Sebastian Ströbel: Am Berg und in der Küche ein Profi
Jetzt neu: Hier klicken
und Artikel an Freunde verschenken.
und Artikel an Freunde verschenken.
Die gelbe Jacke ist sein Markenzeichen. Der Schauspieler Sebastian Ströbel, 47, ist seit zehn Jahren in der Rolle des Leiters der „Bergretter“ in der gleichnamigen Fernsehserie zu sehen. Seine Erfahrungen als rettender Engel machten ihn mutiger und veränderten seine Sicht auf das Leben.
Auf Play drücken
um Artikel vorlesen
zu lassen.
um Artikel vorlesen
zu lassen.
Ich reagiere längst auf beide Namen, wenn ich von Anhängern angesprochen werde. Da ist dann kein Unterschied mehr zwischen dem wirklichen Leben als Sebastian Ströbel oder dem des Serien-Bergretters Markus Kofler“, erzählt der 47jährige Mime. Kein Wunder, wenn Film und Wirklichkeit miteinander verschmelzen, immerhin verkörpert er seit zehn Jahren in der beliebten Serie „Die Bergretter“ (Mittwoch, 30.10., 20.15 Uhr, ORF2, donnerstags, ab 7.11., 20.15 Uhr, ZDF) den Leiter der mutigen Männer und Frauen, die Menschen aus alpinen Notlagen retten.
Jetzt hat Ströbel mit „Die Bergretter“ (Verlag Gräfe und Unzer) ein Buch veröffentlicht, in dem er darauf hinweist, welche Gefahren im Gebirge lauern und was er selbst von den echten Bergrettern gelernt hat. Zur Seite stand ihm dabei Heribert Eisl aus Ramsau am Dachstein (Stmk.), wo auch die Serie gedreht wird. Eisl ist professioneller Bergretter. „Natürlich wird im Fernsehen einiges überspitzt dargestellt, aber im Grunde muss jeder Handgriff bei den Rettungseinsätzen stimmen. Deshalb unterstützen erfahrene Bergretter die Schauspieler, damit alles möglichst echt wirkt, wenn es in schwindelerregenden Höhen zu dramatischen Notfällen kommt.“
Der im deutschen Karlsruhe am 2. Februar 1977 geborene Ströbel liebt die Natur. „Ich habe in meiner Kindheit eine Zeitlang in Ravensburg (D) nahe des Bodensees gewohnt. Es war nicht weit in die Allgäuer Alpen, im Winter gingen wir Schi fahren, im Sommer wandern, was im Teenageralter für mich nicht unbedingt das Allerbeste war. Klettern hätte mir besser gefallen, aber in den 1980er Jahren war das eher den Einheimischen vorbehalten. Trotzdem haben die familiären Bergtouren ihre Spuren hinterlassen, meine Eltern haben ihre Bergliebe an mich weitergegeben“, erinnert sich Sebastian Ströbel, dem ein prägendes Kindheitserlebnis auch die Unberechenbarkeit der Bergwelt vor Augen geführt hat.
„Wir waren am Faaker See in Kärnten, und mein Vater ist mit mir und meinen vier Brüdern über den See gerudert. Ich hatte den Mittagskogel im Karawanken-Gebirge im Blick, als plötzlich ein heftiges Gewitter aufzog. Sturm kam auf, die Wellen wurden immer höher und mein Vater hat das Boot nur mit größter Müh und Not zurück ans Ufer gebracht. Währenddessen habe ich fasziniert den Mittagskogel angestarrt, der in den schwarzen Wolken verschwand.“
In den Bergen kann das Wetter schnell umschlagen. Darauf möchten Ströbel und Eisl hinweisen. Denn diese Gefahren werden allzu oft von Touristen unterschätzt. So kostete im vergangenen Jahr der Ausflug in die Berge 286 Menschen das Leben. Weil Touren falsch geplant wurden und sich die Menschen überschätzt haben. Schnell kann aus einer harmlosen eine lebensgefährliche Situation werden. Das ist der Stoff, aus dem die Serie-Folgen „Die Bergretter“ sind.
„Ob im Wasser, beim Klettern oder auf dem Gletscher, wir sind immer gesichert und überprüfen diese Sicherungen regelmäßig, bei uns und beim Gegenüber. ,Partnercheck‘ heißt das“, erklärt Ströbel, der am Berg gerne Kaspressknödel isst. „Helm und Klettergurt müssen richtig sitzen, alle Karabiner zu sein und die Knoten ordentlich gebunden. Diese Handgriffe habe ich in all den Jahren gelernt, auch wie ich mich ans Tau beim Helikopter einklinke. Ich rüttle daran und hebe den Daumen, das ist das Zeichen für den Piloten, dass es weitergehen kann. Wenn ich am Tau hänge, spüre ich die Flugkräfte enorm, das ist wie in einem riesengroßen Kettenkarussell. Höhenangst habe ich nicht, denn das wäre für meine Rolle ein riesengroßes Problem“, hält der 47jährige fest, der zwar gerne von seinen Abenteuern erzählt, die er in der steirischen Bergwelt erlebt, der sich jedoch zurückhält, wenn es um private Belange geht.
