Sein Schulweg war lange Zeit geprägt von Angst. „Mitschüler lauerten mir manchmal auf, um mich zu verprügeln“, erinnert sich Bastian Pastewka, geboren
am 4. April 1972. „Um den Abreibungen zu entgehen, suchte ich mir Schleichwege, um wohlbehalten in der Klasse anzukommen.“

War er erst einmal dort, erging‘s dem Sohn einer Lehrerin und eines Ingenieurs nicht viel besser. Er wurde gemobbt, was das Zeug hielt. „Warum gerade ich, weiß ich nicht“, meint er. „Um mich zu wehren, habe ich mich aufs Komischsein verlegt. Das hat meist funktioniert. Ich wurde dann nicht mehr ausgelacht, sondern die andern haben über mich gelacht.“

Obwohl Pastewka nun wusste, wo seine Stärken liegen, begann er nach der Matura dennoch, „seriös“ zu studieren. Pädagogik, Germanistik, Soziologie. Lange hielt er das nicht aus, noch als Student gründete er mit Freunden die Gruppe „Comedy Crocodiles“. Bald darauf verließ er die Uni endgültig und trat mit Programmen wie „Wer schwängerte die Biene Maja?“ auf Bühnen rund um die deutschen Städte Köln und Bonn auf.

Jetzt wurden auch Fernsehpro-duzenten auf Pastewka aufmerksam, und in „Die Wochenshow“ auf Sat.1 glückte ihm der Durchbruch. Diese Sketch-Show brachte es auf 228 Folgen, und danach war das einstige Mobbing-Opfer ein „Star“ des Bildschirmes. Mit der von 2005 bis 2020 gesendeten Comedy-Reihe „Pastewka“ untermauerte er seinen Status. Nebenbei bewährte er sich als Schauspieler etwa in „Der WiXXer“ und „Neues vom „WiXXer“.

Dieser Tage ist Bastian Pastewka in der Komödie „Alles gelogen“ zu sehen, in der er einen Autoverkäufer darstellt. „Eine herrliche Rolle“, meint er. „Für diesen Typ ist Lügen zur zweiten Natur geworden, außerdem lebt er über seine Verhältnisse. Das Zweite tue ich nicht, aber wenn wir ganz sachlich bleiben, bin auch ich Lügner von Beruf. Ich schummle doch ständig vor der Kamera, indem ich vorgebe, ein anderer zu sein, und ich bekomme dafür auch noch Geld. Eigentlich ist das ein Skandal.“

Skandalfrei präsentiert sich das Privatleben des Komikers. Er ist seit 2004 mit Heidrun Buchmaier verheiratet, der Geschäftsführerin einer Künstleragentur. Gemeinsam entschieden sie sich, keine Kinder zu bekommen. Den Grund dafür sieht Pastewka in seiner eigenen Kindheit. „Was ich in der Schule erlebt habe, hat Spuren hinterlassen“, gibt er zu. „Ich hätte Angst, noch so ein Sensibelchen in die Welt zu setzen wie mich. Und dann festzustellen, der macht jetzt das Gleiche durch, was ich durchgemacht habe. Das könnte ich als Vater schwer aushalten.“

Zu erfahren, was der Spaßvogel in seiner Freizeit treibt, ist nicht einfach. „Ich bin nicht sportlich“, lässt er sich entlocken, „trotzdem gehe ich mit meiner Frau in ein Fitness-Studio, wo ich mich regelmäßig blamiere. Sie macht auf allen Geräten eine hervorragende Figur, während ich am liebsten die Entspannungsliege benütze.“