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Ausgabe Nr. 18/2025 vom 29.04.2025, Fotos: ORF/Degeto/Neue Visionen Film
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„Monsieur Claude und sein großes Fest“, Sonntag, 4.5., 20.15 Uhr ORF1
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Die Eltern eines Schwiegersohnes sind wenigstens auch katholisch.
v.li.n.re.: André (Pascal N'Zonzi), Madeleine Koffi (Salimata Kamate), Marie (Chantal Lauby) und Claude Verneuil (Christian Clavier)
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Die vier Töchter, die ihren Papa, „Monsieur Claude“, nerven.
v.li.n.re.: Frédérique Bel (Isabelle Verneuil-Benassem), Élodie Fontan (Laure Verneuil), Émilie Caen (Ségolène Verneuil-Ling), Julia Piaton (Odile Verneuil-Benichou).
Christian Clavier, 72:
„Ich bin ein Nörgler“
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Als Vater von vier Töchtern bringt er uns filmisch zum Lachen. Privat ist er oft grantig.
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Er kam am 6. Mai 1952 in der französischen Hauptstadt Paris auf die Welt und war als Kind ungemein schüchtern. Seine Eltern – der Vater Arzt, die Mutter Hausfrau – gaben sich Mühe, ihn selbstbewusster zu machen, doch sie scheiterten. Der kleine Christian Clavier blieb scheu.

„Ich habe meine Schüchternheit erst abgelegt, als ich draufkam, dass ich meine Schulkameraden zum Lachen bringen konnte“, meint er rückblickend. „Von diesem Zeitpunkt an war ich selbstsicher und brachte meine Fähigkeit mit Vergnügen zum Einsatz. Manchmal sogar zu oft, die Lehrer konnten ein Lied davon singen.“

Mit 15 Jahren gründete er mit drei Schulfreunden die Komödien-Truppe „Le Splendid“ und absolvierte mit ihnen etliche Auftritte, etwa in Cafe-Theatern. „Wir schrieben uns selbst Stücke, stellten dabei Menschen dar, die ungefähr 50 Jahre alt waren, und ernteten dafür regelmäßig Lachsalven“, erinnert sich Clavier. „Nach der Schule studierte ich dann Politikwissenschaften, aber nur sechs Monate lang. Zum Leidwesen meiner Eltern war klar, dass für mich kein anderer Beruf als der eines Schauspielers in Frage kam.“

Als Asterix in zwei Real-Verfilmungen der Comic-Geschichten wurde Christian Clavier schließlich zum international bekannten Darsteller. Und obwohl er auch in ernsten Produktionen wie den Mini-Serien „Napoleon“ und „Les Misérables“ brillierte, blieb doch das Komödien-Fach seine künstlerische Heimat.

„Ich wurde einmal gefragt, ob man zum Komiker geboren sein muss oder ob man das auch in einer Schauspielschule lernen könne“, erzählt Clavier. „Ich antwortete: Man muss tatsächlich schon als Komiker geboren werden, das ist eine Ungerechtigkeit dieses Berufes. Entweder du hast diese Gabe oder eben nicht. Lernen lässt sich das leider nicht.“

Noch berühmter, als er zu diesem Zeitpunkt ohnehin schon war, machten Clavier die „Monsieur Claude“-Filme. Als konservativer, katholischer Vater, den drei seiner Töchter mit Schwiergersöhnen mit anderen Konfessionen enttäuschen und die vierte mit einem katholischen Afrikaner, sorgte er beim Publikum für hartes Zwerchfelltraining und in den Kinos für klingelnde Kassen.

Auch sein Darsteller mag diesen „Monsieur“. „Ich würde gern einmal mit ihm ein Bier trinken, ich finde ihn unglaublich amüsant. Auch wenn ich zwar konservativ bin, aber nicht so konservativ wie er“, so Clavier.

Der Franzose ist glücklich über seine Karriere, aber weni-
ger glücklich über sein Privatleben. Ganze 25 Jahre war er mit der Darstellerin Marie-Anne Chazel, 73, verheiratet, dann kam es zur Scheidung. Sein Verhältnis zur gemeinsamen Tochter Margot, 42, könnte besser sein. „Mit mir zu leben, ist bestimmt nicht einfach“, erklärt Clavier, der zur Zeit mit der Darstellerin Isabelle De Araujo liiert ist, „ich bin ein Nörgler, der viel zu oft etwas findet, was ihm nicht passt.“
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