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Ausgabe Nr. 22/2025 vom 26.05.2025, Fotos: picturedesk.com, FOTO © weinfranz
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Mariazell in der Steiermark
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Der Weg führt auch nach Lilienfeld; Blick über die Traisen.
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Fünf Tage sind für die Wanderung einzuplanen.
Am Heiligen Weg nach Mariazell
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Die „Via Sacra“ ist der älteste Wallfahrerweg unseres Landes. Der 120 Kilometer lange Pfad führt durch den Wienerwald zur steirischen Basilika Mariazell.
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Kaiser, Könige und Päpste waren auf der „Via Sacra“ bereits unterwegs. Seit 800 Jahren pilgern Menschen auf dem „Heiligen Weg“ nach Mariazell in der Steiermark. Er ist der älteste Wallfahrerweg unseres Landes und besticht entlang eines 120 Kilometer langen Verlaufes durch zahlreiche Kulturdenkmäler.

Der Ausgangspunkt liegt beim Bahnhof in Brunn am Gebirge (N). Der Pfad verläuft dann durch die Hinterbrühl zur Höldrichsmühle und weiter durch das Mödlingbachtal.

„Ursprünglich begann die ,Via Sacra‘ bei der Paulanerkirche in Wien und führte bei der Spinnerin am Kreuz vorbei. Diese historische Route gibt es heute in der Form nicht mehr“, erzählt Yvonne Simek vom Mostviertel Tourismus. Der Höhepunkt der ersten Etappe ist gleichzeitig das Ziel – das Stift Heiligenkreuz im Wienerwald.

Hungrige Pilger finden im benachbarten Klostergasthof Speis und Trank zur Stärkung. Im Restaurant werden täglich Leberknödelsuppe (€ 5,20) oder Kalbsrollbraten mit Reis (€ 18,90) aufgetischt. Als Nachspeise sei die berühme Kloster-Creme-Schnitte (€ 7,90) empfohlen.

Am nächsten Morgen setzen die Wanderer ihre Reise nach Mayerling fort. Das ehemalige Jagdschloss, in dem sich Kronprinz Rudolf im Jahr 1889 das Leben nahm, wurde nach dessen Tod zu einem Karmeliterkloster umgebaut. Das sakrale Bauwerk kann besichtigt werden (Eintritt € 7,90). Unterwegs gibt es immer wieder die Möglichkeit, einen anderen Pfad einzuschlagen.

Die Pilger können auf der zweiten Etappe Altenmarkt sprichwörtlich links liegen lassen, um stattdessen die Basilika Klein-Mariazell aufzusuchen. Egal, wie sich die Wanderer entscheiden, am Ende führen beide Wege nach Kaumberg.

Dort können die Pilger noch ein Mal verschnaufen, ehe die anspruchsvollen Etappen beginnen. Am dritten Tag haben sie mit 1.125 Höhenmeter den längsten Anstieg zu absolvieren. Die Pilger marschieren von Kaumberg hinauf zur Araburg und weiter über einen aussichtsreichen Höhenweg. Anschließend führt der Pfad durch einen Wald hinunter ins Gölsental nach Hainfeld. „Das Ziel der dritten Etappe ist Lilienfeld, wo sich die älteste mittelalterliche Klosteranlage unseres Landes befindet.“

Müde Wanderer finden bei den Mönchen ein Bett für die Nacht (ab € 39,–) und eine Stiftstaverne zur Stärkung. Die Gäste haben zudem jederzeit Zugang zum mittelalterlichen Kreuzgang.

Nach der Nacht hinter Klostermauern trennen die Pilger nur 29 Kilometer von Annaberg. Auf einer aufgelassenen Bahnstrecke marschieren sie durch Tunnel und über Brücken bis zur Türnitzschlucht, wo barocke Kreuzwegstationen den Wegesrand säumen. Beim Etappenziel, der Wallfahrtskirche zur Hl. Anna in Annaberg, erwartet die Ausflügler ein erster Blick auf den 1.893 Meter hohen Ötscher. Im Gotteshaus befindet sich die „Anna-Selbdritt-Gruppe“, ein Kleinod gotischer Schnitzkunst.

„Für den gesamten Pilgerweg sind fünf Tage einzuplanen. Die Etappen sind so gewählt, dass bei jedem Etappenziel Beherbergungsbetriebe zur Nächtigung zur Verfügung stehen“, sagt Simek. Die zertifizierten Gastgeber entlang des Weges sind in der Broschüre „Via Sacra und Wiener Wallfahrerweg“ zu finden.
Info unter: www.mein-pilgerweg.at

Mit dem „Annaberg“ haben die Wanderer den ersten von vier heiligen Bergen erklommen. Der zweite heilige Berg im Bunde ist der Joachimsberg, der nach dem Gemahl der Heiligen Anna benannt ist. Leicht bergauf führt der Pfad zum dritten Berg, dem 1.012 Meter hohen Josefsberg. Dort befindet sich die höchstgelegene Kirche Niederösterreichs.

Beim Eintritt ins steirische Gebiet wartet die Sebastiani-Kapelle auf dem vierten heiligen Berg. Am „Sebastianiweg“, der von Rosenkranz-Bildstöcken gesäumt ist, wandern die Pilger nach Mariazell. Sobald sich der Wald lichtet, kommen die Türme der Basilika zum Vorschein.

Das Gotteshaus wurde einst von Mönch Magnus gegründet, der sich vom Stift St. Lambrecht (Stmk.) aufmachte. Mit dabei hatte er eine geschnitzte Marienstatue, die in der Kirche ausgestellt ist. widlak




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