Seine drehfreie Zeit verbringt Ströbel bevorzugt mit seinen Liebsten. In seiner Wahlheimat Hamburg (D) warten schließlich fünf Frauen auf ihn. Mit Kristina, mit der er seit dem Jahr 2005 verheiratet ist, hat der Schauspieler vier Töchter im Alter zwischen sechs und 19 Jahren.
Zur Freude seiner Damen scheut sich der „Hahn im Korb“ nicht davor, im Großfamilien-Haushalt mitzuhelfen. „Ich koche gerne, erledige den Einkauf und habe mit Staubsaugen kein Problem, nur Wäsche waschen und Bügeln hasse ich“, gesteht der Familienmensch, dessen Frau und Kinder die Berge genauso lieben wie er. „Ich glaube, sie könnten sich ein Leben dort vorstellen. Wenn ich heimkomme, möchten sie allerdings lieber gar nicht wissen, was ich schon wieder gemacht habe, wenn sie meine Schürfwunden und blauen Flecken sehen. Das bringt die Arbeit mit sich. Meine Familie weiß jedoch, dass ich achtsam und bedacht bin und mich keineswegs überschätze. Die Sicherheit hat bei unserer Arbeit absoluten Vorrang, sowohl in der Ramsau als auch im Kaunertal in Tirol, wo wir die Winter-Folgen drehen. Deshalb ist die Bergrettung immer dabei, um alles und jeden abzusichern“, erzählt Sebastian Ströbel, den „Die Bergretter“ mutiger machten und zugleich seine Sicht auf das Leben veränderten.
„Grundsätzlich sind die Menschen heutzutage auf sich selbst fokussiert und haben den Blick nach außen verloren. Die Bergrettung ist eine ehrenamtliche Tätigkeit, etwas Verbindendes, das ich großartig finde und schätze.“
Ein gemeinsames Ziel zu haben und eine Gefahr zu erkennen, die es zu bekämpfen gilt, hält er für ein gesellschaftlich wichtiges Thema. Unglaublich stolz ist Ströbel darauf, dass auf seiner gelben Jacke, die er im Film trägt, das Abzeichen der Österreichischen Bergführer prangt.
„Dafür wurde extra die Erlaubnis beim Bergführer-Verband eingeholt, weil man dort der Meinung ist, dass ich das Image der Bergführer gut transportiere und ein Bewusstsein dafür schaffe, welche Werte am Berg gelten.“ wieser
Jetzt hat Ströbel mit „Die Bergretter“ (Verlag Gräfe und Unzer) ein Buch veröffentlicht, in dem er darauf hinweist, welche Gefahren im Gebirge lauern und was er selbst von den echten Bergrettern gelernt hat. Zur Seite stand ihm dabei Heribert Eisl aus Ramsau am Dachstein (Stmk.), wo auch die Serie gedreht wird. Eisl ist professioneller Bergretter. „Natürlich wird im Fernsehen einiges überspitzt dargestellt, aber im Grunde muss jeder Handgriff bei den Rettungseinsätzen stimmen. Deshalb unterstützen erfahrene Bergretter die Schauspieler, damit alles möglichst echt wirkt, wenn es in schwindelerregenden Höhen zu dramatischen Notfällen kommt.“
Der im deutschen Karlsruhe am 2. Februar 1977 geborene Ströbel liebt die Natur. „Ich habe in meiner Kindheit eine Zeitlang in Ravensburg (D) nahe des Bodensees gewohnt. Es war nicht weit in die Allgäuer Alpen, im Winter gingen wir Schi fahren, im Sommer wandern, was im Teenageralter für mich nicht unbedingt das Allerbeste war. Klettern hätte mir besser gefallen, aber in den 1980er Jahren war das eher den Einheimischen vorbehalten. Trotzdem haben die familiären Bergtouren ihre Spuren hinterlassen, meine Eltern haben ihre Bergliebe an mich weitergegeben“, erinnert sich Sebastian Ströbel, dem ein prägendes Kindheitserlebnis auch die Unberechenbarkeit der Bergwelt vor Augen geführt hat.
