Mit der Kraft des Blues
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Er wird als „Gitarren-Gott“ verehrt, als einer, der mit seinem Saiteninstrument den Weg für folgende Generationen von Rockmusikern aufbereitet hat. Und das zuweilen im tiefen Sumpf der Drogen. Am 30. März wird Eric Clapton nun 80 Jahre alt.
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Das Album „The Bluesbreakers With Eric Clapton“ aus dem Jahr 1966 gilt als Geburtsstunde der modernen Rockgitarre.
Der am 30. März 1945 im südenglischen Dorf Ripley geborene Clapton setzte bei seinem Instrument des Modells Sunburst Gibson Les Paul den Verzerrer als Standardklang ein und kreierte damit einen neuen Stil, der auch aus heutiger Sicht noch modern klingt. Das brachte ihm den Spruch „Clapton ist Gott“ ein, der von seinen Anhängern in London (England) an eine Wand gesprüht wurde.
Der Brite hatte stets den Drang, Neues zu entwickeln. Das gelang Clapton gemeinsam mit Jack Bruce († 2014) am Bass und Ginger Baker († 2019) am Schlagzeug. Sie bildeten das Trio „Cream“ und damit die erste Supergruppe der Rockgeschichte. Die Band leitete im Herbst 1966 nicht nur ein frühes Blues-Comeback ein, sie legte auch den Grundstein für den Hardrock.
Wegen des gigantischen kommerziellen Erfolges ist „Cream“ bis heute die vielleicht wichtigste Station in der langen Karriere Claptons. Ohne ihn, Baker und Bruce wären Siebzigerjahre-Größen wie „Led Zeppelin“ und „Deep Purple“ kaum denkbar.
„Auf Dauer schien es aber unmöglich, drei derart heißblütige Solisten fest aneinanderzubinden“, erklärt ein Musikexperte. Und so versuchte Clapton im Jahr 1969, mit „Blind Faith“ eine neue Band zu etablieren – und blieb erfolglos.
Dagegen nahmen ihn Drogen und Alkohol immer mehr in Besitz. Wenn Clapton genug Wodka mit Bier getrunken hatte, griff er zu Kokain. Da machte dann auch seine erste Frau Pattie Boyd mit, „denn sie bevorzugte es, Kokain ohne Alkohol zu nehmen. Das war dann unsere gemeinsame Zeit“, erzählt der Musiker in seiner Autobiografie „Mein Leben“.
Der traurige Höhepunkt von Claptons Suchterkrankung war am 5. August 1976 erreicht. Da wütete der volltrunkene Gitarrist bei einem Auftritt im englischen Birmingham auf unsägliche Weise gegen andersfarbige Menschen und Migranten.
Diese solle man alle nach Hause schicken. Ein Prophet werde dringend gebraucht, der Großbritannien weiß halte, meinte Clapton.
Jahre später schämte er sich öffentlich dafür, ein „Semi-Rassist“ gewesen zu sein. Das Erstaunliche in dieser Zeit der Exzesse war, dass es dem „Gitarrengott“ zwischendurch gelang, Welthits wie „After Midnight“, „Layla“, „I Shot The Sheriff“, „Cocaine“ und „Wonderful Tonight“ zu veröffentlichen.
Letzteren Titel schrieb Clapton für Pattie Boyd, doch die „wundervolle“ Zeit mit ihr ging nach zehn Jahren Ehe 1989 zu Ende. Zum Glück für ihn.
Einer neuen Liebe und einer erfolgreichen Entziehungskur sei Dank, demonstrierte der Blues-Held in den Achtzigerjahren wieder Spielfreude.
Der Auftritt beim Wohltätigkeits-Konzert zugunsten hungernder Menschen in Afrika am 13. Juli 1985, das parallel in London (England) und Philadelphia (USA) stattgefunden hat, markierte einen neuen Abschnitt für Clapton, der sich fortan auf kommerziellere Klänge konzentrierte.
Clapton nahm seine wundersame Genesung zum Anlass, die Rehaklinik „Crossroads“ auf der karibischen Insel Antigua zu gründen. Obwohl er zu dem Zeitpunkt angeblich selbst kaum noch etwas besaß. Da schien es ein Wink des Schicksals zu sein, dass sein Kollege Phil Collins im Jahr 1986 der Produzent der Clapton-Platte „August“ wurde.
Collins, der Meister des kommerziellen Pop, machte aus dem Meister des Blues nicht nur einen ausdrucksstärkeren Sänger, die erfolgreiche Zusammenarbeit spülte endlich auch wieder Geld in Claptons Kassen.
Kein Geld der Welt konnte den Musiker freilich vor den kommenden Schicksalsschlägen bewahren.
Am 27. August 1990 kam sein guter Freund und Tour-Gitarrist Stevie Ray Vaughn bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Dann mussten Clapton und seine damalige Lebensgefährtin Lory Del Santo den Tod ihres vierjährigen Sohnes Conor verkraften. Der kleine Bub ist am 20. März 1991 aus dem 53. Stock eines Apartmenthauses im New Yorker Stadtteil Manhattan (USA) in den Tod gestürzt.
