Freunde unter dem Stern vereint
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Sie sind Schulkollegen und Freunde. Und sie stellen sich vereint in den Dienst der guten Sache, um als die „Heiligen Drei Könige“ Spenden für arme Menschen zu sammeln. Mit einem bewundernswerten „Caspar“.
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Es liegt vieles im Verborgenen. Denn in der Bibel steht nichts darüber, wie viele Menschen aus dem Morgenland dem Stern nach Bethlehem folgten. Das heilige Buch der Christen sagt auch nichts über deren königliche Identität. Da werden sie „Magoi“, also Magier, vielleicht Sterndeuter, genannt.
Von der Erzdiözese Wien heißt es, dass erst die Volkstradition im 6. Jahrhundert die Reisenden aus dem Morgenland zu Königen formte und ihnen obendrein die Namen Caspar, Melchior und Balthasar gab. Auf diese drei Weisen haben sich die Christen in unseren Breiten festgelegt. Bei den syrischen Christen heißen sie etwa Larvandad, Hormisdas und Gushnasaph.
Der Brauch des Sternsingens rund um den Dreikönigstag am 6. Jänner reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück. Zum „Fest der Erscheinung des Herrn“, wie der Tag kirchlich bezeichnet wird, sind heuer etwa 85.000 Mädchen und Buben im ganzen Land unterwegs, um Spenden für bedürftige Menschen zu sammeln.
Eine bemerkenswerte Gruppe von Mädchen und Buben bereitet sich auch in der Stadtgemeinde Kirchdorf an der Krems (OÖ) auf die bevorstehende Dreikönigsaktion vor. Im Obergeschoß der Sakristei der Stadtpfarrkirche herrscht reges Treiben.
Die „Könige“ sind zur Anprobe und zum Proben der Lieder und Sprüche zusammengekommen. „Wir sind in unserer Stadt an drei Tagen unterwegs und besuchen rund 5.000 Katholiken“, erklärt der 26jährige Samuel Haijes, der die Organisation und Koordination der Dreikönigsaktion im Ort innehat. Gut 60 Kinder, 13 Erwachsene sowie 13 Begleitpersonen sind unter Haijes‘ Anleitung mit viel Freude und Engagement beteiligt.
Wie die elfjährige Clara Holzner. Sie ist seit zwei Jahren Teil dieser großen Gemeinschaft. Ein außergewöhnliches Mädchen mit einem großen Herzen. „Ich trage in mir eine spezielle Form des Kleinwuchses“, berichtet das knapp 90 Zentimeter große Mädchen mit einer beneidenswerten Selbstsicherheit.
„Ich bin um einiges kleiner als meine Freunde, aber ich erhalte ihre volle Unterstützung und das ermöglicht es mir, neben dem Ministrieren auch als Sternsinger mitmachen zu können“, freut sich Clara Holzner und nimmt ihren Umhang zur Hand, der extra für sie geschneidert wurde. Mit Johanna, 9, deren Zwillingsbruder Lukas, 9, und Valentina, 8, ist die Gruppe der „Weisen aus dem Morgenland“ komplett. Vier Kinder, die fest zusammenhalten, wie Johanna erzählt. „Wir sind Schulkollegen und Freunde, da ist es ja ganz normal, dass wir viel gemeinsam unternehmen. Wir können anderen Menschen helfen und jene, die wir besuchen, sind glücklich, wenn wir zu ihnen kommen.“ Ihr Zwillingsbruder sieht noch eine angenehme Seite an ihrem Dreikönigs-Auftritt. „Natürlich freuen wir uns auch über die Süßigkeiten, die wir erhalten, da können wir bei unserer Wanderung von Haus zu Haus auch ein wenig naschen“, meint er und lacht spitzbübisch.
„Das Sternsingen der Katholischen Jungschar gibt es seit 1954 und es bleibt wie eh und je. Das ist den vielen Generationen von Kindern zu verdanken, die sich jedes Jahr für die gute Sache einsetzen“, meint Samuel Haijes, der selbst als „König“ in jungen Jahren unterwegs war.
Der Tag beginnt früh für die drei Heiligen. „Wir ziehen unsere Gewänder an und helfen uns gegenseitig, damit wir ordentlich aussehen“, sagt Valentina. Sie übernimmt die Rolle des „Balthasar“ und setzt Clara – dem „Caspar“ – die Krone auf. „Wenn wir zu den Häusern kommen, fragen wir zunächst, ob wir unsere Sprüche und Lieder vortragen dürfen“, erklärt Johanna, die als „Melchior“ das Dreikönigsfest belebt. Lukas, der Sternträger, weist noch auf die Spendenkassa hin, ein wichtiges Detail.
