Für den guten Zweck mit dem Tretroller nach Bangkok
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Der pensionierte Lehrer Martin Müller aus Lilienfeld (NÖ) hat einen Zeitvertreib der besonderen Art gefunden. Seit mehr als 20 Jahren unternimmt er Abenteuerreisen rund um die Welt, immer mit karitativem Hintergrund. Seine bislang letzte Reise führte ihn mehr als 8.000 Kilometer weit quer durch Eurasien bis nach Thailand. Auch hier wird der Erlös gespendet.
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Der Tretroller hat Martin Müller, 68, in den vergangenen vier Monate gute Dienste erwiesen. Er hat ihn von seiner Heimat in Lilienfeld (Niederösterreich) über Indien bis nach Thailand gebracht. 8.350 Kilometer waren es insgesamt, erzählt der pensionierte Sportlehrer.
„Aufs Rollerfahren bin ich gekommen, weil es eine gesunde Bewegungsmethode ist. Es ist eine Sportart, die von Physiotherapeuten empfohlen wird.“ Dabei führte ihn seine Reise – los ging‘s am 15. August 2024 – quer durch Europa. Über Ungarn, Rumänien und Bulgarien fuhr er bis in die Türkei. In Tiflis (Georgien) musste er aufgrund politischer Unruhen im Iran und in Pakistan seine Fahrt unterbrechen und in ein Flugzeug steigen. In Mumbai (Indien) angekommen, stieg er wieder auf sein rollendes Gefährt um und fuhr ins entfernte Kalkutta (Indien).
Von dort war er, aufgrund von Aufständen und Unruhen in Myanmar, gezwungen, ein weiteres Mal einen Flug zu buchen. Er brachte ihn nach Hanoi in Vietnam. 2.000 Kilometer später erreichte er am 15. Dezember 2024 schließlich sein Ziel in Bangkok (Thailand). Pro Tag legte Müller über vier Monate hinweg etwa 80 bis 100 Kilometer zurück. Dabei betont er, wie wichtig es sei, Tag für Tag den inneren Schweinehund zu besiegen.
„Anfangs hat mir meine linke Ferse recht wehgetan. Da war die Befürchtung, dass es schlimmer wird. Ich habe dann die Technik umgestellt, ein Aufgeben kam gar nicht infrage. Wenn der Wille stärker ist, folgt der Körper.“
Sicherheitsbedenken hatte er nicht, Müller wurde überall nett und freundlich empfangen. Die Begegnungen mit den Einheimischen waren allesamt herzlich, betont er. Besonders interessiert waren die Menschen in Indien. Alle wollten Fotos mit ihm machen und ihn auf eine Tasse Tee einladen.
„In jedem Land haben die Menschen anders auf mich reagiert. In meiner Heimat hat sich niemand für mich interessiert, in der Türkei dann haben sie mich vermehrt angesprochen und in Indien war ich fast schon ein Nationalheld“, erzählt der Pensionist lachend.
Das größte Risiko barg der tägliche Straßenverkehr, berichtet der 68jährige. „Als Rollerfahrer bist du weniger wert auf der Straße. Der Verkehr ist der pure Wahnsinn.
Verkehr und Straßenhunde bargen Risiko
In Georgien bin ich brutal geschnitten worden, woraufhin ich fast in eine Schlägerei verwickelt worden wäre.“
Nicht zu unterschätzen waren auch die Straßenhunde in den Balkanländern, erzählt der Niederösterreicher. Ein paar Mal sei er von aggressiven Straßenhunden verfolgt worden, gebissen wurde er allerdings nur ein Mal.
„Das war fast harmlos, da hat mich ein Hund in den Schuh gezwickt.“
Eine weitere Herausforderung für ihn war die drückende Hitze, vor allem in Indien. Daher ist er jeden Tag bereits um fünf Uhr in der Früh losgefahren, um der Mittagshitze zu entgehen. Als Sonnenschutz hat er am Lenker einen Schirm befestigt.
