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Ausgabe Nr. 02/2025 vom 07.01.2025, Fotos: picturedesk.com, 2022 20th Century Studios/Eric Zachanowich
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Ralph Fiennes, 62
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Ralph Fiennes als strenger Küchenchef Slowik.
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Anya Taylor-Joy spielt eine zwielichtige Escort-Dame.
Ralph Fiennes, 62:
„Ich bin ein Außenseiter“
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Er ist ein adeliger Brite, doch Fußball interessiert ihn nicht. Lieber liest er und hört Musik. Ja, Ralph Fiennes ist anders als (fast) alle seiner Landsleute.
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Er stammt aus einer weitverzweigten britischen Adelsfamilie. Seine Mutter war Schriftstellerin, sein Vater Fotograf. „Für mich stand bereits als Kind fest, dass ich einmal einen künstlerischen Beruf ergreifen würde“, erzählt der am 22. Dezember 1962 geborene Ralph Fiennes. „Bei derart kreativen Eltern ist das eigentlich kein Wunder.“

Nach dem Schulabschluss begann der Sohn, bildende Kunst zu studieren. „Aber bei jedem Theaterbesuch und bei jedem guten Film, den ich sah, wuchs mein Interesse an der Schauspielerei“, erinnert sich Fiennes. Es kam, wie es kommen musste. Er pfiff auf die bildende Kunst und bewarb sich bei der traditionsreichen Londoner Schauspielschule „Royal Academy of Dramatic Art“, wo er als hochbegabt eingestuft und mit offenen Armen aufgenommen wurde.

Als „gelernter“ Darsteller stand Ralph Fiennes schon bald regelmäßig auf den Brettern der renommiertesten englischen Bühnen. Von „Hamlet“ bis „Romeo“ spielte er viele namhafte Rollen.

Erst Anfang der neunziger Jahre gelang es, den Mann, dem die Theaterbretter die Welt bedeuteten, auch vor Filmkameras zu lotsen. Dort wartete Weltruhm auf ihn. Schon im fünften Film, als Nazi-Mörder Amon Göth in „Schindlers Liste“, wurde er für einen „Oscar“ nominiert. Und drei Jahre später kassierte er als Graf Almasy in „Der englische Patient“ die zweite Nominierung. Es folgten Rollen in „Harry Potter“- sowie in „James Bond“-Filmen und in „The Grand Budapest Hotel“.

Zulezt punktete er in der in der Welt der Spitzenköche handelnden Horrorkomödie „The Menu“ und im Thriller „Konklave“.

Fragen nach seinem Privatleben beantwortet Ralph Fiennes in der Regel mit einem kühlen abweisenden Blick. Eine geschiedene Ehe und einige gescheiterten Beziehungen erscheinen ihm nicht als erzählenswert. Doch sein Schweigen hat Grenzen. „Ich bin ein Außenseiter“, lässt er sich entlocken. „Jedenfalls fühle ich mich so. Ich interessiere mich nicht für Fußball und ich gehe auch nicht gern in eine Bar ein Bier trinken.“

Das reicht fast schon, um ihm die englische Staatsbürgerschaft abzuerkennen. Aber es kommt noch ärger: „Ich lese viel lieber ein Buch, höre Musik und gehe spazieren.“

Falls er dafür Zeit hat, denn „Ich bin ein Arbeitstier. Eine Familie oder einen Freundeskreis im herkömmlichen Sinn, die meine Zeit in Anspruch nehmen würden, habe ich nun einmal nicht, hatte ich genaugenommen nie. Und es ist keineswegs so, dass ich das nicht manchmal bedauere. Doch um mein Leben gravierend zu ändern, dafür ist es im Alter von 62 Jahren vermutlich zu spät.“

Gern spricht der kinderlose Ralph Fiennes, der ein Cousin achten Grades von König Charles III. ist, von seinem Engagement für das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF. „Ich unterstütze diese Organisation bereits seit dreißig Jahren. Ich habe Hilfsarbeit in mehreren Ländern geleistet, vor allem in Indien und Rumänien. Dass es noch immer hungernde Kinder gibt, ist eine Blamage für den Rest der Menschheit.“
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