„Wir waren am Faaker See in Kärnten, und mein Vater ist mit mir und meinen vier Brüdern über den See gerudert. Ich hatte den Mittagskogel im Karawanken-Gebirge im Blick, als plötzlich ein heftiges Gewitter aufzog. Sturm kam auf, die Wellen wurden immer höher und mein Vater hat das Boot nur mit größter Müh und Not zurück ans Ufer gebracht. Währenddessen habe ich fasziniert den Mittagskogel angestarrt, der in den schwarzen Wolken verschwand.“
In den Bergen kann das Wetter schnell umschlagen. Darauf möchten Ströbel und Eisl hinweisen. Denn diese Gefahren werden allzu oft von Touristen unterschätzt. So kostete im vergangenen Jahr der Ausflug in die Berge 286 Menschen das Leben. Weil Touren falsch geplant wurden und sich die Menschen überschätzt haben. Schnell kann aus einer harmlosen eine lebensgefährliche Situation werden. Das ist der Stoff, aus dem die Serie-Folgen „Die Bergretter“ sind.
„Ob im Wasser, beim Klettern oder auf dem Gletscher, wir sind immer gesichert und überprüfen diese Sicherungen regelmäßig, bei uns und beim Gegenüber. ,Partnercheck‘ heißt das“, erklärt Ströbel, der am Berg gerne Kaspressknödel isst. „Helm und Klettergurt müssen richtig sitzen, alle Karabiner zu sein und die Knoten ordentlich gebunden. Diese Handgriffe habe ich in all den Jahren gelernt, auch wie ich mich ans Tau beim Helikopter einklinke. Ich rüttle daran und hebe den Daumen, das ist das Zeichen für den Piloten, dass es weitergehen kann. Wenn ich am Tau hänge, spüre ich die Flugkräfte enorm, das ist wie in einem riesengroßen Kettenkarussell. Höhenangst habe ich nicht, denn das wäre für meine Rolle ein riesengroßes Problem“, hält der 47jährige fest, der zwar gerne von seinen Abenteuern erzählt, die er in der steirischen Bergwelt erlebt, der sich jedoch zurückhält, wenn es um private Belange geht.
Seine drehfreie Zeit verbringt Ströbel bevorzugt mit seinen Liebsten. In seiner Wahlheimat Hamburg (D) warten schließlich fünf Frauen auf ihn. Mit Kristina, mit der er seit dem Jahr 2005 verheiratet ist, hat der Schauspieler vier Töchter im Alter zwischen sechs und 19 Jahren.
Zur Freude seiner Damen scheut sich der „Hahn im Korb“ nicht davor, im Großfamilien-Haushalt mitzuhelfen. „Ich koche gerne, erledige den Einkauf und habe mit Staubsaugen kein Problem, nur Wäsche waschen und Bügeln hasse ich“, gesteht der Familienmensch, dessen Frau und Kinder die Berge genauso lieben wie er. „Ich glaube, sie könnten sich ein Leben dort vorstellen. Wenn ich heimkomme, möchten sie allerdings lieber gar nicht wissen, was ich schon wieder gemacht habe, wenn sie meine Schürfwunden und blauen Flecken sehen. Das bringt die Arbeit mit sich. Meine Familie weiß jedoch, dass ich achtsam und bedacht bin und mich keineswegs überschätze. Die Sicherheit hat bei unserer Arbeit absoluten Vorrang, sowohl in der Ramsau als auch im Kaunertal in Tirol, wo wir die Winter-Folgen drehen. Deshalb ist die Bergrettung immer dabei, um alles und jeden abzusichern“, erzählt Sebastian Ströbel, den „Die Bergretter“ mutiger machten und zugleich seine Sicht auf das Leben veränderten.
„Grundsätzlich sind die Menschen heutzutage auf sich selbst fokussiert und haben den Blick nach außen verloren. Die Bergrettung ist eine ehrenamtliche Tätigkeit, etwas Verbindendes, das ich großartig finde und schätze.“
Ein gemeinsames Ziel zu haben und eine Gefahr zu erkennen, die es zu bekämpfen gilt, hält er für ein gesellschaftlich wichtiges Thema. Unglaublich stolz ist Ströbel darauf, dass auf seiner gelben Jacke, die er im Film trägt, das Abzeichen der Österreichischen Bergführer prangt.
„Dafür wurde extra die Erlaubnis beim Bergführer-Verband eingeholt, weil man dort der Meinung ist, dass ich das Image der Bergführer gut transportiere und ein Bewusstsein dafür schaffe, welche Werte am Berg gelten.“ wieser
Weitere Inhalte dieser Ausgabe:
Ihre Meinung
Ihre Meinung ist uns wichtig.
Schreiben Sie Ihren Kommentar zu diesem Artikel, den wir dann prüfen und veröffentlichen werden.
Schreiben Sie Ihren Kommentar zu diesem Artikel, den wir dann prüfen und veröffentlichen werden.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Werbung