Süßes Erbe aus Seckau
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Seit 1660 wird in der Backstube der Familie Regner im steirischen Seckau gebacken. Für eine Süßigkeit ist die Konditorei ganz besonders bekannt, den Lebkuchen. Was ihn auszeichnet und welche Geheimzutat dabei nicht fehlen darf, hat Gregor Regner verraten.
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Wenn es draußen kühler wird, laufen bei Familie Regner im steirischen Seckau die Backöfen umso heißer. In der Adventzeit herrscht im Betrieb Hochsaison. Rund 12.000 Eier werden allein für die Keksproduktion jedes Jahr
verwertet.
„Jedes Ei wird von Hand aufgeschlagen. Obwohl wir moderne Maschinen haben, legen wir immer noch viel Wert auf traditionelle Handarbeit“, sagt Gregor Regner, 36, der das Unternehmen im August von seinem Vater Michael übernommen hat.
Seit dem Jahr 1660 wird in Seckau gebacken. Die Backstube selbst wurde ursprünglich als Hofbäckerei für das Augustiner Chorherren Stift gegründet. Die Familie Regner blickt damit auf mehr als 360 Jahre Erfahrung zurück und betreibt in fünfter Generation das drittälteste Bäckerhaus in der Steiermark. Gregor Regners Schwestern Johanna und Andrea sind ebenfalls im Betrieb tätig und packen fleißig mit an.
„Es war mir ein persönliches Anliegen, das Vermächtnis meiner Vorfahren weiterzuführen“, sagt Regner.
Für den 36jährigen war von klein an klar, dass er Konditor werden möchte und er hat diesen Wunsch auch früh geäußert. Im Jahr 2009 wurde er in Calgary (Kanada) sogar zum Konditor-Weltmeister gekürt. Die Faszination am Beruf besteht für ihn darin, dass „Süßes, bei egal welchem Anlass, immer im Mittelpunkt steht. Ich liebe es, Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und andere mit meinem Können glücklich zu machen. Ob es jemandem schmeckt oder nicht, kann ich sofort am Gesicht ablesen. Das ist die ehrlichste Antwort, die ich bekommen kann.“
Das Gebäck, mit dem das Unternehmen bis über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde, ist der Seckauer Lebkuchen. Er wird nach einem alten Familienrezept des Urgroßvaters gebacken, aus der Not heraus wurde er ins Sortiment aufgenommen, erzählt Regner.
„Als mein Vater den Betrieb vor dreißig Jahren übernahm, war der Betrieb verschuldet und die Verzweiflung groß. Also tüftelte er an alten Rezepten und hatte die Idee, dem Geschäft mit Lebkuchen neues Leben einzuhauchen.“
„Wir backen acht verschiedene Teige“
Das Geheimnis eines guten Lebkuchens liegt für Regner im Ei. „Das Ei ist ein wesentlicher Geschmacksträger. Es macht den Teig weicher und saftiger.“ Gebacken wird ausschließlich mit regionalen Zutaten. Mehl, Milchprodukte und Honig kommen aus dem Umkreis von 15 Kilometern. „Wenn etwas Gutes reinkommt, kommt auch was Gutes raus“, ist sich der Firmenchef sicher. Außergewöhnlich ist allemal, dass mit acht verschiedenen Lebkuchenteigen gearbeitet wird. „Wir backen zum Beispiel den Basler Teig, der aus vielen Nüssen und Honig besteht, oder den Nurtaler Teig. Er ist etwas milder und nicht so würzig.“ Neu im Sortiment sind heuer die veganen Taler und die Dinkellebkuchenwürfel. In den vergangenen Jahren besonders gut angekommen sind die Zirbentrüffel-Lebkuchenbusserl, der Amaretto-Marzipan-Lebkuchen oder der Elisenlebkuchen. Verkaufsschlager ist aber nach wie vor die klassische Hausmischung (350 g/€ 10,90).
„Dabei mischen wir acht verschiedene Sorten, so ist für jeden etwas dabei.“ Durch die vielen Variationen kann Gregor Regner seiner Kreativität freien Lauf lassen. „Langweilig wird mir nicht“, versichert er lachend.