Auch gutes, sauberes Essen zu finden, war in Indien ein Problem. „Ich habe mir einen Darminfekt eingefangen. Am Ende meiner Reise wog ich nur noch 60 Kilo.“ Einziges Gepäckstück war seine Tasche, die er vorne am Roller auf einer Ablage befestigt hatte. Viel mehr als das Notwendigste konnte er nicht mitnehmen, da der Roller weit weniger Transportmöglichkeiten hat als ein Rad.
Genächtigt hat Müller in einfachen, preiswerten Hotels oder auf dem Sofa von Einheimischen. „Couchsurfing“ nennt sich diese Art der Unterkunftsuche, sie kann vorab im Internet gebucht werden.
Über seine Reisen und Erlebnisse hält Müller nun kostenlose Vorträge. „Seit fast 20 Jahren unternehme ich ausgefallene Abenteuerreisen, um danach mit Dokumentationen Geld für Hilfsprojekte zu sammeln.“ Freiwillige Spenden gehen an karitative Organisationen wie beispielsweise „Licht ins Dunkel“. So hat er im Laufe der Jahre Augenoperationen in Äthiopien finanziert und in Not geratenen Familien mit behinderten Kindern unter die Arme gegriffen. Sein Grundgedanke ist, „Ich bin gesund, brauche keine Medikamente und habe eine liebevolle Familie. Jetzt möchte ich etwas zurückgeben. So lange ich gesund bleibe, so lange werde ich Gutes tun. Das ist mein Pakt mit dem Herrgott.“
Die Eindrücke und Erfahrungen, die er auf seinen Reisen macht, beeinflussen auch sein eigenes Leben. „Ich habe die Menschen in den Slums besucht. Die Kinder dort schlafen auf der Straße am Asphalt und putzen sich mit Zweigen die Zähne. Trotzdem haben sie eine enorme Zufriedenheit ausgestrahlt, ganz anders als bei uns. Wir leben in einer übersättigten Gesellschaft und sind frustriert.“
Für den 68jährigen war es nicht die erste Abenteuerreise. Zuvor hat er eine neunmonatige Weltreise mit dem Rad unternommen und die griechischen Inseln mit dem Kajak umrundet.
Langweilig wird ihm bestimmt nicht. „Das Abenteuer ist mein Lebenselixier. Ich mache alles, wofür andere zu feige oder zu bequem sind. Wenn die Menschen sagen, du bist verrückt, das ist unmöglich, dann erst wird‘s richtig interessant für mich.“ Schuh
„Aufs Rollerfahren bin ich gekommen, weil es eine gesunde Bewegungsmethode ist. Es ist eine Sportart, die von Physiotherapeuten empfohlen wird.“ Dabei führte ihn seine Reise – los ging‘s am 15. August 2024 – quer durch Europa. Über Ungarn, Rumänien und Bulgarien fuhr er bis in die Türkei. In Tiflis (Georgien) musste er aufgrund politischer Unruhen im Iran und in Pakistan seine Fahrt unterbrechen und in ein Flugzeug steigen. In Mumbai (Indien) angekommen, stieg er wieder auf sein rollendes Gefährt um und fuhr ins entfernte Kalkutta (Indien).
Von dort war er, aufgrund von Aufständen und Unruhen in Myanmar, gezwungen, ein weiteres Mal einen Flug zu buchen. Er brachte ihn nach Hanoi in Vietnam. 2.000 Kilometer später erreichte er am 15. Dezember 2024 schließlich sein Ziel in Bangkok (Thailand). Pro Tag legte Müller über vier Monate hinweg etwa 80 bis 100 Kilometer zurück. Dabei betont er, wie wichtig es sei, Tag für Tag den inneren Schweinehund zu besiegen.
„Anfangs hat mir meine linke Ferse recht wehgetan. Da war die Befürchtung, dass es schlimmer wird. Ich habe dann die Technik umgestellt, ein Aufgeben kam gar nicht infrage. Wenn der Wille stärker ist, folgt der Körper.“
Sicherheitsbedenken hatte er nicht, Müller wurde überall nett und freundlich empfangen. Die Begegnungen mit den Einheimischen waren allesamt herzlich, betont er. Besonders interessiert waren die Menschen in Indien. Alle wollten Fotos mit ihm machen und ihn auf eine Tasse Tee einladen.
