„Ich fühle mich heiter bis wolkig“
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Sie ist das weibliche Aushängeschild der ORF-Wetterredaktion und seit Jahrzehnten am Bildschirm präsent. Auch wenn es ihr nicht anzusehen ist, am Sonntag wird Christa Kummer 60 Jahre jung. Eine Zahl, der die sympathische Wienerin nichts abgewinnen kann.
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Frau Kummer, am Sonntag, dem 8. September, werden Sie 60 Jahre jung. Wie wird Ihr Geburtstag verlaufen?
Mein Wunsch war, meinen Geburtstag nicht zu feiern. Ob dieser Wunsch in Erfüllung geht, weiß ich nicht, ich habe ihn jedoch nachdrücklich über Wochen hinweg immer wieder betont. Auf jeden Fall habe ich zu meinem Geburtstag frei. Und es wird sich wohl irgendetwas anbahnen.
Werden Sie sich eine Freude machen und selbst mit etwas Schönem beschenken?
Ach, ich bin mir selbst Geschenk genug (lacht).
Es ist also keine kleine Auszeit mit Ihrem Mann, dem ORF-Sportjournalisten Franz Hofbauer, geplant, etwa für eine Kurzreise?
Das würde mich nur stressen und ab einem gewissen Alter, sollte Stress vermieden werden. Wunsch und Wirklichkeit können aber auseinandergehen (lacht).
Menschen berichten immer wieder, welche Einschnitte die runden Geburtstage für ihr Leben gebracht haben. War das bei Ihnen ebenso?
Bis jetzt hat mich das Alter nicht berührt. Ich habe Freundinnen, die mir schon mit 30 Jahren voller Entsetzen erzählt haben: „Ach, ich habe in den Spiegel geschaut und Falten entdeckt.“ Mit 30 habe ich nicht einmal gewusst, wie das Wort Falten geschrieben wird (lacht). Mir waren die Geburtstage immer egal, das war auch beim 50er so.
Und wie es das jetzt beim 60er?
Ich verstehe nicht, wie Menschen sagen können, es
sei so schön zu altern. Ich finde es nicht schön zu altern und wenn die Haut runzlig wird …
Sie meinen also, nach dem Aufstehen führt Ihr erster Weg nicht vor den Spiegel?
Nein, ich stehe nicht vor dem Spiegel. Am schönsten ist es, wenn ich im Büro bin und von unseren Visagistinnen wieder schön geschminkt werde.
Sonst tun Sie nichts fürs jugendliche Aussehen?
Ich bin eine Mental-Sportlerin. Ich bin unheimlich gut darin, mir vorzunehmen, laufen zu gehen oder Nordic Walking zu betreiben. Ich führe seit Jahren Nordic-Walking-Stöcke und Laufschuhe im Auto spazieren. Die haben schon tausende Kilometer zurückgelegt, sind aber noch unbenutzt.
Und dennoch sind Sie schlank …
Ich habe das Glück, noch von meinen Jugendjahren zehren zu können. Damals war ich Hochleistungssportlerin, Leichtathletin in den Bereichen Sprint und Mehrkampf. Danach war ich als Trainerin tätig, aber als ich mit 23 Jahren zu arbeiten begonnen habe, ging sich der Sport daneben zeitlich nicht mehr aus. In meinen Vorträgen weise ich aber gern darauf hin, wie wichtig Bewegung ist, gerade auch bei wetterfühligen Menschen. Ich bin also nach wie vor eine Trainerin, ich motiviere die anderen …
Sie sind vielseitig engagiert und arbeiten viel. Können Sie auch einmal nichts tun?
In meinem Privatleben führe ich durchaus ein zurückgezogenes Dasein. Ich bin nicht immer ein Gesellschaftsmensch, das heißt, ich könnte wochenlang alleine sein. Es wird mir mit mir selbst nicht langweilig. Ich lese viel und ich kann mit mir glücklich sein.
