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Ausgabe Nr. 46/2024 vom 12.11.2024, Fotos: ServusTV / Markus Berger, ServusTV/Panarea/Roland Unger
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Lilian Klebow, 47
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Ebenfalls unter den Fahrgästen ist Laura Bilgeri.
Lilian Klebow: „Ich versuche, in die Seele zu blicken“
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Ein Auto, ein Prominenter auf dem Beifahrersitz und ein Überraschungsort, zu dem die Reise führt. Das sind die Zutaten der neuen „Roadshow“ auf ServusTV (ab Freitag, 22.15 Uhr). Am Steuer sitzt die Schauspielerin Lilian Klebow, 47.
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Frau Klebow, Ihre Fahrgäste lassen sich
mit Ihnen auf eine Reise ins Ungewisse ein. Was ist das Besondere an der neuen „Roadshow“?


Für mich trifft sie den Zeitgeist, denn wir alle brauchen mehr denn je ehrliche Gespräche mit Menschen, die uns inspirieren und die uns sagen, dass wir nicht allein sind mit unseren Ängsten, Träumen und Wünschen. Ich versuche, meinen Gesprächspartnern behutsam in die Seele zu blicken und für mich und natürlich auch für die Zuschauer ein Stückchen ihrer Seele zu spüren.

Das klingt nahezu magisch …

Ja, es ist die Magie, die dadurch entsteht, dass wir uns mit Ehrlichkeit und Echtheit begegnen – und das auf engstem Raum, im Auto. Mein Gast am Beifahrersitz schenkt mir Vertrauen, wenn ich am Steuer sitze.

Sind Sie eine gute, sichere Autofahrerin?

Weder bin ich eine Raserin, noch bin ich jemand, der sich selbst überschätzt oder etwas riskiert. Im Gegenteil, ich bin mir der Verantwortung bewusst und dankbar dafür, dass mir großes Vertrauen entgegengebracht wird, sowohl was das Autofahren betrifft, als auch die Gesprächsführung. Ich darf mich leiten und vom Moment inspirieren lassen. Ich gehe auf Reisen mit meinem Gast und er geht mit auf meine Reise.

Wo führen diese Autoreisen hin?

Die Fahrten sind so unterschiedlich wie meine Fahrgäste, einmal ist es komödiantischer und einmal etwas berührender. Es wird gelacht und es wird geweint. Die meisten Tränen fließen definitiv bei Ina Regen und mir, wenn wir nach unserer Fahrt den „Lichtblickhof“ erreichen. An diesem Ort treffen wir Menschen mit schweren Schicksalen. Trotzdem habe ich nie zuvor so viele lachende und freundliche Gesichter gesehen. Ob bei Wolfgang Fierek, Toni Innauer oder Simon Schwarz und Manuel Rubey, unsere Begegnungen waren zum einen wahnsinnig lustig, zum anderen äußerst berührend. Der Sänger Josh. ist angesichts seiner „Cordula Grün“, die in einer beeindruckenden Version dargeboten wird, den Tränen nahe.

Fällt es Ihnen leicht, das Auto zu lenken und sich gleichzeitig auf das Gespräch zu konzentrieren?

Darin bin ich erprobt, ich habe zwei Kinder, was die beste Vorbereitung ist (lacht). Außerdem hatte ich das Glück, das Autofahren mit einer „Ente“ zu erlernen, es gibt kein besseres Fahrtraining. Dazu kommt, dass ich aufgrund meiner jahrelangen Erfahrung als überzeugte „Car- Sharerin“, ich hatte lange Zeit kein eigenes Auto, mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen unterwegs war. Die Kameras im Auto bin ich ohnehin von meinen Filmdreharbeiten gewohnt. Die Kameras blende ich aus, wenn ich mit dem Gast im Auto sitze und mich entspannt der Situation hingebe.

Außer, es geht jemand bei „Rot“ über die Straße, was Ihnen in einer der Folgen widerfährt …

Wie gesagt, durch das Autofahren mit Kindern bin ich es gewohnt, bei vollster Konzentration siebzehn Sachen gleichzeitig wahrzunehmen und schnell zu reagieren.

Wie viel Freiheit hatten Sie bei der Auswahl des fahrbaren Untersatzes?

Eine Reise mag das Übel vermitteln, dass das Autofahren dem Planeten grundsätzlich nicht zuträglich ist. Ich habe auf ein E-Auto bestanden. Und ja, ich fahre in dieser Show mit dem E-Auto, das sicher nicht der Weisheit letzter Schluss ist, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Beim Umweltschutz zählt jeder kleine Beitrag, aber wir müssen bitte nicht perfekt sein. Obwohl ich jahrelang auf „Car-Sharing“ setzte und mir Autos lieh, habe ich seit der Corona-Zeit nun doch ein Auto. Wir haben einige kranke Menschen in unserer Familie,
die besucht werden möchten. Wir brauchten ein Auto, der Alltag lässt es nicht anders zu. Dafür achte ich darauf, möglichst vieles gebraucht zu kaufen. Zur Zeit versuche ich, mir eine neue Küche aus gebrauchten Teilen zusammenzustellen. Es macht mir Spaß, die Möbel abzuschleifen und sie quasi wie neu weiterhin zu verwenden. Allerdings habe ich beschlossen, einen Tischler zu bitten, ob er mich dabei unterstützen kann. Mein Sohn hat mir seine Hilfe zugesichert, denn er kann gut mit der Schleifmaschine umgehen.

Ihr Sohn Sonny ist sieben, Ihre Tochter Charlie zehn Jahre alt. Welche Fragen oder Sorgen beschäftigen Sie als Mutter am meisten?

Zur Zeit ist vieles im Argen. Wegen meiner Kinder beschäftigt mich das Thema Bildung am meisten. Wir Erwachsenen haben angesichts der Flut an Informationen die Möglichkeit, diese zu filtern, aber die Kinder nicht. Meine Tochter ist äußerst interessiert, sie fragt alles Mögliche nach. Beispielsweise musste ich ihr die Wahlplakate erklären, weil sie die unterschiedlichen Botschaften verstehen wollte. Wir haben eine große Verantwortung unseren Kindern gegenüber, vor allem angesichts des hohen Maßes an sozialen Medien. Wir regen uns auf, dass die Kinder nur noch auf ihre Mobiltelefone starren, aber wenn wir ehrlich sind – woher haben sie das nur? Von uns Erwachsenen. Deshalb ist es mir und meinem Mann wichtig, dass wir mit den Kindern im Alltag viel gemeinsam machen, beispielsweise Regale montieren oder miteinander kochen.


Zur Person

Lilian Klebow wurde am 31. Oktober 1977 in München (D) geboren. Dort wurde sie mit acht Jahren Mitglied des Kinderensembles der Bayerischen Staatsoper. Später studierte sie Schauspiel, Tanz und Gesang.

Bekannt wurde Klebow durch Rollen in Serien wie „Kommissar Rex“ und „Stadt, Land, Mord“. Seit dem Jahr 2005 verkörpert die Münchenerin die Polizistin „Penny Lanz“ in der Krimi-Serie „SOKO Donau“.

Seit 2011 ist sie mit dem Schauspieler Erich Altenkopf verheiratet. Ab 24. November steht Klebow mit Gernot Hass mit der Komödie „O Pannenbaum“ auf der Bühne. Termine unter oeticket.com
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