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Ausgabe Nr. 5152/2024 vom 17.12.2024, Fotos: picturedesk.com
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Robbie Williams
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Plakat zum Robbie-Williams-Film.
Ab 1.1. 2025 in unseren Kinos.
Robbie Williams: Sein Vergnügen an dummen Sprüchen
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Die Besucher waren aus dem Häuschen und der Mann im Mittelpunkt strahlte. In Köln fand in der Vorwoche die Deutschlandpremiere des Filmes „Better Man“ statt.
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Er erzählt die Geschichte des Teenagers Robbie Williams, von seinem Einstieg in die Band „Take That“, von seinen Triumphen, aber auch von seinen bald beginnenden selbstzerstörerischen Exzessen, seiner tiefen Verzweiflung und seinen oft erfolgreichen Versuchen, die Menschen, die es gut mit ihm meinen, vor den Kopf zu stoßen. Wobei der Sänger im Film von Jonno Davies, 32, dargestellt wird, der wiederum in einem computergenerierten Affenkostüm steckt.

Nach der umjubelten Kinovorstellung gab der 50jährige Williams sogar noch ein dreiviertelstündiges Konzert für geladene Gäste und stand dem WOCHE-Reporter Steffen Rüth Rede und Antwort.

Herr Williams, Sie rühren kurz vor Weihnachten die Werbetrommel für Ihren Film „Better Man“. Wie laufen daheim die Vorbereitungen für das Fest?

Sehr schleppend. Ich muss arbeiten, von morgens bis spätabends. Wenn ich großes Glück habe, finde ich ein bisschen Zeit, um mich auf dem Kölner Weihnachtsmarkt nach Geschenken umzuschauen.

Wie wichtig ist denn Weihnachten in Ihrer Familie?

Ziemlich wichtig. Und ein sehr teures Unterfangen (lacht). Meine Frau ist eine Erinnerungsmacherin von geradezu olympischer Qualität. Sie schafft es immer wieder, Weihnachten für uns unvergesslich zu gestalten. Ayda ist die personifizierte Weihnacht, sie liebt das Fest wirklich abgöttisch. Sie macht Weihnachten für uns jedes Jahr perfekt.

Mögen Sie Weihnachten nicht?

Heute ja. Dank meiner Frau. Bevor wir uns kannten, war mir Weihnachten gleichgültig, irgendwie ein Tag wie jeder andere. Aber Ayda hat einen Weihnachts-Freund aus mir gemacht.

Der Film „Better Man“ zeigt die ersten dreißig Jahre Ihres Lebens, also jene Jahre, in denen Sie noch nicht mit Ihrer Frau zusammen waren, auf eine ungeschönte, oft geradezu schmerzhafte Weise. Wie ist es für Sie, diesen Film zu sehen?

Ich habe ihn jetzt ungefähr ein Dutzend Mal gesehen, und ich bin immer noch nicht gelangweilt von „Better Man“. Der Film ist eine Wundertüte des Lebens, meines Lebens. Es gibt viel zu bestaunen, und ich staune mit. Ich empfinde eine immense Freude, diesen Film zu sehen, und versuche, diese Freude Tropfen für Tropfen aufzusaugen.

War es schwer für Sie, über die dunkelsten Kapitel Ihres Lebens zu sprechen?

Meine eigene Rolle beschränkte sich darauf, die Filmmusik aufzunehmen und mich vorher intensiv und lange mit dem Regisseur Michael Gracey, 48, über mein Leben auszutauschen. Wir haben bestimmt zwölf Stunden lang geredet. Ohne jeden Filter. Ich habe ihm alles erzählt und fand ein perverses Vergnügen daran, wirklich unangenehme und unappetitliche Geschichten zu offenbaren. Aber so war ich schon immer. Wenn ich früher auf einer Feier wegen meiner blöden Sprüche nicht wenigstens ein paar geschockte oder angewiderte Reaktionen auslöste, dann war das kein besonders guter Abend für mich (lacht).

Im Film gibt es hochaufgelöste Nahaufnahmen Ihrer Augen. Der Affe sieht den Zuschauer den ganzen Film über mit den Augen von Robbie Williams an …

Es ist traurig, aber wahr, wir Menschen haben mehr Mitgefühl mit Tieren als mit anderen Menschen. Wenn wir ein Tier leiden sehen, fühlen wir mit ihm und können die Bilder nur schwer ertragen. Und es gibt eine Reihe von Szenen in „Better Man“, die kaum auszuhalten sind. Als Zuschauer gehst du mit diesem kleinen Schimpansen auf die Reise durch den Film. Und Jonno, meine Güte, er ist nicht nur magisch, er hat auch einen schöneren Hintern, als ich ihn je hatte (lacht).

Der Regisseur Michael Gracey meinte, es sei angesichts Ihres Lebenswandels ein Wunder, dass es Sie heute noch gibt. Wie blicken Sie auf Ihr Leben?

Verwundert trifft es gut. Staunend. Dankbar. Ich bin nicht mehr derselbe Robbie wie früher. Mein Hass auf mich selbst ist in den Hintergrund gerückt. Menschen können sich ändern, und ich habe mich geändert. Heute lebe ich an einem Ort der Sicherheit, der Geborgenheit und des Glücks. Aus diesem Ort ziehe ich Stärke und Freude. Das ist eine äußerst bedeutsame Entwicklung für jemanden wie mich, der sich lange Zeit einsam, traurig und ungeliebt gefühlt hat. Und der depressiv war. Ich bereue vieles, aber ich würde im Nachhinein nichts ändern wollen.
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