Die Beziehung der beiden hatte zum Ende der ersten Ehe Claptons geführt. Del Santo, 66, eine Italienerin, die als Modell und Schauspielerin tätig ist, war zum Zeitpunkt des Dramas bereits von Clapton getrennt, weil er sich nicht um seinen Sohn gekümmert hat und sie ein zweites Kind wollte.
„Er verstand nicht, dass die Bedürfnisse eines Babys an erster Stelle stehen. Er ärgerte sich über die Anwesenheit eines Babys in seinem Leben, das zuvor so einfach gewesen war. Er wollte nie mit Conor spielen“, erinnert sich Del Santo.
„Das Tragische ist, dass er erst einen Tag vor dem Tod unseres Sohnes begriff, was Conor ihm bedeutete. Eine Freundin hatte uns ihre Wohnung im 53. Stock eines Wolkenkratzers zur Verfügung gestellt.
Tags zuvor war Conor mit seinem Vater im Zirkus. Ein seltenes Ereignis. Nun wollten wir gemeinsam den New Yorker Zoo besuchen. Conor trug immer noch seinen Schlafanzug. Er spielte mit seinem Kindermädchen und ich hörte ihn fröhlich rufen. Es war 11 Uhr, und ich rief ihm vom Badezimmer aus zu, er solle sich beeilen. Er antwortete fröhlich: ,In einer Minute.‘ An diesem Tag machte der Hausmeister die Wohnung sauber.
Ich sagte dem Kindermädchen, sie solle Conor keine Sekunde allein lassen. Plötzlich hörte ich, wie Conor losrannte, weil er Verstecken spielen wollte.
Das Kindermädchen rannte hinter ihm her. Als Conor in das Zimmer lief, das der Hausmeister gerade in Ordnung brachte, stoppte der Hausmeister die junge Frau, um ihr zu sagen, dass er das Fenster aufgeschoben hatte – eine riesige Glaswand, ohne Geländer davor.
Im selben Augenblick rannte Conor direkt durch das Fenster. Ich hörte einen schrecklichen Schrei, aber es war nicht Conor. Es war das Kindermädchen.
Ich lief ins Zimmer und schrie hysterisch: ,Wo ist Conor, wo ist Conor?‘ Dann sah ich das offene Fenster und verstand sofort.“
Seine tiefe Trauer über den Tod des Sohnes verarbeitete Clapton in dem Hit „Tears In Heaven“.
Heute ist der Künstler mit der Amerikanerin Melia McEnery, 49, verheiratet. Mit ihr hat er drei Töchter. Dazu hat er noch eine uneheliche Tochter. Dass er im Jahr 2004 von Königin Elisabeth II. einen Orden für sein Schaffen erhalten hat, bezeichnet Clapton als „Krönung meiner Karriere“.
Der am 30. März 1945 im südenglischen Dorf Ripley geborene Clapton setzte bei seinem Instrument des Modells Sunburst Gibson Les Paul den Verzerrer als Standardklang ein und kreierte damit einen neuen Stil, der auch aus heutiger Sicht noch modern klingt. Das brachte ihm den Spruch „Clapton ist Gott“ ein, der von seinen Anhängern in London (England) an eine Wand gesprüht wurde.
Der Brite hatte stets den Drang, Neues zu entwickeln. Das gelang Clapton gemeinsam mit Jack Bruce († 2014) am Bass und Ginger Baker († 2019) am Schlagzeug. Sie bildeten das Trio „Cream“ und damit die erste Supergruppe der Rockgeschichte. Die Band leitete im Herbst 1966 nicht nur ein frühes Blues-Comeback ein, sie legte auch den Grundstein für den Hardrock.
Wegen des gigantischen kommerziellen Erfolges ist „Cream“ bis heute die vielleicht wichtigste Station in der langen Karriere Claptons. Ohne ihn, Baker und Bruce wären Siebzigerjahre-Größen wie „Led Zeppelin“ und „Deep Purple“ kaum denkbar.
„Auf Dauer schien es aber unmöglich, drei derart heißblütige Solisten fest aneinanderzubinden“, erklärt ein Musikexperte. Und so versuchte Clapton im Jahr 1969, mit „Blind Faith“ eine neue Band zu etablieren – und blieb erfolglos.
Dagegen nahmen ihn Drogen und Alkohol immer mehr in Besitz. Wenn Clapton genug Wodka mit Bier getrunken hatte, griff er zu Kokain. Da machte dann auch seine erste Frau Pattie Boyd mit, „denn sie bevorzugte es, Kokain ohne Alkohol zu nehmen. Das war dann unsere gemeinsame Zeit“, erzählt der Musiker in seiner Autobiografie „Mein Leben“.
Der traurige Höhepunkt von Claptons Suchterkrankung war am 5. August 1976 erreicht. Da wütete der volltrunkene Gitarrist bei einem Auftritt im englischen Birmingham auf unsägliche Weise gegen andersfarbige Menschen und Migranten.
Diese solle man alle nach Hause schicken. Ein Prophet werde dringend gebraucht, der Großbritannien weiß halte, meinte Clapton.
