Dem Brauchtum Klang geben
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Eine Melodie kann Pankraz Schadler seinen Instrumenten nicht entlocken. Aber in der Herstellung ist der 58jährige Steirer ein Meister. Er fertigt einmalige Hackbretter.
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Wer in Kirchbach in der Steiermark, südöstlich von Graz, die Werkstatt von Pankraz Schadler betritt, wird mit feinen Holzaromen konfrontiert. Kein Wunder, sie sind das Ausgangsmaterial für die Hackbretter, die der 58jährige Steirer in seiner Werkstatt baut. Und eine Wissenschaft für sich, denn ein gutes Holz ergibt gute Töne und darauf legt der „Panki“, wie er gern genannt wird, großen Wert. „Wer Hackbretter bauen möchte, muss sich mit der Materie Holz gut auskennen. Ebenso wichtig ist eine ausgereifte Feinmotorik und natürlich ein ausgezeichnetes Gehör“, beschreibt der gelernte Tischler die unumgänglichen Fähigkeiten, um dieses in der Volksmusik beliebte Instrument herstellen zu können.
Wobei der Steirer gewissermaßen dazu gezwungen wurde, sich solcher Instrumente anzunehmen. Denn die Tischlerei, in der er zuvor gearbeitet hat, stellte den Betrieb ein und er musste sich neu orientieren. „Da ich seit Kindheitstagen mit Musik befasst war und immer vom Instrumentenbau geträumt hatte, packte ich die Gelegenheit beim Schopf“, erinnert sich der 58jährige.
Spielen kann er nicht, er baut sie nur
Im Selbststudium erarbeitete er sich den Bau von Hackbrettern und legte schließlich in der Wirtschaftskammer in Graz die erforderlichen Prüfungen ab, um das Gewerbe des Streich- und Saiteninstrumentenbauers für Hackbrett ausüben zu können. Seine Liebe zur Musik war dabei natürlich hilfreich, schließlich beherrscht Schadler selbst mehrere Instrumente. „Ich spiele Zugposaune, Althorn und E-Bass. Hackbrett spielen kann ich leider nicht, dafür habe ich meine Musiklehrer, ich baue sie nur“, meint der 58jährige lächelnd. Und zwar mit großer Leidenschaft und viel Kreativität. In diesem Jahr feiert Schadler bereits sein 20jähriges Firmenjubiläum.
Immer wieder treibt ihn der Wunsch nach dem perfekten Klang an. Den entwickelt er in Zusammenarbeit mit Musiklehrern und Experten des Konservatoriums für Musik in Graz weiter. „Ich feile stets an neuen Abstimmungen und Verfeinerungen. Jedes Hackbrett, das ich herstelle, ist so einzigartig wie die Person, die auf dem Instrument musiziert“, fügt er hinzu und nimmt seinen Hobel zur Hand, um den Holzrohling, das Ausgangsmaterial zu bearbeiten.
„Wir unterscheiden zwei Instrument-Arten, die in unserem Land bespielt werden. Das diatonische und das chromatische Hackbrett. Das diatonische Hackbrett wird auch steirisches Hackbrett genannt und wird in der alpenländischen Volksmusik – wie der Name schon sagt – vorwiegend in der Steiermark gespielt. Das Instrument besitzt zwei Stege, die im Unterschied zum chromatischen Instrument nicht symmetrisch angeordnet sind.“
Mit den Stegen sind jene Holzteile gemeint, die als Überträger der Schwingungen der gespannten Seiten auf den Instrumentenkörper dienen und so den Ton erzeugen. Die beiden Hackbrettarten unterscheiden sich in ihrer Tonqualität. „Das eher zart klingende chromatische Instrument passt gut zu anderen Saiteninstrumenten und so wird es in Volksmusikgruppen meistens mit der Zither, der Harfe und der Gitarre gespielt, aber auch die Geige passt wunderbar zu diesem Instrument, das auch Salzburger Hackbrett genannt wird“, erklärt Pankraz Schadler. Als Ausgangsmaterial dient stets die Fichte, weil sie den besten Klang ergibt. Sanft streicht der Steirer mit der Hand über das Holz, das er für den Boden des Instrumentes vorgesehen hat.