„In jedem Land haben die Menschen anders auf mich reagiert. In meiner Heimat hat sich niemand für mich interessiert, in der Türkei dann haben sie mich vermehrt angesprochen und in Indien war ich fast schon ein Nationalheld“, erzählt der Pensionist lachend.
Das größte Risiko barg der tägliche Straßenverkehr, berichtet der 68jährige. „Als Rollerfahrer bist du weniger wert auf der Straße. Der Verkehr ist der pure Wahnsinn.
Verkehr und Straßenhunde bargen Risiko
In Georgien bin ich brutal geschnitten worden, woraufhin ich fast in eine Schlägerei verwickelt worden wäre.“
Nicht zu unterschätzen waren auch die Straßenhunde in den Balkanländern, erzählt der Niederösterreicher. Ein paar Mal sei er von aggressiven Straßenhunden verfolgt worden, gebissen wurde er allerdings nur ein Mal.
„Das war fast harmlos, da hat mich ein Hund in den Schuh gezwickt.“
Eine weitere Herausforderung für ihn war die drückende Hitze, vor allem in Indien. Daher ist er jeden Tag bereits um fünf Uhr in der Früh losgefahren, um der Mittagshitze zu entgehen. Als Sonnenschutz hat er am Lenker einen Schirm befestigt.
Auch gutes, sauberes Essen zu finden, war in Indien ein Problem. „Ich habe mir einen Darminfekt eingefangen. Am Ende meiner Reise wog ich nur noch 60 Kilo.“ Einziges Gepäckstück war seine Tasche, die er vorne am Roller auf einer Ablage befestigt hatte. Viel mehr als das Notwendigste konnte er nicht mitnehmen, da der Roller weit weniger Transportmöglichkeiten hat als ein Rad.
Genächtigt hat Müller in einfachen, preiswerten Hotels oder auf dem Sofa von Einheimischen. „Couchsurfing“ nennt sich diese Art der Unterkunftsuche, sie kann vorab im Internet gebucht werden.
Über seine Reisen und Erlebnisse hält Müller nun kostenlose Vorträge. „Seit fast 20 Jahren unternehme ich ausgefallene Abenteuerreisen, um danach mit Dokumentationen Geld für Hilfsprojekte zu sammeln.“ Freiwillige Spenden gehen an karitative Organisationen wie beispielsweise „Licht ins Dunkel“. So hat er im Laufe der Jahre Augenoperationen in Äthiopien finanziert und in Not geratenen Familien mit behinderten Kindern unter die Arme gegriffen. Sein Grundgedanke ist, „Ich bin gesund, brauche keine Medikamente und habe eine liebevolle Familie. Jetzt möchte ich etwas zurückgeben. So lange ich gesund bleibe, so lange werde ich Gutes tun. Das ist mein Pakt mit dem Herrgott.“
Die Eindrücke und Erfahrungen, die er auf seinen Reisen macht, beeinflussen auch sein eigenes Leben. „Ich habe die Menschen in den Slums besucht. Die Kinder dort schlafen auf der Straße am Asphalt und putzen sich mit Zweigen die Zähne. Trotzdem haben sie eine enorme Zufriedenheit ausgestrahlt, ganz anders als bei uns. Wir leben in einer übersättigten Gesellschaft und sind frustriert.“
Für den 68jährigen war es nicht die erste Abenteuerreise. Zuvor hat er eine neunmonatige Weltreise mit dem Rad unternommen und die griechischen Inseln mit dem Kajak umrundet.
Langweilig wird ihm bestimmt nicht. „Das Abenteuer ist mein Lebenselixier. Ich mache alles, wofür andere zu feige oder zu bequem sind. Wenn die Menschen sagen, du bist verrückt, das ist unmöglich, dann erst wird‘s richtig interessant für mich.“ Schuh
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