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Ausgabe Nr. 08/2025 vom 18.02.2025, Fotos: zvg
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„Ich habe als Clown meinen Meister gefunden“
Marc Germeshausen, 34, Direktor des Europahauses Klagenfurt
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„Alle lachten, als der Chef als Fee erschien“
Alena Bobulova, 32, Kellnerin
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„Ich war ein Dalmatiner mit kaputtem Hinterteil“
Josefine Bartl, 65, Pensionistin
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„Ich sorgte als sexy Nonne für ausgelassene Heiterkeit“
Timo Breker, 50, Marketingmanager
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„Als Mozart habe ich die Nacht durchgefeiert“
Christian Wallner, 55, Marketingleiter
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„Nie fühlte ich mich königlicher“
Elisabeth Macheiner, 51, Büroleiterin
Das war unser schönstes
Faschingsfest
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Spaß haben und ausgelassen feiern. Dazu vielleicht noch in eine ungewohnte Rolle schlüpfen und mit einem ausgefallenen Kostüm die Blicke auf sich ziehen.
In der fünften Jahreszeit, der Narrenzeit, ist alles erlaubt.
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„Ich habe als Clown meinen Meister gefunden“

Marc Germeshausen, 34, Direktor des Europahauses Klagenfurt

Eigentlich ist ein Clown-Kostüm nicht mein Stil, doch beim Villacher Faschingsumzug im Jahr 2023 habe ich es gewagt und habe einen Fasching erlebt, den ich nie vergessen werde. Ich habe mir das Kostüm von einem Freund geliehen und mit bunten Accessoires aufgepeppt. Ich trug eine grelle Perücke, ein farbenfrohes Sakko und eine überdimensionale Fliege.
Eine ziemlich laute Tröte und eine kleine Spritzpistole hatte ich ebenfalls – alles schien perfekt, um ein bisschen Schabernack zu treiben. Lachend zog ich durch die Straßen, brachte die Menge zum Jubeln, bis ich eine Gruppe ernst aussehender Geschäftsleute entdeckte. Ich dachte, dies sei die passende Gelegenheit, und wollte die Herrschaften mit einem kleinen Wasserspritzer auflockern.
Doch genau in dem Moment drehte sich einer um, ebenfalls als Clown verkleidet, aber mit einer riesigen Wasserpistole in der Hand. Ehe ich reagieren konnte, war ich klatschnass. Die Zuschauer brüllten vor Lachen, und ich konnte nur rufen: ,Ich glaube, ich habe heute meinen Meister gefunden.‘ Es war herrlich.“

„Alle lachten, als der Chef als Fee erschien“

Alena Bobulova, 32, Kellnerin

Ich arbeite seit mehr als zehn Jahren im Gasthof Staigerwirt in St. Michael im Lungau (S) als Kellnerin, und es ist Tradition, dass wir am Faschingsdienstag alle im Team ein gemeinsames Motto haben. Im vorigen Jahr waren wir als Waldfeen unterwegs. Die T-Shirts haben wir extra bedrucken lassen, dazu gab‘s spitze Elfenohren, Flügel und
einen grünen Kopfschmuck.
Die Kleider wurden für uns maßgeschneidert, sogar unser Chef Michael Gruber schlüpfte in das Kostüm – auch wenn er als Koch in der Küche stand. Als er dann zu den Gästen kam, konnten sich viele vor Lachen kaum halten – ein gestandener Mann im Feenkostüm, das ist wirklich nicht alle Tage zu sehen.
Ein besonderer Höhepunkt war unser Schätzspiel: ,Wie viele Nudeln befinden sich in diesem großen Glas?‘ lautete die Frage. Die Schätzungen der Gäste reichten von ,höchstens 300‘ bis zu 5.000 – dabei waren es genau 1.264. Am Ende freute sich der Gewinner über ein Abendessen – und wir hatten alle eine Riesen-Gaudi.“