Gut 102 Saiten müssen gestimmt werden
Für das steirische Hackbrett benötigt Schadler mehr Material, denn es ist 106 Zentimeter lang, die Salzburger Variante kommt dagegen nur auf 85 Zentimeter.
„Die Höhe des Instrumentes gestalte ich individuell, da meine Musiker unterschiedlich viele Saitenbespannungen wünschen. Der Unterteil wird verleimt und bildet mit den Seitenteilen aus Ahornholz den Korpus“, berichtet der Musiker. Im Inneren des Resonanzkörpers befinden sich Verstrebungen für ein gutes Klangbild. Dies bleibt aber ein Geheimnis des Erbauers. Es wird geschliffen, gefräst und lackiert. Der Hackbrettdeckel besticht dagegen auf eine besondere optische Weise. Er kann nach Wunsch gestaltet werden. „Kunstvolle Einlegearbeiten mit Wurzelholz, verschiedene Holzarten, individuelle Intarsien, Schalllöcher, Bauernmalerei oder persönliche Schnitzereien sind möglich. Die Bauernmalerei ist beliebt, denn sie zeugt von Brauchtum und Heimatverbundenheit.“
Ist der Deckel fertig, wird er mit dem Korpus verleimt und mit Schraubzwingen fixiert. Nach dem Bohren der Wirbel- und Nägellöcher werden diese eingeschraubt und mit rostfreien Stahlsaiten bespannt. Zuletzt wird das bis zu mehrere tausend Euro teure Instrument gestimmt. „Damit das trapezförmige Hackbrett richtig in Schwingung kommt, benötigt es vom Boden weg einen Freiraum. Meine selbstgefertigten Stative sind so gestaltet, dass das Hackbrett eine geringe Auflagefläche hat“, erklärt der Steirer. Das Stimmen des fertigen, gut acht Kilo schweren Instrumentes übernimmt Schadler selbst. „Ich benötige dafür mindestens eine Viertelstunde. Jede einzelne Saite muss mit Hilfe des Stimmschlüssels wohltuend im Ohr klingen“, meint Schadler lächelnd, während er die erste der 102 Saiten anzupft.
Es geht aber auch weniger aufwändig. Für Kinder hat der Steirer passend zum Lehrbuch „Die Hackbrett Maus“ das „Käsehackbrett“ entwickelt. Es sieht aus wie ein Käselaib, ist gelb mit mehreren Löchern und dient Kindern zur spielerischen Gehörbildung. „Weil immer mehr Kinder die Liebe zu diesem Instrument entdecken.“
Welche Melodien einem Hackbrett zu entlocken sind, kann Schadler nicht vorführen. Immerhin greift er nach den beiden Schlägeln, mit denen auf die Saiten geschlagen wird, und lässt zumindest die Tonleiter erklingen.
Wobei der Steirer gewissermaßen dazu gezwungen wurde, sich solcher Instrumente anzunehmen. Denn die Tischlerei, in der er zuvor gearbeitet hat, stellte den Betrieb ein und er musste sich neu orientieren. „Da ich seit Kindheitstagen mit Musik befasst war und immer vom Instrumentenbau geträumt hatte, packte ich die Gelegenheit beim Schopf“, erinnert sich der 58jährige.
Spielen kann er nicht, er baut sie nur
Im Selbststudium erarbeitete er sich den Bau von Hackbrettern und legte schließlich in der Wirtschaftskammer in Graz die erforderlichen Prüfungen ab, um das Gewerbe des Streich- und Saiteninstrumentenbauers für Hackbrett ausüben zu können. Seine Liebe zur Musik war dabei natürlich hilfreich, schließlich beherrscht Schadler selbst mehrere Instrumente. „Ich spiele Zugposaune, Althorn und E-Bass. Hackbrett spielen kann ich leider nicht, dafür habe ich meine Musiklehrer, ich baue sie nur“, meint der 58jährige lächelnd. Und zwar mit großer Leidenschaft und viel Kreativität. In diesem Jahr feiert Schadler bereits sein 20jähriges Firmenjubiläum.
Immer wieder treibt ihn der Wunsch nach dem perfekten Klang an. Den entwickelt er in Zusammenarbeit mit Musiklehrern und Experten des Konservatoriums für Musik in Graz weiter. „Ich feile stets an neuen Abstimmungen und Verfeinerungen. Jedes Hackbrett, das ich herstelle, ist so einzigartig wie die Person, die auf dem Instrument musiziert“, fügt er hinzu und nimmt seinen Hobel zur Hand, um den Holzrohling, das Ausgangsmaterial zu bearbeiten.
