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Ausgabe Nr. 38/2024 vom 17.09.2024, Fotos: Thomas&Thomas
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Rosamunde Pilcher
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Das Ehepaar Pilcher mit Dackel „Daisy“.
Rosamunde Pilcher zum 100er: Sie lebte von der Liebe
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Am 22. September vor 100 Jahren wurde Rosamunde Pilcher geboren. Sie ermöglicht bis heute ihren Lesern und dem Fernsehpublikum die Flucht in eine heile Welt. Sie verdiente damit 140 Millionen Euro und wurde 94 Jahre alt.
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Der 22. September 1924 war für Rosamunde Scott ein besonderer Tag. Sie erblickte als Tochter eines Marineoffiziers und seiner Frau in dem Dorf Lelant in der englischen Grafschaft Cornwall das Licht der Welt. Als sie später in die Schule ging, tat sie das so gern, wie es die meisten Kinder tun. Erst als sie 15 Jahre alt war, wurde es besser. Sie begann unter der Bank mit Vergnügen Geschichten aufzuschreiben, die sie sich während des langweiligen Unterrichts ausgedacht hatte.

Als sie die Schule abschloss, war der Zweite Weltkrieg im Gang, und sie arbeitete fürs Vaterland vorwiegend als Sekretärin. Nach dem Kriegsende heiratete sie den schottischen Textilunternehmer Graham Pilcher (1916–2009). Die Ehe hielt 62 Jahre bis zu seinem Tod, aber die große Liebe war es nicht. „Die habe ich nie erlebt“, gestand Rosamunde Pilcher. „Die Beziehung zu meinem Mann war von einer ruppigen Herzlichkeit und Respekt geprägt.“ Die große Liebe war somit nur ein Dauergast in den Erzählungen, die sie schrieb. Als Mutter von vier Kindern tippte sie in der Küche auf einer Schreibmaschine ihre Geschichten, die bei Groschenroman-Verlegern reißend Absatz fanden. Als Autorin dieser Kitsch-Orgien nannte sie sich Jane Fraser.

Erst im Alter von 63 Jahren nahm die Kettenraucherin für den Roman „Die Muschelsucher“ als Autorin ihren richtigen Namen an. Das Buch wurde ein internationaler Bestseller, und bald begann sich auch das Fernsehen für ihre Werke zu interessieren.

Heute sind es schon fast 170 Filme, die auf Pilcher-Geschichten basieren. Für sie gilt wohl das Gleiche, was die Schriftstellerin, deren Vermögen zu Lebzeiten auf 140 Millionen Euro geschätzt wurde, bei ihren Lesern vermutete: „Für sie ist das Lesen eine Flucht in eine andere, bessere Welt.“
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