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Ausgabe Nr. 02/2025 vom 07.01.2025, Fotos: picturedesk.com
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Donald Trump.
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Donald Trump junior.
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Schwiegertochter Lara Trump.
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Charles Kushner.
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Massad Boulos.
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Enkelin Kai Trump.
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Fast Familie: Elon Musk mit Sohn X.
Familienbetrieb Weißes Haus
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Donald Trump wird am 20. Jänner als US-Präsident vereidigt. In seiner zweiten Amtszeit vertraut er auf loyale Familienmitglieder. Am wichtigsten ist sein ältester Sohn.
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Donald Trump hat dazugelernt. Der „größte Fehler“ seiner ersten Präsidentschaft sei die Auswahl „schlechter, illoyaler Menschen“ gewesen, erklärte der 78jährige erst kürzlich. Diesen Fehler will er nicht noch einmal machen. Jetzt zählt vor allem Trump-Treue. Die findet er in der eigenen Familie.

Seine Söhne, Schwiegertöchter und sogar Enkel haben schon im Wahlkampf eine große Rolle gespielt. Mit Donald Trump regiert deshalb künftig auch seine Familie. Nicht unbedingt in offiziellen Rollen, sondern als Berater und Strippenzieher hinter den Kulissen.

Den größten Einfluss hat Donald Trump junior, 47. Der älteste Sohn des Bald-Wieder-Präsidenten hat seinen Freund James David „JD“ Vance als Vizepräsident durchgesetzt. Der Handel mit dem einstigen Trump-Widersacher Robert F. Kennedy jun. soll ebenso auf seine Kappe gehen, auch um den von den Corona-Maßnahmen Verärgerten eine politische Heimat zu bieten.

Statt auf die moderate Mitte hat der Trump-Erstgeborene von Anfang an auf die Enttäuschten und Unzufriedenen gesetzt, auf jene, die bisher oft nicht gewählt haben.

Donald junior sprach ein Jahr lang nicht mit dem Vater

In den sozialen Medien ist er der Scharfmacher. Er will dafür sorgen, dass die zweite Präsidentschaft seines Vaters von Anfang an ein Erfolg wird. „Diesmal wissen wir tatsächlich, was wir tun“, sagte Donald Trump junior nach der Wahl. „Es geht darum, meinen Vater mit kompetenten und loyalen Leuten zu umgeben.“ Seine Aufgabe sei es, „dafür zu sorgen, dass die falschen Leute es nicht hineinschaffen.“

Donald Trump junior war 13 Jahre alt, als die Ehe seiner Eltern geschieden wurde. Der jahrelange Rosenkrieg zwischen seiner 2022 verstorbenen Mutter Ivana und Donald Trump hinterließ tiefe Spuren bei dem Heranwachsenden.

Ein Jahr lang sprach er nicht mit dem Vater, heißt es. Später verleugnete er seine Herkunft. Fremden stellte er sich stets nur als „Don“ vor. Er habe „um alles in der Welt vermieden“, seinen Nachnamen zu nennen, sagte der Präsidentensohn einmal.

Heute ist er ein begeisterter Anhänger seines Vaters, obwohl die Vater-Sohn-Beziehung reich an Kränkungen ist. So soll Donald Trump einmal über den Ältesten gesagt haben, er sei „nicht der Hellste“. Ex-Frau Ivana erzählte zudem, dass Donald Trump auf ihren Vorschlag, den Erstgeborenen nach ihm zu nennen, angeblich nicht gerade begeistert reagiert habe. „Das kannst du nicht machen. Was, wenn er ein Verlierer ist?“

Trump junior ist studierter Wirtschaftswissenschaftler und arbeitet für das Firmen-Imperium seines Vaters. Kürzlich dockte er zudem bei einer Firma an, die eine „patriotische Wirtschaft“ aufbauen will. Einen offiziellen Posten in der Trump-Regierung strebt er nicht an. „Ich will keine Stelle im Weißen Haus“, erklärt Don junior, aber er werde „eine laute Stimme im Ohr“ seines Vaters sein.

Donald Trump junior hat seine vier Jahre jüngere Schwester Ivanka als Lieblingskind abgelöst. Sie war in der ersten Amtszeit ihres Vaters offiziell seine Beraterin, ihr Mann Jared Kushner fungierte als Nahost-Beauftragter. Nachdem Trump seine dritte Präsidentschaftskandidatur angekündigt hatte, gab die 43jährige ihren Rückzug aus der Politik bekannt.

Ihr Vater hat in Schwiegertochter Lara Trump, 42, einen engagierten Ersatz gefunden. Die frühere Fernseh-Moderatorin hat im Jahr 2014 den zweitältesten Sohn Eric, 41, geheiratet. Die beiden haben zwei kleine Kinder. Lara Trump gilt als eine der größten Bewunderer ihres Schwiegervaters. Auf die Frage, wie sie Politkarriere und Familie vereinbaren könne, antwortete sie: „Wie kann ich mir freinehmen, wenn er sich nie freinimmt?“

Anfang des Jahres hat er sie in die Führungsetage des Organisationskomitees der Republikaner gehievt, das unter anderem für das Sammeln von Wahlkampf-Spenden zuständig ist. Vor Kurzem kündigte sie ihren Rücktritt an. „Co-Vorsitzende während der folgenreichsten Wahl in der amerikanischen Geschichte zu sein, war wirklich die Ehre meines Lebens“, teilte sie mit.

Enkelin Kai bewirbt ihren „ganz normalen Opa“

Die politische Zukunft von Trumps Schwiegertochter ist offen, nachdem sie Spekulationen, sie werde Senatorin, eine Absage erteilte. Stattdessen versprach sie eine „große Ankündigung“ im Jänner.

Selbst die jüngste Generation hat schon ihre Aufgabe im Trump-Universum. Seine Enkelin Kai Trump, 17, will die menschliche Seite Trumps zeigen. „Für mich ist er ein ganz normaler Opa. Er gibt uns Süßigkeiten und Limonade, wenn unsere Eltern nicht hinsehen. Er will immer wissen, wie es uns in der Schule geht“, sagte sie bei ihrer Rede am Parteitag. Kai Trump ist die älteste Tochter von

Trumps Sohn Donald und dessen Ex-Frau Vanessa Haydon. Ihre Videos in sozialen Netzwerken haben Millionen Zuschauer.

Im Familienbetrieb Weißes Haus gibt es aber auch genug Platz für die angeheiratete Verwandtschaft. Ivanka Trumps Schwiegervater Charles Kushner, 70, soll US-Botschafter in Paris (F) werden. Er saß 14 Monate unter anderem wegen Steuerhinterziehung im Gefängnis. Trump begnadigte ihn nachträglich.

Der Schwiegervater seiner Tochter Tiffany, 31, ist als Nahost-Berater im Gespräch. Der Geschäftsmann Massad Boulos, 54, soll Donald Trump geholfen haben, Stimmen von arabischstämmigen Wählern zu holen, die von der Politik im Gazakrieg enttäuscht sind.

Fast zur Familie gehört mittlerweile Elon Musk, 53. Die innige Freundschaft zwischen dem reichsten Mann der Welt und dem künftigen US-Präsidenten hat für beide Vorteile. Musk soll die Regierungsbürokratie abbauen. Die Nähe zur Trump-Familie dokumentierte Enkelin Kai mit einem Foto von sich, Musk und dessen Sohn X. „Elon erlangt Onkelstatus“, schrieb sie dazu.
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