Weihnachten und Lebkuchen gehören für den Steirer einfach zusammen. Richtig gelagert, hält ein ungefüllter Lebkuchen zwischen einem halben und ganzen Jahr. Gefüllte Lebkuchen sind rund vier Monate lang zu genießen.
„Die wichtigste Rolle bei der Haltbarkeit spielt die Verpackung. Die Keksdose sollte immer verschlossen sein. Ein aufgeschnittener Apfel beigelegt hält die Feuchtigkeit im Keks und der Teig bleibt frisch.“
Beim Lebkuchenbacken zu Hause kommt es vor allem auf den „Ausbackmoment“ an, sagt Regner. „Der Moment, bis der Teig aus dem Ofen kommt, darf nicht zu lang sein. Sonst wird er zu trocken.“ Die Geheimformel lautet aber ohnehin immer, „Hauptsache mit Liebe gebacken“. Dann schmeckt es am besten.
Zu tun gibt es das ganze Jahr über etwas. Mit der Lebkuchenproduktion wird im Juni begonnen, wenn die Aufträge der großen Supermarktketten eintrudeln. Gebacken wird bis kurz vor Weihnachten. Danach ist eine Verschnaufpause angesagt, bevor es mit den Produktionen für Ostern weitergeht. Das restliche Jahr über werden Vorbereitungen getroffen, wie beispielsweise Fruchtfüllungen angerührt oder Nüsse gerieben. Regner sagt, „Es ist eine bodenständige, ehrliche Arbeit, die auch etwas Meditatives hat.“
Lebkuchen wird bis nach China verkauft
Ausgeliefert wird weltweit, von London (England) über Dubai (VAE) bis nach Hongkong zur chinesischen Botschafterin. „Ein Mal hat ein afrikanischer Prinz bestellt.“
Auch die Geschichte des Lebkuchens war schon immer mit fernen Ländern verbunden. Bereits im alten Ägypten gab es kleine gewürzte Honigkuchen. Solche Küchlein wurden den Toten als Geschenk ins Jenseits mitgegeben.
Im Hause Regner ist die nächste Generation an Zuckerbäckern jedenfalls gesichert. Die beiden Kleinsten, Noah, 4, und Emilia, 5, haben die Konditor-Gene im Blut.
Ganz der stolze Papa, merkt Gregor Regner an, „Beim Schokoladetunken können sich die Konditoranwärter von Noah schon was abschauen.“
verwertet.
„Jedes Ei wird von Hand aufgeschlagen. Obwohl wir moderne Maschinen haben, legen wir immer noch viel Wert auf traditionelle Handarbeit“, sagt Gregor Regner, 36, der das Unternehmen im August von seinem Vater Michael übernommen hat.
Seit dem Jahr 1660 wird in Seckau gebacken. Die Backstube selbst wurde ursprünglich als Hofbäckerei für das Augustiner Chorherren Stift gegründet. Die Familie Regner blickt damit auf mehr als 360 Jahre Erfahrung zurück und betreibt in fünfter Generation das drittälteste Bäckerhaus in der Steiermark. Gregor Regners Schwestern Johanna und Andrea sind ebenfalls im Betrieb tätig und packen fleißig mit an.
„Es war mir ein persönliches Anliegen, das Vermächtnis meiner Vorfahren weiterzuführen“, sagt Regner.
Für den 36jährigen war von klein an klar, dass er Konditor werden möchte und er hat diesen Wunsch auch früh geäußert. Im Jahr 2009 wurde er in Calgary (Kanada) sogar zum Konditor-Weltmeister gekürt. Die Faszination am Beruf besteht für ihn darin, dass „Süßes, bei egal welchem Anlass, immer im Mittelpunkt steht. Ich liebe es, Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und andere mit meinem Können glücklich zu machen. Ob es jemandem schmeckt oder nicht, kann ich sofort am Gesicht ablesen. Das ist die ehrlichste Antwort, die ich bekommen kann.“
Das Gebäck, mit dem das Unternehmen bis über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde, ist der Seckauer Lebkuchen. Er wird nach einem alten Familienrezept des Urgroßvaters gebacken, aus der Not heraus wurde er ins Sortiment aufgenommen, erzählt Regner.
