Farbspiel auf dem Grab
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Zu Allerheiligen und Allerseelen am 1. und 2. November wollen viele Menschen in unserem Land die Gräber ihrer Liebsten schön gestalten. Das Stiefmütterchen steht für das Andenken und Erinnern und ist deshalb wie für diese christlichen Totengedenktage gemacht.
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Tot ist nur jemand, der vergessen wird. Durch das Schmücken der Gräber gedenken wir derer, die uns nahegestanden sind. So leben sie in gewisser Weise weiter.
Wie lange die Tradition der Grabbepflanzung schon besteht, ist allerdings nicht genau festgelegt. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sie schon lange existierte, bevor Gräber auf Friedhöfen angelegt wurden. Denn selbst als die Ruhestätte noch auf dem heimischen Hof lag, wurden schon Pflanzen darauf gesetzt. „Einst sollten durch das üppige Grün aber nur die gefährlichen Ausdünstungen reduziert werden, die angeblich durch die Verwesung der Leichen in der Erde entstanden“, heißt es aus der katholischen Diözese Graz-Seckau (Stmk.).
Erlaubt ist, was gefällt.
Mittlerweile sind unsere heiligen Ruhestätten ziemlich bunt geworden und während es noch vor Jahren mit dem Heidekraut, dem Lavendel oder den Chrysanthemen regelrechte „Grabpflanzen“ gegeben hat, ist heutzutage eigentlich alles erlaubt, was gefällt.
„Im Trend liegen im Herbst zwar eher erdige Töne wie Braun, Orange oder Rot. Beliebt sind nach wie vor aber auch leuchtende Farben, die einen schönen Kontrast zu den meist dunkel gehaltenen Grabeinfassungen und Grabsteinen bilden und eine freundliche Atmosphäre ausstrahlen“, erklärt der Simmeringer (W) Friedhofsgärtner Thomas Hirschbeck. Mit ihrer unglaublichen Fähigkeit, auch bei kaltem Wetter zu blühen, stehen als Trauerpflanze daher wieder die klassischen Garten-Stiefmütterchen hoch im Kurs. „Beliebt sind sie vor allem in knalligen Farben wie Gelb und Violett. Es gibt sie aber auch in Rot, Weiß und sogar dreifärbig, ‚mit Auge‘, wie wir Gärtner sagen“, berichtet der Fachmann. Neue Züchtungen zeigen zudem gefleckte, geflammte und gestreifte Blütenblätter. Zu den Besonderheiten zählt die Sorte „Chianti“, die mit gewellten, samtfarbenen Blüten erstrahlt. Eine weitere exklusive Züchtung ist die Stiefmütterchen-Mischung „Flamenco“ mit ihrem doppelten Kranz aus gerüschten Blütenblättern sowie die dreifärbige „Penny Marlies“.
Von Müttern und Töchtern
Generell besitzen gezüchtete Garten-Stiefmütterchen größere Blüten als ihre engen Verwandten, die Hornveilchen. Die besondere Anordnung der Blütenblätter, die sich teilweise gegenseitig überdecken, verhalfen den hübschen Blümchen auch zu ihrem Namen.
„Das große untere Blatt ist die Stiefmutter. Direkt hinter ihr stehen seitlich die beiden Töchter und etwas verkümmert im Hintergrund befinden sich die beiden nach oben zeigenden Stieftöchter“, so die botanische Beschreibung dieses rund 20 Zentimeter hohen Gewächses, das immer wieder neu gesetzt werden muss.
Denn obwohl Stiefmütterchen eigentlich zweijährig sind, verlieren sie mit der Zeit ihren kompakten Wuchs und gehen optisch regelrecht „aus dem Leim“. Und daher empfiehlt der Experte, die Pflanzen regelmäßig auszutauschen. Im Herbst gepflanzte Stiefmütterchen trotzen in der Regel gut dem Frost und benötigen über den Winter lediglich eine Abdeckung mit Tannenreisig.
Dies gilt jedoch nicht für Pflanzen, die im zeitigen Frühjahr – oft schon ab Ende Jänner – erworben wurden und meist von März bis in den Sommer hinein blühen.
„Diese Stiefmütterchen wurden in Gewächshäusern aufgezogen und vertragen es nicht, wenn sie plötzlich mit Minustemperaturen konfrontiert werden“, so der Friedhofsgärtner. Vorgetriebene Stiefmütterchen sollten deshalb erst ab Mitte März in Töpfe oder ins Blumenbeet gepflanzt werden.