„Wir unterscheiden zwei Instrument-Arten, die in unserem Land bespielt werden. Das diatonische und das chromatische Hackbrett. Das diatonische Hackbrett wird auch steirisches Hackbrett genannt und wird in der alpenländischen Volksmusik – wie der Name schon sagt – vorwiegend in der Steiermark gespielt. Das Instrument besitzt zwei Stege, die im Unterschied zum chromatischen Instrument nicht symmetrisch angeordnet sind.“
Mit den Stegen sind jene Holzteile gemeint, die als Überträger der Schwingungen der gespannten Seiten auf den Instrumentenkörper dienen und so den Ton erzeugen. Die beiden Hackbrettarten unterscheiden sich in ihrer Tonqualität. „Das eher zart klingende chromatische Instrument passt gut zu anderen Saiteninstrumenten und so wird es in Volksmusikgruppen meistens mit der Zither, der Harfe und der Gitarre gespielt, aber auch die Geige passt wunderbar zu diesem Instrument, das auch Salzburger Hackbrett genannt wird“, erklärt Pankraz Schadler. Als Ausgangsmaterial dient stets die Fichte, weil sie den besten Klang ergibt. Sanft streicht der Steirer mit der Hand über das Holz, das er für den Boden des Instrumentes vorgesehen hat.
Gut 102 Saiten müssen gestimmt werden
Für das steirische Hackbrett benötigt Schadler mehr Material, denn es ist 106 Zentimeter lang, die Salzburger Variante kommt dagegen nur auf 85 Zentimeter.
„Die Höhe des Instrumentes gestalte ich individuell, da meine Musiker unterschiedlich viele Saitenbespannungen wünschen. Der Unterteil wird verleimt und bildet mit den Seitenteilen aus Ahornholz den Korpus“, berichtet der Musiker. Im Inneren des Resonanzkörpers befinden sich Verstrebungen für ein gutes Klangbild. Dies bleibt aber ein Geheimnis des Erbauers. Es wird geschliffen, gefräst und lackiert. Der Hackbrettdeckel besticht dagegen auf eine besondere optische Weise. Er kann nach Wunsch gestaltet werden. „Kunstvolle Einlegearbeiten mit Wurzelholz, verschiedene Holzarten, individuelle Intarsien, Schalllöcher, Bauernmalerei oder persönliche Schnitzereien sind möglich. Die Bauernmalerei ist beliebt, denn sie zeugt von Brauchtum und Heimatverbundenheit.“
Ist der Deckel fertig, wird er mit dem Korpus verleimt und mit Schraubzwingen fixiert. Nach dem Bohren der Wirbel- und Nägellöcher werden diese eingeschraubt und mit rostfreien Stahlsaiten bespannt. Zuletzt wird das bis zu mehrere tausend Euro teure Instrument gestimmt. „Damit das trapezförmige Hackbrett richtig in Schwingung kommt, benötigt es vom Boden weg einen Freiraum. Meine selbstgefertigten Stative sind so gestaltet, dass das Hackbrett eine geringe Auflagefläche hat“, erklärt der Steirer. Das Stimmen des fertigen, gut acht Kilo schweren Instrumentes übernimmt Schadler selbst. „Ich benötige dafür mindestens eine Viertelstunde. Jede einzelne Saite muss mit Hilfe des Stimmschlüssels wohltuend im Ohr klingen“, meint Schadler lächelnd, während er die erste der 102 Saiten anzupft.
Es geht aber auch weniger aufwändig. Für Kinder hat der Steirer passend zum Lehrbuch „Die Hackbrett Maus“ das „Käsehackbrett“ entwickelt. Es sieht aus wie ein Käselaib, ist gelb mit mehreren Löchern und dient Kindern zur spielerischen Gehörbildung. „Weil immer mehr Kinder die Liebe zu diesem Instrument entdecken.“
Welche Melodien einem Hackbrett zu entlocken sind, kann Schadler nicht vorführen. Immerhin greift er nach den beiden Schlägeln, mit denen auf die Saiten geschlagen wird, und lässt zumindest die Tonleiter erklingen.
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