„Als mein Vater den Betrieb vor dreißig Jahren übernahm, war der Betrieb verschuldet und die Verzweiflung groß. Also tüftelte er an alten Rezepten und hatte die Idee, dem Geschäft mit Lebkuchen neues Leben einzuhauchen.“
„Wir backen acht verschiedene Teige“
Das Geheimnis eines guten Lebkuchens liegt für Regner im Ei. „Das Ei ist ein wesentlicher Geschmacksträger. Es macht den Teig weicher und saftiger.“ Gebacken wird ausschließlich mit regionalen Zutaten. Mehl, Milchprodukte und Honig kommen aus dem Umkreis von 15 Kilometern. „Wenn etwas Gutes reinkommt, kommt auch was Gutes raus“, ist sich der Firmenchef sicher. Außergewöhnlich ist allemal, dass mit acht verschiedenen Lebkuchenteigen gearbeitet wird. „Wir backen zum Beispiel den Basler Teig, der aus vielen Nüssen und Honig besteht, oder den Nurtaler Teig. Er ist etwas milder und nicht so würzig.“ Neu im Sortiment sind heuer die veganen Taler und die Dinkellebkuchenwürfel. In den vergangenen Jahren besonders gut angekommen sind die Zirbentrüffel-Lebkuchenbusserl, der Amaretto-Marzipan-Lebkuchen oder der Elisenlebkuchen. Verkaufsschlager ist aber nach wie vor die klassische Hausmischung (350 g/€ 10,90).
„Dabei mischen wir acht verschiedene Sorten, so ist für jeden etwas dabei.“ Durch die vielen Variationen kann Gregor Regner seiner Kreativität freien Lauf lassen. „Langweilig wird mir nicht“, versichert er lachend.
Weihnachten und Lebkuchen gehören für den Steirer einfach zusammen. Richtig gelagert, hält ein ungefüllter Lebkuchen zwischen einem halben und ganzen Jahr. Gefüllte Lebkuchen sind rund vier Monate lang zu genießen.
„Die wichtigste Rolle bei der Haltbarkeit spielt die Verpackung. Die Keksdose sollte immer verschlossen sein. Ein aufgeschnittener Apfel beigelegt hält die Feuchtigkeit im Keks und der Teig bleibt frisch.“
Beim Lebkuchenbacken zu Hause kommt es vor allem auf den „Ausbackmoment“ an, sagt Regner. „Der Moment, bis der Teig aus dem Ofen kommt, darf nicht zu lang sein. Sonst wird er zu trocken.“ Die Geheimformel lautet aber ohnehin immer, „Hauptsache mit Liebe gebacken“. Dann schmeckt es am besten.
Zu tun gibt es das ganze Jahr über etwas. Mit der Lebkuchenproduktion wird im Juni begonnen, wenn die Aufträge der großen Supermarktketten eintrudeln. Gebacken wird bis kurz vor Weihnachten. Danach ist eine Verschnaufpause angesagt, bevor es mit den Produktionen für Ostern weitergeht. Das restliche Jahr über werden Vorbereitungen getroffen, wie beispielsweise Fruchtfüllungen angerührt oder Nüsse gerieben. Regner sagt, „Es ist eine bodenständige, ehrliche Arbeit, die auch etwas Meditatives hat.“
Lebkuchen wird bis nach China verkauft
Ausgeliefert wird weltweit, von London (England) über Dubai (VAE) bis nach Hongkong zur chinesischen Botschafterin. „Ein Mal hat ein afrikanischer Prinz bestellt.“
Auch die Geschichte des Lebkuchens war schon immer mit fernen Ländern verbunden. Bereits im alten Ägypten gab es kleine gewürzte Honigkuchen. Solche Küchlein wurden den Toten als Geschenk ins Jenseits mitgegeben.
Im Hause Regner ist die nächste Generation an Zuckerbäckern jedenfalls gesichert. Die beiden Kleinsten, Noah, 4, und Emilia, 5, haben die Konditor-Gene im Blut.
Ganz der stolze Papa, merkt Gregor Regner an, „Beim Schokoladetunken können sich die Konditoranwärter von Noah schon was abschauen.“
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