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Ausgabe Nr. 23/2025 vom 03.06.2025, Fotos: picturedesk.com
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Die elf Meter hohe Statue von Pharao Ramses II. steht in der Eingangshalle.
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Eingang ins „Große Ägyptische Museum“.
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Der goldene Sarkophag Tutanchamuns kann besichtet werden.
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Neben Hieroglyphen wird auch die Totenmaske gezeigt.
Neuer Palast für die Pharaonen
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Als neues Weltwunder wird das „Große Ägyptische Museum“ bezeichnet. Es befindet sich in der ägyptischen Hauptstadt Kairo und widmet sich den Alten Pharaonen. Erstmals werden alle Fundstücke der Grabkammer Tutanchamuns der Öffentlichkeit gezeigt.
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Der Pharao Ramses II. galt als mächtigster Herrscher des Alten Ägypten. Er wurde etwa 90 Jahre alt, zeugte 100 Kinder und schloss mit den verfeindeten Hethiter den ersten Friedensvertrag der Menschheit ab. Ohne Krieg und Bedrohung erblühte sein Reich.

Die friedliche Zeit nutzte Ramses II., um monumentale Gebäude errichten zu lassen. Dazu zählen die Tempel von Karnak und von Abu Simbel, die Stadt „Pi-Ramesse“, was übersetzt „Haus des Ramses“ heißt, und der gigantische Totentempel „Ramesseum“. Der Pharao ließ auch mehrere riesige Statuen von sich anfertigen.

Eine dieser Figuren begrüßt die Besucher des „Grand Egyptian Museum“, dem „Großen Ägyptischen Museum“, in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Die elf Meter hohe und 83 Tonnen schwere Figur zieht alle Blicke auf sich. Jedenfalls so lange, bis die Besucher auf die vielen anderen Sensationen stoßen, die dieser Museums-Palast zu bieten hat. Der riesige Bau bietet eine größere Ausstellungsfläche als der Louvre in Paris (F), das bisher als größtes Museum der Welt galt. Doch der neue Prachtbau stellt alles in den Schatten.

„Das Gebäude ist einen Kilometer lang und widmet sich nur einer einzigen Zivilisation – dem Alten Ägypten. Etwa 100.000 Exponate werden hier ausgestellt“, sagt Gihane Zaki, die Leiterin des Museums.

Fast eine Milliarde Euro ließ sich die ägyptische Regierung den Bau dieses Museums der Superlative kosten. Im Moment sind zwölf Ausstellungsräume für Besucher geöffnet. Für 3. Juli ist die große Eröffnung geplant, bei der die Gäste auch das Herzstück des Museums betreten dürfen. Die Sammlung des Kindkönigs Tutanchamun, der im Alter von neun Jahren den Thron bestieg und mit 19 Jahren starb. „Gezeigt werden sämtliche Objekte, genauer gesagt 5.400 Stück, aus dem Grab Tutanchamuns. Davon waren 3.000 Stück noch nie ausgestellt. Die Hauptattraktion ist die Totenmaske des jungen Pharaos, eines der wertvollsten Kunstobjekte der Welt“, erzählt Shirin Brückner, Geschäftsführerin des Atelier Brückner aus Stuttgart (D), das die Gestaltung übernahm.

100 Gehstöcke für Tutanchamun

Ausgestellt werden auch Tutanchamuns Sandalen, sein goldener Sarkophag und die Leintücher, in die seine Mumie gewickelt war. Kurios sind die 100 Gehstöcke, die in seinem Grab gefunden wurden.

Neuere Untersuchungen lassen darauf schließen, dass der Pharao sich kurz vor seinem Tod seinen linken Oberschenkel brach. Das Grab Tutanchamuns wurde vor 103 Jahren vom Briten Howard Carter gefunden. Es war das einzige im Tal der Könige, das nicht von Grabräubern geplündert wurde.

Das Leben von Tutanchamun wird im Museum als stimmige Erzählung präsentiert. „Die Besucher begleiten den Pharao durch sein Leben und über den Tod hinaus bis ins Jenseits. Zuletzt stoßen sie auf sein Grab in Form eines interaktiven Modells. Das Zusammenspiel aus Licht und Grafik bewirkt ein Erlebnis, das die Besucher mit allen Sinnen in die Vergangenheit eintauchen lässt“, erklärt Brückner.

Diese Art des Geschichtenerzählens zieht sich durch das gesamte Haus, das auch ein 3D-Kino, acht Restaurants und ein kindgerechtes Museum beherbergt.

Weitere sehenswerte Exponate sind zwei kolossale Statuen der versunkenen Stadt Thonis-Herakleion, altägyptische Wandgemälde und die 42 Meter lange Sonnenbarke des Pharaos Cheops.

„Sonnenbarken wurden im Alten Ägypten neben den Grabkammern der Pharaonen vergraben. Sie dienten dazu, die verstorbenen Herrscher sicher ins Jenseits zu bringen“, erklärt die Museums-Leiterin. Jene des Pharaos Cheops wurde bei der nach ihm benannten Cheops-Pyramide gefunden. Sie ist die größte der Pyramiden in Gizeh. Die Besucher genießen vom Obergeschoss des Museums ein hervorragendes Panorama auf die Pyramiden, die sich nur zwei Kilometer entfernt befinden.

Riesige Fenster geben den Blick frei auf das einzige erhaltene Weltwunder der Antike. widlak


Eintritt: Erwachsene ab 25 Jahre € 23,–, jüng. Besucher (ab 6 Jahre) € 11,–, www.visit-gem.com
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