstreit äußerst negativ beeinflusst wurde, da die Medien wirklich alles gefeiert haben.“
Baldwin plante, seine Karriere zu beenden
Diese Erfahrung sei im Nachhinein „verrückt und wirklich hart gewesen“. Seine schwierige Art führte auch zu einem Einbruch bei den Rollenangeboten. Privat lief es hingegen bald wieder besser für ihn.
Seit 2012 ist Alec Baldwin mit der Yogalehrerin Hilaria, 41, verheiratet, mit der er sieben gemeinsame Kinder hat. Einen Einblick in das Leben der Großfamilie gibt die im Februar in den USA angelaufene Doku-Serie „The Baldwins“, die seit Kurzem auch in unserem Land beim Internet-Dienst Joyn zu sehen ist. Darin wird auch der Prozess gegen den Schauspieler wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung im Juli 2024 thematisiert. Der wurde zwar eingestellt, aber sein Leben ist nicht mehr das Gleiche. „Ich wollte keine öffentliche Person mehr sein. Wenn ich Hilaria nicht gehabt hätte, hätte ich wohl aufgehört und mich zurückgezogen“, versichert Baldwin.
Der Tod von Halyna Hutchins beschäftigt ihn bis heute. „Ein Sohn hat seine Mutter verloren. Sie ist gestorben und es hätte vermieden werden können. Kein Tag vergeht, an dem ich nicht daran denke.“ rz
Der „Vorfall“, von dem der 67jährige spricht, passierte vor mehr als drei Jahren, nur wenige Tage nach Beginn der Dreharbeiten zu dem Kinofilm „Rust – Legende des Westens“. Alec Baldwin spielt darin den alternden Halunken Harland Rust, der seinen 13jährigen Enkel Lucas aus dem Gefängnis befreit und mit ihm flüchtet. Der Bub hat einen Viehzüchter erschossen. Trotz seiner Beteuerungen, der Schuss habe sich versehentlich gelöst, wird er des Mordes angeklagt. Es war auch ein versehentlich abgegebener Schuss, der am 21. Oktober 2021 den Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins herbeiführte. Alec Baldwin hantierte damals bei einer Markierungsprobe für eine Szene mit einer Waffe. Die 42jährige stand neben der Kamera, um sich den idealen Winkel für die Aufnahme auf dem Monitor anzusehen.
Bis heute ist nicht geklärt, warum die Waffe scharf war
„Ich hielt die Waffe so, wie sie mir gesagt hat, dass ich sie halten soll.Wir gingen beide davon aus, dass die Waffe leer ist, abgesehen von der Scheinmunition“, erinnert sich Baldwin an den verhängnisvollen Tag, der Hutchins‘ Leben beenden und seines komplett auf den Kopf stellen sollte. Hutchins gab noch Anweisungen, den Colt etwas tiefer zu halten. „Ich spannte den Hahn, fragte, ob sie das sehen könne. Dann ließ ich den Hahn los und die Waffe ging von alleine los“, erzählt Baldwin. Die Kugel durchschlug Halyna Hutchins und traf auch den hinter ihr stehenden Regisseur Joel Souza. Die aus der Ukraine stammende Kamerafrau und Mutter eines damals neun Jahre alten Buben erlag kurz darauf ihren Verletzungen.
„Ich habe den Abzug nicht betätigt“, wies Baldwin vor Gericht jede Schuld von sich. Bis heute ist nicht geklärt, wie die scharfe Munition in die Waffe gelangen konnte.
Die Tragödie bedeutete auch einen massiven beruflichen Einschnitt für den Schauspieler. „Ich verlor mehrere Filmangebote“, bestätigt der 67jährige, dessen Karriere ohnehin von Höhen und Tiefen geprägt war. Geboren wurde Alexander Ray „Alec“ Baldwin III. in Amityville im US-Bundesstaat New York, als zweitältestes von sechs Kindern. Die Mutter Carol Newcomb Martineau (1929–2022) arbeitete in der Marktforschung, der Vater Alexander Baldwin (1927–1983) war Geschichtslehrer und Football-Trainer.