„Ich war ein Dalmatiner mit kaputtem Hinterteil“

Josefine Bartl, 65, Pensionistin

Meine Freundinnen Josefine, Judith, Heike, Marlene und ich lieben es, uns gemeinsam zu verkleiden. Die Idee für das Dalmatiner-Kostüm kam uns, weil wir bereits ein Cruella-Kostüm hatten – da fehlten nur noch die passenden Hunde. Also haben wir weiße Maler-Overalls im Baumarkt gekauft und sie selbst mit schwarzen Flecken bemalt.
Mit dieser Verkleidung tanzten wir vor 15 Jahren ausgelassen in einer Bar am Villacher Fasching, als ich plötzlich einen festen Griff um meine Hüfte gespürt habe und mir jemand ins Ohr knurrte: ‚Welch hinreißendes Hinterteil du hast!‘ Ich drehte mich um – es war ein männlicher Dalmatiner! Eine zweite Gruppe Dalmatiner hatte uns entdeckt und wir feierten gemeinsam weiter.
Dann passierte das Hoppala: Meine Overall-Nähte platzten plötzlich am Hinterteil. Ich sah aus wie in einem Krankenhaushemd – hinten offen. Lachend riss ich die Beine ab und wurde zum Halbdalmatiner-Weibchen mit schwarzen Beinen.“

„Ich sorgte als sexy Nonne für ausgelassene Heiterkeit“

Timo Breker, 50, Marketingmanager

Wenn ich mich an meinen lustigsten und schönsten Fasching zurückerinnere, dann war das eindeutig der Kölner Karneval in Deutschland im vorigen Jahr. Ich war mit meiner Freundin Maya unterwegs. Ich habe mich als sexy Nonne verkleidet. Das war nicht das typischste Kostüm für mich, aber genau das machte den Reiz aus.
Den ganzen Abend als Frau zu verbringen in hohen Stöckelschuhen und im kurzen, schwarzen Kleid, war eine heitere Erfahrung. Männer haben mir Getränke ausgegeben, Frauen haben mich für meinen ,Mut zur Weiblichkeit‘ gefeiert, und als ich einmal mit verstellter hoher Stimme Getränke bestellt habe, kugelte sich die halbe Bar vor Lachen.
Einmal wurde ich sogar von einem echten Mönch angesprochen – er wollte wissen, aus welchem Kloster ich komme. Auf jeden Fall: Respekt an alle Frauen, denn das Gehen mit hohen Absätzen ist eine Herausforderung.“

„Als Mozart habe ich die Nacht durchgefeiert“

Christian Wallner, 55, Marketingleiter

Kein anderes Kostüm habe ich so oft getragen wie mein prächtiges Barockgewand für die Darstellung des
Wolfgang Amadeus Mozart. Jahrelang bin ich an
Faschingsdienstagen damit in die Arbeit gegangen.
Aber die beste Feier in diesem Kostüm habe ich vor zehn Jahren erlebt, als die Klagenfurter Stadtrichter am Pfarrplatz ihre legendären Faschingsfeste feierten. Mit einer ganzen Truppe zogen wir durch die Stadt, tanzten auf den Tischen und feierten bis in die Morgenstunden. Der Heimweg war fast filmreif. Müde ging ich zu Fuß, bei Tagesanbruch, nach Hause, während die ersten Pendler auf dem Weg zur Arbeit waren.
Die Blicke der Autofahrer sagten alles – schließlich war Aschermittwoch und ein barocker Mozart mitten auf der Straße nicht gerade alltäglich. Heute lasse ich es ruhiger angehen, aber das Kostüm wartet noch im Schrank – bereit für den nächsten großen Auftritt.“

„Nie fühlte ich mich königlicher“

Elisabeth Macheiner, 51, Büroleiterin

Vor sieben Jahren durfte ich als Faschingsprinzessin Lilly I. gemeinsam mit meinem Prinzen Christian II., Hofmarschall Hans und unserem großartigen Hofstaat den Fasching in Mauterndorf (S) regieren. Dafür ließ ich mir ein traumhaftes Kleid in Silber und Bergseetürkis schneidern und ich kann sagen: Noch nie habe ich mich so königlich gefühlt.
Die Faschingswoche war einfach magisch, wir haben viel gelacht, schwungvolle Tänze hingelegt, gutes Essen genossen und unvergessliche Begegnungen erlebt. Mit unserer Band ,Take Four‘ wurde jede Feier zum Höhepunkt.
Am Fasching liebe ich, dass sich die Menschen
verwandeln, feiern und tanzen – genau das macht den Fasching so einzigartig.“
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