Franz Ferdinand:
„Wir brauchen Kühnheit in unserem Leben“
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Es ist ein sonniger Tag in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota. In einem schönen Zimmer hat es sich Alex Kapranos, der 52jährige Frontmann (im Bild vorne) der schottischen Band „Franz Ferdinand“ hinter einem Schreibtisch bequem gemacht. Er ist frisch geduscht, trägt ein enggeschnittenes, weißes Oberhemd und kommt jetzt um halb zehn am Vormittag gerade vom Frühstück, wo es zu seinem Entzücken Porridge (Haferbrei) gegeben hat sowie einen Obstkorb, aus dem er einige Früchte hat mitgehen lassen, die nun direkt vor ihm liegen. Ein gesunder Beginn des Gespräches mit dem WOCHE-Reporter Steffen Rüth über das neue Album „The Human Fear“.
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Herr Kapranos, es sieht aus, als hätten Sie beim Obst
ein wenig gehamstert?
Erwischt (lacht). Damit komme ich gut durch den Tag. Vor heute Abend muss ich bestimmt nichts mehr essen. Das Frühstück selbst war ebenfalls üppig, eventuell war es mir einen Hauch zu sehr auf Kuchen ausgerichtet. Es gab alles, was das Herz begehrt. Gut, alles bis auf deutsches Brot. Aber das wäre auch ein bisschen zu viel verlangt gewesen (lacht).
Sie mögen deutsches Brot?
Ich bete es an. Wirklich. In Deutschland gibt es für mein Empfinden das beste Brot der Welt. Jedes Mal, wenn wir in Deutschland auf Tour sind, wiege ich anschließend zwei oder drei Kilo mehr. Doch das ist es mir wert.
Ihr neues Album heißt „The Human Fear“. Um die Angst vorm Zunehmen geht es eher nicht …
Nein. Diese Angst plagt mich nicht. Ich bewege mich viel und meistens ernähre ich mich nicht allzu schlecht. Mein Gewicht schwankt seit Jahren nur um wenige Kilo.
Wovor haben Sie dann Angst, Herr Kapranos?
Vor so vielem. Ich denke, es ist nicht möglich, ein Leben frei von Ängsten zu führen. Das ist auch nicht erstrebenswert. Im Gegenteil, die Angst hat auch etwas Gutes. Sie hält dich wachsam. Zudem gibt es dir ein grandioses Gefühl, wenn du dich einer Angst gestellt und sie überwunden hast.
Ist „The Human Fear“ ein Konzeptalbum über die Angst?
Nein, auf den Gedanken, dass es in vielen der neuen Lieder um Ängste, Beklemmungen oder die Scheu, sich bestimmten Situationen zu stellen, geht, kamen Bob (Hardy, Bass) und ich erst am Ende. Konkret passierte uns das beim Lied „Hooked“, dem letzten, das wir geschrieben haben.
Wodurch wurde „Hooked“, diese musikalisch mitreißende Disco-Nummer, inspiriert?
Durch meinen Sohn. Er ist vor etwas mehr als einem Jahr zur Welt gekommen. Vater zu werden war für mich eine vollkommen lebensverändernde Erfahrung. Ich wollte immer Kinder haben, war aber nie in der Situation, in der es gepasst hätte. Die Geburt meines Sohnes hat mich mit einer solch überwältigenden Liebe geflutet, dass all die Abgründe und dunklen Angst-Orte in mir unbedeutender wurden.
Sie leben mit Ihrer Frau, der französischen Sängerin und Komponistin Clara Luciani, und Ihrem Sohn nun vorwiegend in Paris (Frankreich). Wie gefällt Ihnen das Familienleben?
Es ist wundervoll. Ich bin so dankbar, diese Erfahrung machen zu dürfen. Den Gesang für das neue Album habe ich zum Teil bei uns im Schlafzimmer aufgenommen. Ich habe Jacken und Tücher im Raum aufgehängt, damit es besser klingt, und direkt nebenan schlief das Baby im Wohnzimmer.
In der Single „Audacious“ sprechen Sie sich dafür aus, kühne Erfahrungen zu machen und mutig zu sein. Wie kühn war es, Vater zu werden?