Jahre später schämte er sich öffentlich dafür, ein „Semi-Rassist“ gewesen zu sein. Das Erstaunliche in dieser Zeit der Exzesse war, dass es dem „Gitarrengott“ zwischendurch gelang, Welthits wie „After Midnight“, „Layla“, „I Shot The Sheriff“, „Cocaine“ und „Wonderful Tonight“ zu veröffentlichen.
Letzteren Titel schrieb Clapton für Pattie Boyd, doch die „wundervolle“ Zeit mit ihr ging nach zehn Jahren Ehe 1989 zu Ende. Zum Glück für ihn.
Einer neuen Liebe und einer erfolgreichen Entziehungskur sei Dank, demonstrierte der Blues-Held in den Achtzigerjahren wieder Spielfreude.
Der Auftritt beim Wohltätigkeits-Konzert zugunsten hungernder Menschen in Afrika am 13. Juli 1985, das parallel in London (England) und Philadelphia (USA) stattgefunden hat, markierte einen neuen Abschnitt für Clapton, der sich fortan auf kommerziellere Klänge konzentrierte.
Clapton nahm seine wundersame Genesung zum Anlass, die Rehaklinik „Crossroads“ auf der karibischen Insel Antigua zu gründen. Obwohl er zu dem Zeitpunkt angeblich selbst kaum noch etwas besaß. Da schien es ein Wink des Schicksals zu sein, dass sein Kollege Phil Collins im Jahr 1986 der Produzent der Clapton-Platte „August“ wurde.
Collins, der Meister des kommerziellen Pop, machte aus dem Meister des Blues nicht nur einen ausdrucksstärkeren Sänger, die erfolgreiche Zusammenarbeit spülte endlich auch wieder Geld in Claptons Kassen.
Kein Geld der Welt konnte den Musiker freilich vor den kommenden Schicksalsschlägen bewahren.
Am 27. August 1990 kam sein guter Freund und Tour-Gitarrist Stevie Ray Vaughn bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Dann mussten Clapton und seine damalige Lebensgefährtin Lory Del Santo den Tod ihres vierjährigen Sohnes Conor verkraften. Der kleine Bub ist am 20. März 1991 aus dem 53. Stock eines Apartmenthauses im New Yorker Stadtteil Manhattan (USA) in den Tod gestürzt.
Die Beziehung der beiden hatte zum Ende der ersten Ehe Claptons geführt. Del Santo, 66, eine Italienerin, die als Modell und Schauspielerin tätig ist, war zum Zeitpunkt des Dramas bereits von Clapton getrennt, weil er sich nicht um seinen Sohn gekümmert hat und sie ein zweites Kind wollte.
„Er verstand nicht, dass die Bedürfnisse eines Babys an erster Stelle stehen. Er ärgerte sich über die Anwesenheit eines Babys in seinem Leben, das zuvor so einfach gewesen war. Er wollte nie mit Conor spielen“, erinnert sich Del Santo.
„Das Tragische ist, dass er erst einen Tag vor dem Tod unseres Sohnes begriff, was Conor ihm bedeutete. Eine Freundin hatte uns ihre Wohnung im 53. Stock eines Wolkenkratzers zur Verfügung gestellt.
Tags zuvor war Conor mit seinem Vater im Zirkus. Ein seltenes Ereignis. Nun wollten wir gemeinsam den New Yorker Zoo besuchen. Conor trug immer noch seinen Schlafanzug. Er spielte mit seinem Kindermädchen und ich hörte ihn fröhlich rufen. Es war 11 Uhr, und ich rief ihm vom Badezimmer aus zu, er solle sich beeilen. Er antwortete fröhlich: ,In einer Minute.‘ An diesem Tag machte der Hausmeister die Wohnung sauber.
Ich sagte dem Kindermädchen, sie solle Conor keine Sekunde allein lassen. Plötzlich hörte ich, wie Conor losrannte, weil er Verstecken spielen wollte.
Das Kindermädchen rannte hinter ihm her. Als Conor in das Zimmer lief, das der Hausmeister gerade in Ordnung brachte, stoppte der Hausmeister die junge Frau, um ihr zu sagen, dass er das Fenster aufgeschoben hatte – eine riesige Glaswand, ohne Geländer davor.
Im selben Augenblick rannte Conor direkt durch das Fenster. Ich hörte einen schrecklichen Schrei, aber es war nicht Conor. Es war das Kindermädchen.
Ich lief ins Zimmer und schrie hysterisch: ,Wo ist Conor, wo ist Conor?‘ Dann sah ich das offene Fenster und verstand sofort.“
Seine tiefe Trauer über den Tod des Sohnes verarbeitete Clapton in dem Hit „Tears In Heaven“.
Heute ist der Künstler mit der Amerikanerin Melia McEnery, 49, verheiratet. Mit ihr hat er drei Töchter. Dazu hat er noch eine uneheliche Tochter. Dass er im Jahr 2004 von Königin Elisabeth II. einen Orden für sein Schaffen erhalten hat, bezeichnet Clapton als „Krönung meiner Karriere“.
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