Auch Alec Baldwin war während seiner Schulzeit ein begabter Footballspieler. Später studierte er Politikwissenschaft und arbeitete an den Wochenenden als Aushilfe in einem Nachtklub. Die Familie besaß nicht viel, wie Alec Baldwin immer wieder erzählt. „Bei mir ging es das ganze Leben deshalb nur um eines – ich muss Geld verdienen, ich will nicht so leben wie mein Vater.“
Noch während des Studiums besuchte er Schauspielkurse im Lee Strasberg Institute. In seiner 2017 erschienenen Biografie „Nethertheless“ (dt. Nichtsdestotrotz, Harper-Verlag) schrieb Baldwin, dass er eigentlich nie Schauspieler werden wollte, „weil es so banal erscheint“. Aber es war eine Möglichkeit, die finanziellen Ängste „des Buben aus Long Island, der noch heute in mir steckt, zu lindern, wenn auch nie zu beseitigen“.
Alkohol und Drogen prägten seine jungen Jahre
Im Jahr 1979 schmiss Baldwin sein Studium, um sein Glück beim Theater zu versuchen. Ein Jahr später spielte er in der Fernsehserie „The Doctors“ mit. Sein Leinwanddebüt gab er 1987 mit einer Nebenrolle im Film „Für immer Lulu“. Der Durchbruch gelang ihm schließlich 1990 mit dem Action-Thriller „Jagd auf Roter Oktober“. Danach bewies er sein Talent in einer Vielzahl von Genres, vom Drama „Getaway“ (1994, zusammen mit Kim Basinger) bis zur Komödie „Paris kann warten“ (2016).
„Erfolg hat mir damals mehr Angst gemacht als Versagen, daran war ich gewöhnt“, meinte er später. Jahrelang kämpfte Baldwin mit seiner Alkohol- und Drogensucht, wie er in seiner Biografie schreibt. Mit Mitte zwanzig sei er nie nüchtern gewesen. Trauriger Höhepunkt war eine Überdosis. Kurz vor seinem 27. Geburtstag habe er mit dem Trinken und Drogenkonsum aufgehört. Die Suchtjahre seien eine „sehr schmerzhafte“ Zeit gewesen, sagt er rückblickend.
Seine drei jüngeren Brüder William, Stephen und Daniel Baldwin sind ebenfalls Schauspieler geworden. Aber keiner davon so erfolgreich wie er, „der Fluss, aus dem dann alle tranken“, wie Alec Baldwin sich einmal selbst beschrieb.
Sein privates Glück glaubte er mit der Schauspielerin Kim Basinger („9 1/2 Wochen“) gefunden zu haben. Die beiden heirateten 1993. Zwei Jahre später krönte die Geburt von Tochter Ireland, 29, deren Liebesglück. 2002 folgte die Scheidung und ein sieben Jahre dauernder Sorgerechtsstreit, währenddessen er seine damals elfjährige Tochter als „unhöfliches, gedankenloses, kleines Schwein“ und seine Exfrau als Miststück bezeichnete. Heute habe er aber wieder ein gutes Verhältnis zu beiden, erklärt der 67jährige. Ireland machte den Schauspieler 2023 auch zum Großvater. „Ich muss sagen, dass meine Beziehung zu meiner Tochter durch die Scheidung von ihrer Mutter und den Sorgerechtsstreit äußerst negativ beeinflusst wurde, da die Medien wirklich alles gefeiert haben.“
Baldwin plante, seine Karriere zu beenden
Diese Erfahrung sei im Nachhinein „verrückt und wirklich hart gewesen“. Seine schwierige Art führte auch zu einem Einbruch bei den Rollenangeboten. Privat lief es hingegen bald wieder besser für ihn.
Seit 2012 ist Alec Baldwin mit der Yogalehrerin Hilaria, 41, verheiratet, mit der er sieben gemeinsame Kinder hat. Einen Einblick in das Leben der Großfamilie gibt die im Februar in den USA angelaufene Doku-Serie „The Baldwins“, die seit Kurzem auch in unserem Land beim Internet-Dienst Joyn zu sehen ist. Darin wird auch der Prozess gegen den Schauspieler wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung im Juli 2024 thematisiert. Der wurde zwar eingestellt, aber sein Leben ist nicht mehr das Gleiche. „Ich wollte keine öffentliche Person mehr sein. Wenn ich Hilaria nicht gehabt hätte, hätte ich wohl aufgehört und mich zurückgezogen“, versichert Baldwin.
Der Tod von Halyna Hutchins beschäftigt ihn bis heute. „Ein Sohn hat seine Mutter verloren. Sie ist gestorben und es hätte vermieden werden können. Kein Tag vergeht, an dem ich nicht daran denke.“ rz
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