Daneben haben Sie aber mehrere Projekte …
Seit Jahren betreibe ich in den sozialen Medien, auf YouTube, ein Forum. Es heißt „Fit for Future“ (dt.: fit für die Zukunft). Aus zeitlichen Gründen habe ich schon länger nichts mehr gemacht, möchte das aber wieder aufleben lassen. In diesem Forum präsentiere ich unterschiedlichste Beiträge, unter anderem über Biogasanlagen und andere zukunftsorientierte Projekte. Wobei ich die Menschen nicht bekehren möchte. Das gilt schon mein ganzes Leben – ich möchte niemandem etwas aufzwingen, sondern ich habe immer mit wissenschaftlichen Daten und Fakten gearbeitet. Dabei verlasse ich mich auf das, was ich selbst in wissenschaftlicher Arbeit gemacht habe, darunter Wasseranalysen und Bodenanalysen.
Sie halten auch viele Vorträge, bei denen Sie auf den Zustand der Erde hinweisen …
Ich tue es und möchte mich auch künftig verstärkt The-
men widmen und Möglichkeiten aufzeigen, wie wir unsere Zukunft leichter, schöner und vielleicht sogar besser gestalten können. Ich nenne sie Zukunftsthemen. Denn es muss uns ja einfach klar sein, dass wir nicht so weiterwurschteln können, wie wir es in den vergangenen Jahrzehnten gemacht haben. Aber ohne jede Polemik, denn ich weiß, dass Angst immer schon ein schlechter Ratgeber war. Ich möchte mit Sachlichkeit punkten und habe dazu das nötige Wissen, um mit den Menschen gemeinsam Veränderungen einzuläuten.
Wo orten Sie die größten Defizite?
Die Menschen gehen nicht mehr mit offenen Augen durchs Leben, sie saugen nicht mehr die Geräusche der Natur auf. Die psychische Gesundheit wird weitgehend vernachlässigt. Hier möchte ich ansetzen und aus meinem Spektrum an psychologischer, philosophischer, biologischer und naturwissenschaftlicher Ausbildung Wissen weitergeben. Das macht mir viel Spaß.
Sie gelten selbst als äußerst naturverbunden?
Das stimmt, ich bin gerne im Wald, er ist für mich eine Energietankstelle.
Sie sind seit Jahrzehnten das weibliche Gesicht des ORF-Wetters nach der „Zeit im Bild 1“- Sendung. Finden Sie es schade, dass es keine Kollegin an Ihrer Seite gibt?
Ach, ich kann Dinge nicht in Frage stellen, die ich nicht beeinflussen kann. Deshalb beschäftige ich mich nicht damit, ob es noch andere Frauen geben sollte, sondern konzentriere mich auf meine Arbeit. Immerhin moderiere ich als einzige Frau das Wetter zur Hauptsendezeit um 19.50 Uhr seit 2003.
Was hat sich in der Zeit verändert?
Die Sendungen haben sich vervielfacht und natürlich hat sich die Arbeitsweise verändert. Es gibt mehr Wettermodelle und die Prognosen haben sich verbessert. Früher habe ich eine Temperaturkarte für Europa händisch gezeichnet. Wer das gut konnte, benötigte dafür 20 Minuten. Heute drücke ich auf einen Knopf am Computer, und ich habe eine Animation für die nächsten fünf Tage innerhalb weniger Sekunden.
Wenn Sie als Frohnatur in einer Wetter-Prognose ausdrücken würden, wie Sie sich fühlen …
… würde ich sagen, ich fühle mich heiter bis wolkig.
Zur Person
Christa Kummer wurde am 8.9.1964 in Wien geboren. Sie hat Geografie und Wirtschaftskunde sowie katholische Theologie studiert. Ihre Doktorarbeit verfasste sie in Geographie mit Schwerpunkt Geochemie und Geophysik. Sie ist als Klimatologin und Hydrogeologin immer wieder freiberuflich wissenschaftlich tätig und hält Vorträge. Eine Zeitlang hat Kummer als Lehrerin gearbeitet.
