Erwin Steinhauer:
„Die Abnehm-Spritze verursachte bei mir Übelkeit“
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Der bekanne Wiener Schauspieler Erwin Steinhauer ist kaum wiederzuerkennen. Denn der 73jährige hat seit 2023 gut 15 Kilo verloren.
Geholfen hat ihm dabei nicht nur Disziplin, sondern auch eine Abnehm-Spritze. Und die Waage soll noch weniger anzeigen.
Geholfen hat ihm dabei nicht nur Disziplin, sondern auch eine Abnehm-Spritze. Und die Waage soll noch weniger anzeigen.
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Herr Steinhauer, Sie sind in der Erfolgsserie „Die Toten von Salzburg“ zu sehen, es gibt auch neue Folgen von „Himmel, Herrgott, Sakrament“. Sie sind ordentlich beschäftigt, nicht wahr?
Eigentlich ist es ein bisschen ruhiger als früher, aber ich habe nichts dagegen. In meinen besten Jahren hatte ich allein am Theater an die 250 Vorstellungen und habe nebenbei noch gedreht. Das Theater fällt nun weg, weil ich vor einem Monat mein Engagement an der „Josefstadt“ in Wien nach 37 Jahren beendet habe. Ich bin nun entweder mit meiner Band unterwegs, mache Lesungen oder drehe wie derzeit in München (D) und Salzburg parallel. Deshalb ist es gerade dicht.
Ist Ihnen der Abschied vom Theater nach 37 Jahren schwergefallen?
Nein, eigentlich nicht. Ich finde, nach 37 Jahren kann ich gehen. Schließlich habe ich auch sechs Jahre am Burgtheater hinter mich gebracht. Es kommen junge Menschen nach, das ist gut so.
Zuletzt ist aufgefallen, dass Sie extrem erschlankt sind. Was ist passiert?
Na ja, ich habe einfach meine Lebensgewohnheiten geändert. Ich trinke schon seit etwa vier oder fünf Jahren überhaupt keinen Alkohol mehr und bin ein Verfechter des alkoholfreien Bieres. Da gibt es wunderbare, geschmackvolle Sorten. Dann habe ich mich auf 16:8 eingeschossen (Anm.: 16 Stunden Fastenzeit, acht Stunden normal essen) und bin Flexitarier. Das heißt, ich bevorzuge vegetarisch, esse aber hin und wieder ein Steak, Fisch oder Huhn. Und dann muss ich eben schauen, dass das Gewicht bleibt.
Gerade in einem Land der Weintrinker, wie in unserem, gehört Alkohol für viele dazu. Wie reagieren die Menschen, wenn Sie „Nein“ sagen?
Das, was der liebe Gott für mich an Alkoholika hergerichtet hat, habe ich bereits ausgetrunken, muss ich ehrlicherweise sagen. Man darf es nicht zum Thema werden lassen. Wenn du das machst, heißt es: „Was ist? Bist du krank? Na, was hast du denn? Ich lasse mir ruhig einschenken, stoße an und trinke dann einfach nicht. Damit ist das gegessen.
Apropos gegessen: Wie bleibt das Gewicht klein, wenn der Hunger wieder einmal groß ist?
Ich habe drei wesentliche Säulen, um Gewicht zu verlieren. Die erste ist kein Alkohol, die zweite ist, dass ich beim Zucker aufpasse und ich ihn mir sogar im Kaffee abgewöhnt habe. Nur an Schokolade darf ich nicht herankommen, weil in mir wohl für immer ein „Schokoholic“ steckt. Drittens verzichte ich auf Zwischenmahlzeiten. Zum Frühstück esse ich oft Porridge und gegen 16 Uhr gibt es mein einziges Essen.
Was haben Sie in Ihren besten Zeiten gewogen?
Da habe ich 132 Kilo auf die Waage gebracht.
Es gibt Fotos von mir aus dem Jahr 2008, da war es ganz schrecklich. Damals habe ich noch önologisch gelebt und quasi vergleichende Weinwissenschaften betrieben, dazu gut gegessen und mich wenig bewegt. Der Arzt hat mir schließlich geraten, endlich ein Uhu zu werden.
Damit Sie die den Kopf vom Essen noch mehr abwenden können?
Fast! UHU: Unter hundert Kilo. Aber um ganz ehrlich zu sein, habe ich mir im Februar eine Abnehm-Spritze gegönnt und noch einmal viel abgenommen.
Die Prominenz in Hollywood setzt auf Ozempic. Worauf setzt das österreichische Gegenstück?
Das Produkt heißt Mounjaro und ist für Menschen mit Adipositas gedacht (Anm.: Fettleibigkeit). Wenn man einen BMI (Anm.: Body-Mass-Index, Verhältnis von Körpergröße zu Körpergewicht) von 30 oder mehr hat, ist man adipös, was auf Dauer im Alter eine gefährliche Sache ist. Darum habe ich mich dazu entschlossen. Ich bin, wie soll ich sagen, ein barocker Genussmensch und habe mir nie viele Gedanken über mein Gewicht gemacht. Nur irgendwann sagt dann der Körper zu dir, lieber Freund, du musst etwas ändern.
