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Ausgabe Nr. 36/2024 vom 03.09.2024, Fotos: Doug Peters / PA / picturedesk.com, ©2022 FOCUS FEATURES LLC. ALL RIGHTS RESERVED, ZDF/Aidan Monaghan
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Dafoe war der Familien-Clown.
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„The Northman“, Montag, 9.9., 22.15 aud ZDF.
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In „Northman“, der Verfilmung einer alten Wikinger-Sage, spielt Willem Dafoe die Figur von Heimir, dem Narren.
Willem Dafoe, 69, geht nicht in Fitness-Studios: „Ich bin altmodisch“
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Trotz seines Alters dreht er gern Actionfilme. Fit hält sich Willem Dafoe aber nicht durch ein trendiges Training, sondern durch Spaziergänge.
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Wie die meisten Buben hatte auch Willem Dafoe einst einen Helden, den er bewunderte. Aber in seinem Fall war das keine Figur aus einem Film, einem Comic oder einem Buch, sondern – sein Vater.

„Mein Papa war Chirurg“, erzählt der mittlerweile 69jährige Sohn, „und damals galten Ärzte als Götter in Weiß. Ich hörte immer wieder, er habe durch eine Operation jemandem das Leben gerettet. Dadurch bekam er bei mir den Status eines Superhelden, weil die ja pausenlos andere Menschen retten.“

Dass Dafoe später nicht seinem Vater nacheifern wollte, lag daran, dass der am 22. Juli 1955 geborene Darsteller in der Stadt Appleton im US-Staat Wisconsin als Zweitjüngster einer achtköpfigen Kinderschar aufwuchs. „Da gab es einen harten Kampf um die Zuneigung der Eltern“, erinnert er sich. „Also wurde ich zum Familien-Clown, der durch Späße angenehm auffallen wollte. Es glückte mir nicht immer, aber oft. Rückblickend war das der Beginn meiner schauspielerischen Laufbahn.“

Nach der Schule studierte Willem Dafoe an der Universität von Wisconsin Theaterwissenschaften.

Dort sammelte er im Studententheater auch die erste Bühnenerfahrung. „Diese Zeit hat mich geprägt“, betont er. „Ich war bereit zu üben, zu üben und noch einmal zu üben. Ich verbrachte die meis-
ten Nächte auf einem Sofa im Theater, weil ich schon zeitig in der Früh zu lernen und zu proben begann. Das ging dann bis in die Nacht.“

Im Jahr 1977 zog Dafoe in die US-Metropole New York. Dort schloss er sich einer Theatergruppe an, mit deren Leiterin er eine Beziehung einging, aus der sein bis heute einziges Kind, sein Sohn Jack, 42, stammt. Er drehte auch einige wenig erfolgreiche Filme, bis ihm das Kriegsdrama „Platoon“ den Durchbruch und die erste von vier „Oscar“-Nominierungen brachte. Es folgten Klassiker wie „Mississippi Burning“, „Die letzte Versuchung Christi“, „Geboren am 4. Juli“ und „Body of Evidence“. Heute hat es der ehemalige „Familien-Clown“ bereits auf rund 140 Filme gebracht, und ein Ende seines mimischen Schaffens ist nicht abzusehen.

Ausreichend fit ist er, obwohl: „Ich lehne Einrichtungen wie diese Fitness-Studios ab. Mir sind alle diese Trends gleichgültig, ich bin altmodisch. Ich gehe gern spazieren und versuche, mich vernünftig zu ernähren. Damit hat es sich aber auch schon.“

Willem Dafoe, der jetzt in der Wikinger-Sage „The Northman“ ins Fernsehen kommt, ist seit 2005 mit der 20 Jahre jüngeren Regisseurin Giada Colagrande verheiratet. „Er ist wirklich ein Kavalier der alten Schule“, meint sie. „Das ist einer der Gründe, warum ich ihn so liebe.“
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