„Schließlich sammeln wir für Menschen in Not, heuer vor allem für jene in Nepal, damit es ihnen besser geht. Deshalb fällt es mir nicht schwer, an meinen Weihnachts-Ferientagen früh aus dem Bett zu springen“, meint der Bub und lacht, obwohl er mit seiner Schwester und den Freundinnen den ganzen Tag unterwegs ist. Da ist es wohltuend, sich zu Mittag mit einem heißen Tee wärmen und mit einem Mittagessen stärken zu können.
Bis zum frühen Abend sind sie auf den Beinen und beenden ihren Tag mit einer Sternsingerjause. Bis dahin haben sie an dutzenden Wohnungstüren ihr Zeichen hinterlassen. Mit Kreide steht dann „20-C+M+B-25“ geschrieben. „Das Zeichen soll Frieden und Segen für das kommende Jahr bringen“, erklärt Johanna, die ein Stück Kreide immer mit dabei hat.
Wobei die drei Großbuchstaben für die lateinischen Worte „Christus mansionem benedicat“ stehen, was auf Deutsch „Christus segne dieses Haus“ bedeutet. Früher galt der Dreikönigssegen als Schutz gegen Zauberei.
Haijes ist sicher, die Sterndeuter beziehungsweise Könige können als Vorbilder für die christliche Lebensweise gesehen werden. „Sie brachten den Mut auf, sich auf den Weg zu machen. Sie vertrauten dem Stern und waren die ersten Menschen, die an der Krippe niederknieten.“
Ebenso ein Vorbild ist die Gemeinschaft in Kirchdorf an der Krems. „Es ist wunderschön, dass nie in Frage gestellt wurde, ob Clara dieser Aufgabe gewachsen sei“, meint deren Mutter Romana Holzner, 46.
„Sie ist Teil der Jungschar. In dieser Gemeinschaft werden Kleine ganz groß. Das ist ein Geschenk und macht uns dankbar.“
Und ihre Tochter weiß, dass auf ihre Freunde jederzeit Verlass ist. „Sie helfen mir etwa über eine höhere Stiege oder sind mir behilflich, wenn ich aufgrund meiner Größe etwas nicht erreichen kann. Das ist alles selbstverständlich und für uns normal.“
Von der Erzdiözese Wien heißt es, dass erst die Volkstradition im 6. Jahrhundert die Reisenden aus dem Morgenland zu Königen formte und ihnen obendrein die Namen Caspar, Melchior und Balthasar gab. Auf diese drei Weisen haben sich die Christen in unseren Breiten festgelegt. Bei den syrischen Christen heißen sie etwa Larvandad, Hormisdas und Gushnasaph.
Der Brauch des Sternsingens rund um den Dreikönigstag am 6. Jänner reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück. Zum „Fest der Erscheinung des Herrn“, wie der Tag kirchlich bezeichnet wird, sind heuer etwa 85.000 Mädchen und Buben im ganzen Land unterwegs, um Spenden für bedürftige Menschen zu sammeln.
Eine bemerkenswerte Gruppe von Mädchen und Buben bereitet sich auch in der Stadtgemeinde Kirchdorf an der Krems (OÖ) auf die bevorstehende Dreikönigsaktion vor. Im Obergeschoß der Sakristei der Stadtpfarrkirche herrscht reges Treiben.
Die „Könige“ sind zur Anprobe und zum Proben der Lieder und Sprüche zusammengekommen. „Wir sind in unserer Stadt an drei Tagen unterwegs und besuchen rund 5.000 Katholiken“, erklärt der 26jährige Samuel Haijes, der die Organisation und Koordination der Dreikönigsaktion im Ort innehat. Gut 60 Kinder, 13 Erwachsene sowie 13 Begleitpersonen sind unter Haijes‘ Anleitung mit viel Freude und Engagement beteiligt.
Wie die elfjährige Clara Holzner. Sie ist seit zwei Jahren Teil dieser großen Gemeinschaft. Ein außergewöhnliches Mädchen mit einem großen Herzen. „Ich trage in mir eine spezielle Form des Kleinwuchses“, berichtet das knapp 90 Zentimeter große Mädchen mit einer beneidenswerten Selbstsicherheit.