Das Problem ist, dass auch eigentlich schlanke Menschen zu solchen Produkten greifen …
Nur wegen ein paar Kilos hat es keinen Sinn. Es muss einem klar sein, dass die Spritze ein Eingriff ist und bei manchen Menschen wie auch bei mir Nebenwirkungen wie Übelkeit verursacht. Ich habe anfangs eine Woche ausgesetzt und wieder begonnen. Dann hat es geklappt. Die Abnehm-Spritze ist eine Depotspritze, sie wird ein Mal pro Woche verabreicht. Es gibt verschiedene Stärken: man fängt mit 2,5 Milligramm an, die nächste enthält fünf, dann zehn Milligramm. Es gibt Menschen, die nehmen auch 15 Milligramm, was natürlich heftig ist. Ich habe mich bei fünf Milligramm, alle 14 Tage, eingependelt und vertrage das gut.
Fühlen Sie sich damit denn wohler als vorher?
Ja, absolut. Das ist kein Vergleich. Wer weniger mit sich herumträgt, ist einfach leistungsfähiger.
Was sehen Sie, wenn Sie in den Spiegel schauen?
Da schaut mir ein anderer Typ entgegen. Tatsächlich bin ich aber nach wie vor im Stadium der Veränderung. Ich habe fast mein ganzes Leben immer drei Kleidungsgarnituren gehabt – für ganz dick, dick und für ein bisschen weniger dick. Die habe ich mittlerweile alle weggeschmissen und nur mehr eine Größe zu Hause. Wenn ich also zunehme, hätte ich gar nichts zum Anziehen. Es geht also weiter nach unten.
Extrem schlank und trotzdem dick da: Worauf dürfen sich Ihre Anhänger demnächst freuen?
Mein Kollege Heinz Marecek, mit dem ich vor 25 Jahren die Farkas-Texte in den Kammerspielen gemacht habe, wird am 17. September 80 Jahre alt. Deshalb kommen wir zwei alte Deppen mit „Was lachen Sie?“ auf die Bühne zurück und spielen 2026 zehn Abschlussvorstellungen. Wir gehen ja nicht in Pension, sondern arbeiten weiter und bleiben jung. Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich nur von der Pension nicht leben könnte. Außerdem habe ich drei Kinder und drei Enkelkinder, die auch beglückt werden wollen.
Zur Person
Erwin Steinhauer wurde am 19. September 1951 in Wien geboren. Bekannt wurde er durch seine Rollen in Produktionen wie „Single Bells“, „Polt muss weinen“ oder „Die Toten von Salzburg“.
Nach Engagements am Wiener Burgtheater und am
Theater in der Josefstadt ist er derzeit in der Serie
„Himmel, Herrgott, Sakrament“ zu sehen, tritt mit seiner Band auf und hält Lesungen.
Steinhauer hat eine Lebensgefährtin und ist Vater von drei Kindern im Alter zwischen 25 und 47 Jahren. Und
er ist dreifacher Opa.
www.allesgute.at/kalender
Eigentlich ist es ein bisschen ruhiger als früher, aber ich habe nichts dagegen. In meinen besten Jahren hatte ich allein am Theater an die 250 Vorstellungen und habe nebenbei noch gedreht. Das Theater fällt nun weg, weil ich vor einem Monat mein Engagement an der „Josefstadt“ in Wien nach 37 Jahren beendet habe. Ich bin nun entweder mit meiner Band unterwegs, mache Lesungen oder drehe wie derzeit in München (D) und Salzburg parallel. Deshalb ist es gerade dicht.
Ist Ihnen der Abschied vom Theater nach 37 Jahren schwergefallen?
Nein, eigentlich nicht. Ich finde, nach 37 Jahren kann ich gehen. Schließlich habe ich auch sechs Jahre am Burgtheater hinter mich gebracht. Es kommen junge Menschen nach, das ist gut so.
Zuletzt ist aufgefallen, dass Sie extrem erschlankt sind. Was ist passiert?
Na ja, ich habe einfach meine Lebensgewohnheiten geändert. Ich trinke schon seit etwa vier oder fünf Jahren überhaupt keinen Alkohol mehr und bin ein Verfechter des alkoholfreien Bieres. Da gibt es wunderbare, geschmackvolle Sorten. Dann habe ich mich auf 16:8 eingeschossen (Anm.: 16 Stunden Fastenzeit, acht Stunden normal essen) und bin Flexitarier. Das heißt, ich bevorzuge vegetarisch, esse aber hin und wieder ein Steak, Fisch oder Huhn. Und dann muss ich eben schauen, dass das Gewicht bleibt.
Gerade in einem Land der Weintrinker, wie in unserem, gehört Alkohol für viele dazu. Wie reagieren die Menschen, wenn Sie „Nein“ sagen?
Das, was der liebe Gott für mich an Alkoholika hergerichtet hat, habe ich bereits ausgetrunken, muss ich ehrlicherweise sagen. Man darf es nicht zum Thema werden lassen. Wenn du das machst, heißt es: „Was ist? Bist du krank? Na, was hast du denn? Ich lasse mir ruhig einschenken, stoße an und trinke dann einfach nicht. Damit ist das gegessen.