Seit dem Jahr 1995 gehört sie der ORF-Wetterredaktion an und hat als erste Frau auf diesem Platz heimische Fernsehgeschichte geschrieben. Ihren Mann Franz Hofbauer hat sie im ORF kennengelernt, er ist für den Staatsfunk in der Sportredaktion tätig. Das Ehepaar lebt in Wien.
Mein Wunsch war, meinen Geburtstag nicht zu feiern. Ob dieser Wunsch in Erfüllung geht, weiß ich nicht, ich habe ihn jedoch nachdrücklich über Wochen hinweg immer wieder betont. Auf jeden Fall habe ich zu meinem Geburtstag frei. Und es wird sich wohl irgendetwas anbahnen.
Werden Sie sich eine Freude machen und selbst mit etwas Schönem beschenken?
Ach, ich bin mir selbst Geschenk genug (lacht).
Es ist also keine kleine Auszeit mit Ihrem Mann, dem ORF-Sportjournalisten Franz Hofbauer, geplant, etwa für eine Kurzreise?
Das würde mich nur stressen und ab einem gewissen Alter, sollte Stress vermieden werden. Wunsch und Wirklichkeit können aber auseinandergehen (lacht).
Menschen berichten immer wieder, welche Einschnitte die runden Geburtstage für ihr Leben gebracht haben. War das bei Ihnen ebenso?
Bis jetzt hat mich das Alter nicht berührt. Ich habe Freundinnen, die mir schon mit 30 Jahren voller Entsetzen erzählt haben: „Ach, ich habe in den Spiegel geschaut und Falten entdeckt.“ Mit 30 habe ich nicht einmal gewusst, wie das Wort Falten geschrieben wird (lacht). Mir waren die Geburtstage immer egal, das war auch beim 50er so.
Und wie es das jetzt beim 60er?
Ich verstehe nicht, wie Menschen sagen können, es
sei so schön zu altern. Ich finde es nicht schön zu altern und wenn die Haut runzlig wird …
Sie meinen also, nach dem Aufstehen führt Ihr erster Weg nicht vor den Spiegel?
Nein, ich stehe nicht vor dem Spiegel. Am schönsten ist es, wenn ich im Büro bin und von unseren Visagistinnen wieder schön geschminkt werde.
Sonst tun Sie nichts fürs jugendliche Aussehen?
Ich bin eine Mental-Sportlerin. Ich bin unheimlich gut darin, mir vorzunehmen, laufen zu gehen oder Nordic Walking zu betreiben. Ich führe seit Jahren Nordic-Walking-Stöcke und Laufschuhe im Auto spazieren. Die haben schon tausende Kilometer zurückgelegt, sind aber noch unbenutzt.
Und dennoch sind Sie schlank …
Ich habe das Glück, noch von meinen Jugendjahren zehren zu können. Damals war ich Hochleistungssportlerin, Leichtathletin in den Bereichen Sprint und Mehrkampf. Danach war ich als Trainerin tätig, aber als ich mit 23 Jahren zu arbeiten begonnen habe, ging sich der Sport daneben zeitlich nicht mehr aus. In meinen Vorträgen weise ich aber gern darauf hin, wie wichtig Bewegung ist, gerade auch bei wetterfühligen Menschen. Ich bin also nach wie vor eine Trainerin, ich motiviere die anderen …
Sie sind vielseitig engagiert und arbeiten viel. Können Sie auch einmal nichts tun?
In meinem Privatleben führe ich durchaus ein zurückgezogenes Dasein. Ich bin nicht immer ein Gesellschaftsmensch, das heißt, ich könnte wochenlang alleine sein. Es wird mir mit mir selbst nicht langweilig. Ich lese viel und ich kann mit mir glücklich sein.