Im Volksmund ist das Stiefmütterchen auch als „Schöngesicht“ bekannt. Es ist aber nicht nur schön, sondern auch pflegeleicht. An den Standort und Boden stellt die Blume nur wenig Ansprüche, was wohl mit ein Grund dafür ist, dass das Stiefmütterchen zu den meistverkauften Zierpflanzen überhaupt gehört. Hwie
Wie lange die Tradition der Grabbepflanzung schon besteht, ist allerdings nicht genau festgelegt. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sie schon lange existierte, bevor Gräber auf Friedhöfen angelegt wurden. Denn selbst als die Ruhestätte noch auf dem heimischen Hof lag, wurden schon Pflanzen darauf gesetzt. „Einst sollten durch das üppige Grün aber nur die gefährlichen Ausdünstungen reduziert werden, die angeblich durch die Verwesung der Leichen in der Erde entstanden“, heißt es aus der katholischen Diözese Graz-Seckau (Stmk.).
Erlaubt ist, was gefällt.
Mittlerweile sind unsere heiligen Ruhestätten ziemlich bunt geworden und während es noch vor Jahren mit dem Heidekraut, dem Lavendel oder den Chrysanthemen regelrechte „Grabpflanzen“ gegeben hat, ist heutzutage eigentlich alles erlaubt, was gefällt.
„Im Trend liegen im Herbst zwar eher erdige Töne wie Braun, Orange oder Rot. Beliebt sind nach wie vor aber auch leuchtende Farben, die einen schönen Kontrast zu den meist dunkel gehaltenen Grabeinfassungen und Grabsteinen bilden und eine freundliche Atmosphäre ausstrahlen“, erklärt der Simmeringer (W) Friedhofsgärtner Thomas Hirschbeck. Mit ihrer unglaublichen Fähigkeit, auch bei kaltem Wetter zu blühen, stehen als Trauerpflanze daher wieder die klassischen Garten-Stiefmütterchen hoch im Kurs. „Beliebt sind sie vor allem in knalligen Farben wie Gelb und Violett. Es gibt sie aber auch in Rot, Weiß und sogar dreifärbig, ‚mit Auge‘, wie wir Gärtner sagen“, berichtet der Fachmann. Neue Züchtungen zeigen zudem gefleckte, geflammte und gestreifte Blütenblätter. Zu den Besonderheiten zählt die Sorte „Chianti“, die mit gewellten, samtfarbenen Blüten erstrahlt. Eine weitere exklusive Züchtung ist die Stiefmütterchen-Mischung „Flamenco“ mit ihrem doppelten Kranz aus gerüschten Blütenblättern sowie die dreifärbige „Penny Marlies“.
Von Müttern und Töchtern
Generell besitzen gezüchtete Garten-Stiefmütterchen größere Blüten als ihre engen Verwandten, die Hornveilchen. Die besondere Anordnung der Blütenblätter, die sich teilweise gegenseitig überdecken, verhalfen den hübschen Blümchen auch zu ihrem Namen.
„Das große untere Blatt ist die Stiefmutter. Direkt hinter ihr stehen seitlich die beiden Töchter und etwas verkümmert im Hintergrund befinden sich die beiden nach oben zeigenden Stieftöchter“, so die botanische Beschreibung dieses rund 20 Zentimeter hohen Gewächses, das immer wieder neu gesetzt werden muss.
Denn obwohl Stiefmütterchen eigentlich zweijährig sind, verlieren sie mit der Zeit ihren kompakten Wuchs und gehen optisch regelrecht „aus dem Leim“. Und daher empfiehlt der Experte, die Pflanzen regelmäßig auszutauschen. Im Herbst gepflanzte Stiefmütterchen trotzen in der Regel gut dem Frost und benötigen über den Winter lediglich eine Abdeckung mit Tannenreisig.
Dies gilt jedoch nicht für Pflanzen, die im zeitigen Frühjahr – oft schon ab Ende Jänner – erworben wurden und meist von März bis in den Sommer hinein blühen.
„Diese Stiefmütterchen wurden in Gewächshäusern aufgezogen und vertragen es nicht, wenn sie plötzlich mit Minustemperaturen konfrontiert werden“, so der Friedhofsgärtner. Vorgetriebene Stiefmütterchen sollten deshalb erst ab Mitte März in Töpfe oder ins Blumenbeet gepflanzt werden.
Im Volksmund ist das Stiefmütterchen auch als „Schöngesicht“ bekannt. Es ist aber nicht nur schön, sondern auch pflegeleicht. An den Standort und Boden stellt die Blume nur wenig Ansprüche, was wohl mit ein Grund dafür ist, dass das Stiefmütterchen zu den meistverkauften Zierpflanzen überhaupt gehört. Hwie
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