Anmelden
Abonnieren
Ausgabe Nr. 10/2025 vom 04.03.2025, Fotos: youtube
Artikel-Bild
Der Student Adrian Simancas, 24, wurde von einem Buckelwal verschlungen – dann geschah ein Wunder.
Artikel-Bild
Der Wal schnappt nach Adrian Simancas.
Artikel-Bild
Der Student Adrian Simancas, 24.
Vom Wal verschluckt
Jetzt neu: Hier klicken
und Artikel an Freunde verschenken.
Der Ausflug eines Vaters mit dem Sohn in kleinen Schlauchbooten endete beinahe tödlich.
Ein Buckelwal sog den Sohn in sein Maul, spuckte ihn aber glücklicherweise wieder aus.
Auf Play drücken
um Artikel vorlesen
zu lassen.
Es war ein grauer, wolkenverhangener Tag. Dennoch wollten Adrian Simancas, 24, und sein Vater Dell, 49, mit ihren Kajakbooten aufs Meer hinaus. Sie machten Urlaub auf einer der zahlreichen Inseln in der Magellanstraße.

Das ist eine natürliche Wasserstraße am Zipfel von Südamerika und verbindet den Südatlantik mit dem Südpazifik. Sie gehört zum Gebiet von Chile.

Die See war ruhig, manchmal fiel kalter Regen. In der Ferne standen dunkel die Berge Patagoniens. Dell Simancas knipste seine wasserdichte Video-Kamera an, um Aufnahmen von seinem Sohn zu machen. Es war kurz vor drei Uhr am Nachmittag.

„Ich befand mich in einem riesigen Maul“

„Wir hatten viel Spaß, trotz des schlechten Wetters. Einmal machte mich Papa auf eine etwa drei Meter hohe Fontäne über dem Wasser in der Nähe aufmerksam, die von einem Wal stammte“, erinnert sich der 24jährige, der aus Venezuela stammt, seine Heimat aber vor sieben Jahren verlassen hat. Nun lebt er mit seinem Vater in Punta Arenas, einer Stadt mit 150.000 Einwohnern an der Küste der Magellanstraße im Süden Chiles.

Während der Vater als Anästhesist im städtischen Spital von Punta Arenas arbeitet, studiert Adrian Simancas Ingenieur-Wissenschaften. Nachdem sich Vater und Sohn in ihrer neuen Heimat eingewöhnt hatten, suchten sie nach einer Abwechslung – und fanden sie im Meer. „Wir lieben die See“, erklärt der Jüngere. Seit zwei Jahren verbringen die beiden fast jede freie Minute in ihren aufblasbaren Einmann-Schlauchbooten, die in einen Rucksack passen. Damit machen sie immer wieder ausgedehne Ausflüge.

Wie an diesem 8. Februar. Die Begegnung mit dem Wal ließ das Herz des 24jährigen höher schlagen. „Bald nach dem Sichten dieses Wales spürte ich plötzlich einen heftigen Stoß von hinten“, beschreibt Adrian Simancas die nächsten Sekunden. „Erst dachte ich, eine schwere Welle habe mich getroffen, weil sich das Wetter verschlechtert hatte. Dann kam ein stärkerer Schlag und noch einer, und ich wusste: Es war etwas anderes. Im selben Augenblick hüllte mich etwas Dunkelblaues und Weißes ein, und eine schleimige Substanz bedeckte mein Gesicht. Ich wurde wie in einem Strudel herumgewirbelt und konnte nichts dagegen tun. Es war finster, und ich begann zu sinken. Ich schloss meine Augen, fühlte, dass ich von Flüssigkeit umgeben war. Nun wurde mir klar: Ich befand mich in einem riesigen Maul. Ich war aufgefressen worden. Dann geschah ein Wunder“, sagt der 24jährige. „Meine Schwimmweste zog mich aus der Tiefe nach oben. Ich war wieder draußen, bekam wieder Luft.“

Sein Vater musste hilflos zusehen. „Ich sah den dunklen Rücken eines Buckelwales und nach ein paar Augenblicken tauchte erst das Boot und dann Adrian wieder auf. Er hatte sein Paddel verloren. Ich versuchte, ihn zu
beruhigen.“

Der Wal verschwand in der Tiefe. Der Sohn kletterte in sein Boot und wurde vom Vater an Land geschleppt. Dort alarmierten sie die Seenotrettung und wurden von den Helfern nach Hause gebracht. kauck
Weitere Inhalte dieser Ausgabe:
Ihre Meinung
Ihre Meinung ist uns wichtig.

Schreiben Sie Ihren Kommentar zu diesem Artikel, den wir dann prüfen und veröffentlichen werden.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Werbung