Hexenfrüchte des Herbstes
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Wenn es draußen kalt wird und die Bäume ihre Blätter fallen lassen, dann ist die Zeit der Hagebutten gekommen. Die roten Früchte mit dem schwarzen Käppchen schmecken, heilen und sind auch für den einen oder anderen Lausbubenstreich – als Juckpulver – bekannt.
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Bei dem Rätsellied „Ein Männlein steht im Walde … ganz still und stumm“ (1843) des deutschen Dichters Hoffmann von Fallersleben tippen viele zuerst auf den Fliegenpilz. Die richtige Antwort lautet jedoch – die Hagebutte.
Allein im tiefen Wald stehen die kleinen roten Früchtchen freilich nicht. Sie drängen sich vielmehr in Büscheln zusammen und sind zur Zeit an vielen Weg- und Waldrändern sowie auf Wiesen und Feldern zu finden. „Sie leuchten selbst unter dem Weiß des ersten Schnees hervor und sind daher auch für Spaziergänger kaum zu übersehen“, erzählt Nicole Reiter, die als erste und einzige Hagebuttenbäuerin unseres Landes bekannt ist.
Derzeit züchtet und zähmt die Steirerin in Lannach bei Graz (Stmk.) auf einer Fläche von knapp drei Fußballfeldern rund 4.500 Hagebuttensträucher und hat gerade mit den Erntearbeiten begonnen.
„Ein Hagebuttenstrauch wird zwei bis drei Meter hoch. Er besitzt viele spitze Stacheln, weshalb Handschuhe beim Abpflücken dringend von Nöten sind“, weiß die Fachfrau.
Und weil stachelige und dornige Gewächse im alten Volksglauben bösen Zauber abwehren, wurde die Hagebutte einst auch reichlich um Haus und Hof gepflanzt.
Draußen vor der Tür
„Gegen Hexen wurden die roten Früchte unter den Türschwellen vergraben, denn so konnten die bösen Zauberinnen das Haus nicht betreten. Bauern strichen auch gerne mit einem Hagebuttenzweig über den Rücken ihrer Kühe, damit diese nicht verhext werden und keine oder schlechte Milch geben“, heißt es aus dem Volkskundemuseum in Wien.
Hagebutten – umgangssprachlich auch „Hetschal“ genannt – begleiten uns Menschen jedenfalls schon seit Jahrtausenden. Bereits in der Steinzeit wurden die süß-säuerlich schmeckenden Früchte gesammelt – das zeigen archäologische Funde in Pfahlbauten-Resten, die in der Schweiz entdeckt wurden. Botanisch betrachtet gehört die Hagebutte zur Familie der Rosengewächse. „Die als Ess- und Heilfrucht verwendete Hagebutte stammt meist von der Hundsrose. Sie ist in Mitteleuropa die mit Abstand häufigste Wildrose“, sagt Nicole Reiter. Ab Juni verzaubert uns der Strauch mit seinen weißen bis zartrosa gefärbten fünfblättrigen Blüten, die jedoch schon nach wenigen Tagen wieder vergehen. Dafür entwickeln sich im Laufe des Sommers die roten Früchtchen, die, wenn sie nicht geerntet werden, den ganzen Winter über als willkommene Mahlzeit für mehr als 25 Vogel- und 100 Insektenarten zur Verfügung stehen.
Unangenehm, weil‘s juckt
Während die Hagebutten reifen, sind sie allerdings noch ganz hart. „Erst nach dem Frost werden sie weich und süßlich und lassen sich dann mühelos mit den Fingern eindrücken“, so die Hagebuttenbäuerin. Aus dem Inneren quellen dann harte Kerne hervor, die eigentlich Sammel-Nüsschen sind.
„Jeder Kern ist von feinen Härchen besetzt, die Widerhaken haben – die haken sich in die Haut und lösen so den Juckreiz aus“, erklärt die Expertin. In der Natur dienen diese Härchen natürlich einem anderen Zweck. Denn so werden die Samen von den Vögeln nicht verdaut, sondern wieder ausgeschieden, was dafür sorgt, dass sich die Hagebutte verbreiten kann.
Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass manche Menschen allergisch auf die Kerne reagieren. Weshalb empfohlen wird, sie lieber nicht mitzuessen. Das daraus gewonnene Öl wird dagegen oft zur Hautpflege eingesetzt. Insbesondere bei Ekzemen, schuppiger oder rissiger Haut zeigt es heilungsfördernde Wirkung.
Das Fruchtfleisch widerum steckt voller Vitamine, insbesondere Vitamin C – das effektivste Mittel gegen Infektionen, vor allem gegen Grippe und Schnupfen. Ihr Nährstoffreichtum macht die Hagebutte somit auch für uns Menschen zu einer kostbaren Winternahrung. Mittlerweile hat Nicole Reiter neben klassischem Hagebuttentee auch Aufstriche, Senf, Essig und Müslipralinen im Angebot.