Apropos gegessen: Wie bleibt das Gewicht klein, wenn der Hunger wieder einmal groß ist?
Ich habe drei wesentliche Säulen, um Gewicht zu verlieren. Die erste ist kein Alkohol, die zweite ist, dass ich beim Zucker aufpasse und ich ihn mir sogar im Kaffee abgewöhnt habe. Nur an Schokolade darf ich nicht herankommen, weil in mir wohl für immer ein „Schokoholic“ steckt. Drittens verzichte ich auf Zwischenmahlzeiten. Zum Frühstück esse ich oft Porridge und gegen 16 Uhr gibt es mein einziges Essen.
Was haben Sie in Ihren besten Zeiten gewogen?
Da habe ich 132 Kilo auf die Waage gebracht.
Es gibt Fotos von mir aus dem Jahr 2008, da war es ganz schrecklich. Damals habe ich noch önologisch gelebt und quasi vergleichende Weinwissenschaften betrieben, dazu gut gegessen und mich wenig bewegt. Der Arzt hat mir schließlich geraten, endlich ein Uhu zu werden.
Damit Sie die den Kopf vom Essen noch mehr abwenden können?
Fast! UHU: Unter hundert Kilo. Aber um ganz ehrlich zu sein, habe ich mir im Februar eine Abnehm-Spritze gegönnt und noch einmal viel abgenommen.
Die Prominenz in Hollywood setzt auf Ozempic. Worauf setzt das österreichische Gegenstück?
Das Produkt heißt Mounjaro und ist für Menschen mit Adipositas gedacht (Anm.: Fettleibigkeit). Wenn man einen BMI (Anm.: Body-Mass-Index, Verhältnis von Körpergröße zu Körpergewicht) von 30 oder mehr hat, ist man adipös, was auf Dauer im Alter eine gefährliche Sache ist. Darum habe ich mich dazu entschlossen. Ich bin, wie soll ich sagen, ein barocker Genussmensch und habe mir nie viele Gedanken über mein Gewicht gemacht. Nur irgendwann sagt dann der Körper zu dir, lieber Freund, du musst etwas ändern.
Das Problem ist, dass auch eigentlich schlanke Menschen zu solchen Produkten greifen …
Nur wegen ein paar Kilos hat es keinen Sinn. Es muss einem klar sein, dass die Spritze ein Eingriff ist und bei manchen Menschen wie auch bei mir Nebenwirkungen wie Übelkeit verursacht. Ich habe anfangs eine Woche ausgesetzt und wieder begonnen. Dann hat es geklappt. Die Abnehm-Spritze ist eine Depotspritze, sie wird ein Mal pro Woche verabreicht. Es gibt verschiedene Stärken: man fängt mit 2,5 Milligramm an, die nächste enthält fünf, dann zehn Milligramm. Es gibt Menschen, die nehmen auch 15 Milligramm, was natürlich heftig ist. Ich habe mich bei fünf Milligramm, alle 14 Tage, eingependelt und vertrage das gut.
Fühlen Sie sich damit denn wohler als vorher?
Ja, absolut. Das ist kein Vergleich. Wer weniger mit sich herumträgt, ist einfach leistungsfähiger.
Was sehen Sie, wenn Sie in den Spiegel schauen?
Da schaut mir ein anderer Typ entgegen. Tatsächlich bin ich aber nach wie vor im Stadium der Veränderung. Ich habe fast mein ganzes Leben immer drei Kleidungsgarnituren gehabt – für ganz dick, dick und für ein bisschen weniger dick. Die habe ich mittlerweile alle weggeschmissen und nur mehr eine Größe zu Hause. Wenn ich also zunehme, hätte ich gar nichts zum Anziehen. Es geht also weiter nach unten.
Extrem schlank und trotzdem dick da: Worauf dürfen sich Ihre Anhänger demnächst freuen?
Mein Kollege Heinz Marecek, mit dem ich vor 25 Jahren die Farkas-Texte in den Kammerspielen gemacht habe, wird am 17. September 80 Jahre alt. Deshalb kommen wir zwei alte Deppen mit „Was lachen Sie?“ auf die Bühne zurück und spielen 2026 zehn Abschlussvorstellungen. Wir gehen ja nicht in Pension, sondern arbeiten weiter und bleiben jung. Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich nur von der Pension nicht leben könnte. Außerdem habe ich drei Kinder und drei Enkelkinder, die auch beglückt werden wollen.
Zur Person
Erwin Steinhauer wurde am 19. September 1951 in Wien geboren. Bekannt wurde er durch seine Rollen in Produktionen wie „Single Bells“, „Polt muss weinen“ oder „Die Toten von Salzburg“.
Nach Engagements am Wiener Burgtheater und am
Theater in der Josefstadt ist er derzeit in der Serie
„Himmel, Herrgott, Sakrament“ zu sehen, tritt mit seiner Band auf und hält Lesungen.
Steinhauer hat eine Lebensgefährtin und ist Vater von drei Kindern im Alter zwischen 25 und 47 Jahren. Und
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