Daneben haben Sie aber mehrere Projekte …
Seit Jahren betreibe ich in den sozialen Medien, auf YouTube, ein Forum. Es heißt „Fit for Future“ (dt.: fit für die Zukunft). Aus zeitlichen Gründen habe ich schon länger nichts mehr gemacht, möchte das aber wieder aufleben lassen. In diesem Forum präsentiere ich unterschiedlichste Beiträge, unter anderem über Biogasanlagen und andere zukunftsorientierte Projekte. Wobei ich die Menschen nicht bekehren möchte. Das gilt schon mein ganzes Leben – ich möchte niemandem etwas aufzwingen, sondern ich habe immer mit wissenschaftlichen Daten und Fakten gearbeitet. Dabei verlasse ich mich auf das, was ich selbst in wissenschaftlicher Arbeit gemacht habe, darunter Wasseranalysen und Bodenanalysen.
Sie halten auch viele Vorträge, bei denen Sie auf den Zustand der Erde hinweisen …
Ich tue es und möchte mich auch künftig verstärkt The-
men widmen und Möglichkeiten aufzeigen, wie wir unsere Zukunft leichter, schöner und vielleicht sogar besser gestalten können. Ich nenne sie Zukunftsthemen. Denn es muss uns ja einfach klar sein, dass wir nicht so weiterwurschteln können, wie wir es in den vergangenen Jahrzehnten gemacht haben. Aber ohne jede Polemik, denn ich weiß, dass Angst immer schon ein schlechter Ratgeber war. Ich möchte mit Sachlichkeit punkten und habe dazu das nötige Wissen, um mit den Menschen gemeinsam Veränderungen einzuläuten.
Wo orten Sie die größten Defizite?
Die Menschen gehen nicht mehr mit offenen Augen durchs Leben, sie saugen nicht mehr die Geräusche der Natur auf. Die psychische Gesundheit wird weitgehend vernachlässigt. Hier möchte ich ansetzen und aus meinem Spektrum an psychologischer, philosophischer, biologischer und naturwissenschaftlicher Ausbildung Wissen weitergeben. Das macht mir viel Spaß.
Sie gelten selbst als äußerst naturverbunden?
Das stimmt, ich bin gerne im Wald, er ist für mich eine Energietankstelle.
Sie sind seit Jahrzehnten das weibliche Gesicht des ORF-Wetters nach der „Zeit im Bild 1“- Sendung. Finden Sie es schade, dass es keine Kollegin an Ihrer Seite gibt?
Ach, ich kann Dinge nicht in Frage stellen, die ich nicht beeinflussen kann. Deshalb beschäftige ich mich nicht damit, ob es noch andere Frauen geben sollte, sondern konzentriere mich auf meine Arbeit. Immerhin moderiere ich als einzige Frau das Wetter zur Hauptsendezeit um 19.50 Uhr seit 2003.
Was hat sich in der Zeit verändert?
Die Sendungen haben sich vervielfacht und natürlich hat sich die Arbeitsweise verändert. Es gibt mehr Wettermodelle und die Prognosen haben sich verbessert. Früher habe ich eine Temperaturkarte für Europa händisch gezeichnet. Wer das gut konnte, benötigte dafür 20 Minuten. Heute drücke ich auf einen Knopf am Computer, und ich habe eine Animation für die nächsten fünf Tage innerhalb weniger Sekunden.
Wenn Sie als Frohnatur in einer Wetter-Prognose ausdrücken würden, wie Sie sich fühlen …
… würde ich sagen, ich fühle mich heiter bis wolkig.
Zur Person
Christa Kummer wurde am 8.9.1964 in Wien geboren. Sie hat Geografie und Wirtschaftskunde sowie katholische Theologie studiert. Ihre Doktorarbeit verfasste sie in Geographie mit Schwerpunkt Geochemie und Geophysik. Sie ist als Klimatologin und Hydrogeologin immer wieder freiberuflich wissenschaftlich tätig und hält Vorträge. Eine Zeitlang hat Kummer als Lehrerin gearbeitet.
Seit dem Jahr 1995 gehört sie der ORF-Wetterredaktion an und hat als erste Frau auf diesem Platz heimische Fernsehgeschichte geschrieben. Ihren Mann Franz Hofbauer hat sie im ORF kennengelernt, er ist für den Staatsfunk in der Sportredaktion tätig. Das Ehepaar lebt in Wien.
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