Die Hagebutte ist eben eine echte Bereicherung – „und wunderschön aussehen tut sie noch dazu“. Hwie
Ab Hof:
Die Steirische Hagebutte:
Zu bestellen bei Nicole Reiter,
8402 Werndorf (Stmk.).
Tel.: 0664/156 5384
www.steirischehagebutte.at
Aufstrich 240 g, € 7,-
Allein im tiefen Wald stehen die kleinen roten Früchtchen freilich nicht. Sie drängen sich vielmehr in Büscheln zusammen und sind zur Zeit an vielen Weg- und Waldrändern sowie auf Wiesen und Feldern zu finden. „Sie leuchten selbst unter dem Weiß des ersten Schnees hervor und sind daher auch für Spaziergänger kaum zu übersehen“, erzählt Nicole Reiter, die als erste und einzige Hagebuttenbäuerin unseres Landes bekannt ist.
Derzeit züchtet und zähmt die Steirerin in Lannach bei Graz (Stmk.) auf einer Fläche von knapp drei Fußballfeldern rund 4.500 Hagebuttensträucher und hat gerade mit den Erntearbeiten begonnen.
„Ein Hagebuttenstrauch wird zwei bis drei Meter hoch. Er besitzt viele spitze Stacheln, weshalb Handschuhe beim Abpflücken dringend von Nöten sind“, weiß die Fachfrau.
Und weil stachelige und dornige Gewächse im alten Volksglauben bösen Zauber abwehren, wurde die Hagebutte einst auch reichlich um Haus und Hof gepflanzt.
Draußen vor der Tür
„Gegen Hexen wurden die roten Früchte unter den Türschwellen vergraben, denn so konnten die bösen Zauberinnen das Haus nicht betreten. Bauern strichen auch gerne mit einem Hagebuttenzweig über den Rücken ihrer Kühe, damit diese nicht verhext werden und keine oder schlechte Milch geben“, heißt es aus dem Volkskundemuseum in Wien.
Hagebutten – umgangssprachlich auch „Hetschal“ genannt – begleiten uns Menschen jedenfalls schon seit Jahrtausenden. Bereits in der Steinzeit wurden die süß-säuerlich schmeckenden Früchte gesammelt – das zeigen archäologische Funde in Pfahlbauten-Resten, die in der Schweiz entdeckt wurden. Botanisch betrachtet gehört die Hagebutte zur Familie der Rosengewächse. „Die als Ess- und Heilfrucht verwendete Hagebutte stammt meist von der Hundsrose. Sie ist in Mitteleuropa die mit Abstand häufigste Wildrose“, sagt Nicole Reiter. Ab Juni verzaubert uns der Strauch mit seinen weißen bis zartrosa gefärbten fünfblättrigen Blüten, die jedoch schon nach wenigen Tagen wieder vergehen. Dafür entwickeln sich im Laufe des Sommers die roten Früchtchen, die, wenn sie nicht geerntet werden, den ganzen Winter über als willkommene Mahlzeit für mehr als 25 Vogel- und 100 Insektenarten zur Verfügung stehen.
Unangenehm, weil‘s juckt
Während die Hagebutten reifen, sind sie allerdings noch ganz hart. „Erst nach dem Frost werden sie weich und süßlich und lassen sich dann mühelos mit den Fingern eindrücken“, so die Hagebuttenbäuerin. Aus dem Inneren quellen dann harte Kerne hervor, die eigentlich Sammel-Nüsschen sind.
„Jeder Kern ist von feinen Härchen besetzt, die Widerhaken haben – die haken sich in die Haut und lösen so den Juckreiz aus“, erklärt die Expertin. In der Natur dienen diese Härchen natürlich einem anderen Zweck. Denn so werden die Samen von den Vögeln nicht verdaut, sondern wieder ausgeschieden, was dafür sorgt, dass sich die Hagebutte verbreiten kann.
Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass manche Menschen allergisch auf die Kerne reagieren. Weshalb empfohlen wird, sie lieber nicht mitzuessen. Das daraus gewonnene Öl wird dagegen oft zur Hautpflege eingesetzt. Insbesondere bei Ekzemen, schuppiger oder rissiger Haut zeigt es heilungsfördernde Wirkung.
Das Fruchtfleisch widerum steckt voller Vitamine, insbesondere Vitamin C – das effektivste Mittel gegen Infektionen, vor allem gegen Grippe und Schnupfen. Ihr Nährstoffreichtum macht die Hagebutte somit auch für uns Menschen zu einer kostbaren Winternahrung. Mittlerweile hat Nicole Reiter neben klassischem Hagebuttentee auch Aufstriche, Senf, Essig und Müslipralinen im Angebot.
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Die Steirische Hagebutte:
Zu bestellen bei Nicole Reiter,
8402 Werndorf (Stmk.).
Tel.: 0664/156 5384
www.steirischehagebutte.at
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