„Ich bin um einiges kleiner als meine Freunde, aber ich erhalte ihre volle Unterstützung und das ermöglicht es mir, neben dem Ministrieren auch als Sternsinger mitmachen zu können“, freut sich Clara Holzner und nimmt ihren Umhang zur Hand, der extra für sie geschneidert wurde. Mit Johanna, 9, deren Zwillingsbruder Lukas, 9, und Valentina, 8, ist die Gruppe der „Weisen aus dem Morgenland“ komplett. Vier Kinder, die fest zusammenhalten, wie Johanna erzählt. „Wir sind Schulkollegen und Freunde, da ist es ja ganz normal, dass wir viel gemeinsam unternehmen. Wir können anderen Menschen helfen und jene, die wir besuchen, sind glücklich, wenn wir zu ihnen kommen.“ Ihr Zwillingsbruder sieht noch eine angenehme Seite an ihrem Dreikönigs-Auftritt. „Natürlich freuen wir uns auch über die Süßigkeiten, die wir erhalten, da können wir bei unserer Wanderung von Haus zu Haus auch ein wenig naschen“, meint er und lacht spitzbübisch.
„Das Sternsingen der Katholischen Jungschar gibt es seit 1954 und es bleibt wie eh und je. Das ist den vielen Generationen von Kindern zu verdanken, die sich jedes Jahr für die gute Sache einsetzen“, meint Samuel Haijes, der selbst als „König“ in jungen Jahren unterwegs war.
Der Tag beginnt früh für die drei Heiligen. „Wir ziehen unsere Gewänder an und helfen uns gegenseitig, damit wir ordentlich aussehen“, sagt Valentina. Sie übernimmt die Rolle des „Balthasar“ und setzt Clara – dem „Caspar“ – die Krone auf. „Wenn wir zu den Häusern kommen, fragen wir zunächst, ob wir unsere Sprüche und Lieder vortragen dürfen“, erklärt Johanna, die als „Melchior“ das Dreikönigsfest belebt. Lukas, der Sternträger, weist noch auf die Spendenkassa hin, ein wichtiges Detail.
„Schließlich sammeln wir für Menschen in Not, heuer vor allem für jene in Nepal, damit es ihnen besser geht. Deshalb fällt es mir nicht schwer, an meinen Weihnachts-Ferientagen früh aus dem Bett zu springen“, meint der Bub und lacht, obwohl er mit seiner Schwester und den Freundinnen den ganzen Tag unterwegs ist. Da ist es wohltuend, sich zu Mittag mit einem heißen Tee wärmen und mit einem Mittagessen stärken zu können.
Bis zum frühen Abend sind sie auf den Beinen und beenden ihren Tag mit einer Sternsingerjause. Bis dahin haben sie an dutzenden Wohnungstüren ihr Zeichen hinterlassen. Mit Kreide steht dann „20-C+M+B-25“ geschrieben. „Das Zeichen soll Frieden und Segen für das kommende Jahr bringen“, erklärt Johanna, die ein Stück Kreide immer mit dabei hat.
Wobei die drei Großbuchstaben für die lateinischen Worte „Christus mansionem benedicat“ stehen, was auf Deutsch „Christus segne dieses Haus“ bedeutet. Früher galt der Dreikönigssegen als Schutz gegen Zauberei.
Haijes ist sicher, die Sterndeuter beziehungsweise Könige können als Vorbilder für die christliche Lebensweise gesehen werden. „Sie brachten den Mut auf, sich auf den Weg zu machen. Sie vertrauten dem Stern und waren die ersten Menschen, die an der Krippe niederknieten.“
Ebenso ein Vorbild ist die Gemeinschaft in Kirchdorf an der Krems. „Es ist wunderschön, dass nie in Frage gestellt wurde, ob Clara dieser Aufgabe gewachsen sei“, meint deren Mutter Romana Holzner, 46.
„Sie ist Teil der Jungschar. In dieser Gemeinschaft werden Kleine ganz groß. Das ist ein Geschenk und macht uns dankbar.“
Und ihre Tochter weiß, dass auf ihre Freunde jederzeit Verlass ist. „Sie helfen mir etwa über eine höhere Stiege oder sind mir behilflich, wenn ich aufgrund meiner Größe etwas nicht erreichen kann. Das ist alles selbstverständlich und für uns normal.“
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