Definitiv kühner als alles andere. Ich denke in der Tat, dass wir Kühnheit in unserem Leben brauchen. Wir sollten größer denken, so ganz fundamental und grundsätzlich.
Das Lied ist unsere Reaktion auf das Gefühl, dass die Welt auseinanderfliegt. Jedes Land zieht Zäune auf, wirtschaftlich wie real, alle schauen nur noch auf sich. Was ist denn das für eine elende Entwicklung? Austausch mit anderen ist doch so bereichernd.
ein wenig gehamstert?
Erwischt (lacht). Damit komme ich gut durch den Tag. Vor heute Abend muss ich bestimmt nichts mehr essen. Das Frühstück selbst war ebenfalls üppig, eventuell war es mir einen Hauch zu sehr auf Kuchen ausgerichtet. Es gab alles, was das Herz begehrt. Gut, alles bis auf deutsches Brot. Aber das wäre auch ein bisschen zu viel verlangt gewesen (lacht).
Sie mögen deutsches Brot?
Ich bete es an. Wirklich. In Deutschland gibt es für mein Empfinden das beste Brot der Welt. Jedes Mal, wenn wir in Deutschland auf Tour sind, wiege ich anschließend zwei oder drei Kilo mehr. Doch das ist es mir wert.
Ihr neues Album heißt „The Human Fear“. Um die Angst vorm Zunehmen geht es eher nicht …
Nein. Diese Angst plagt mich nicht. Ich bewege mich viel und meistens ernähre ich mich nicht allzu schlecht. Mein Gewicht schwankt seit Jahren nur um wenige Kilo.
Wovor haben Sie dann Angst, Herr Kapranos?
Vor so vielem. Ich denke, es ist nicht möglich, ein Leben frei von Ängsten zu führen. Das ist auch nicht erstrebenswert. Im Gegenteil, die Angst hat auch etwas Gutes. Sie hält dich wachsam. Zudem gibt es dir ein grandioses Gefühl, wenn du dich einer Angst gestellt und sie überwunden hast.
Ist „The Human Fear“ ein Konzeptalbum über die Angst?
Nein, auf den Gedanken, dass es in vielen der neuen Lieder um Ängste, Beklemmungen oder die Scheu, sich bestimmten Situationen zu stellen, geht, kamen Bob (Hardy, Bass) und ich erst am Ende. Konkret passierte uns das beim Lied „Hooked“, dem letzten, das wir geschrieben haben.
Wodurch wurde „Hooked“, diese musikalisch mitreißende Disco-Nummer, inspiriert?
Durch meinen Sohn. Er ist vor etwas mehr als einem Jahr zur Welt gekommen. Vater zu werden war für mich eine vollkommen lebensverändernde Erfahrung. Ich wollte immer Kinder haben, war aber nie in der Situation, in der es gepasst hätte. Die Geburt meines Sohnes hat mich mit einer solch überwältigenden Liebe geflutet, dass all die Abgründe und dunklen Angst-Orte in mir unbedeutender wurden.
Sie leben mit Ihrer Frau, der französischen Sängerin und Komponistin Clara Luciani, und Ihrem Sohn nun vorwiegend in Paris (Frankreich). Wie gefällt Ihnen das Familienleben?
Es ist wundervoll. Ich bin so dankbar, diese Erfahrung machen zu dürfen. Den Gesang für das neue Album habe ich zum Teil bei uns im Schlafzimmer aufgenommen. Ich habe Jacken und Tücher im Raum aufgehängt, damit es besser klingt, und direkt nebenan schlief das Baby im Wohnzimmer.
In der Single „Audacious“ sprechen Sie sich dafür aus, kühne Erfahrungen zu machen und mutig zu sein. Wie kühn war es, Vater zu werden?
Definitiv kühner als alles andere. Ich denke in der Tat, dass wir Kühnheit in unserem Leben brauchen. Wir sollten größer denken, so ganz fundamental und grundsätzlich.
Das Lied ist unsere Reaktion auf das Gefühl, dass die Welt auseinanderfliegt. Jedes Land zieht Zäune auf, wirtschaftlich wie real, alle schauen nur noch auf sich. Was ist denn das für eine elende Entwicklung? Austausch mit anderen ist doch so bereichernd.
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