Mit fünf Jahren stand sie zum ersten Mal vor einer Filmkamera. An ihrer Seite der „Oscar“-Preisträger Jon Voight, ihr Vater. Der heute 85jährige hatte ihr die Kinderrolle verschafft. Fast zwangsläufig wollte die Tochter danach Schauspielerin werden. Mit Erfolg. Sie wurde Angelina Jolie, geboren am 4. Juni 1975, eine der weltweit bekanntesten Darstellerinnen.

Nach ihrem Studium am „Lee Strasberg Theatre Institute“, einigen kleineren und größeren Rollen, erhielt sie für ihre Leistung in dem Psycho-Drama „Durchgeknallt“ einen „Oscar“. Berühmt wurde Jolie freilich erst zwei Jahre später durch die Titelrolle einer zähen Archäologin in „Lara Croft: Tomb Raider“, der Verfilmung eines Computerspieles.

„Anfangs wollte ich das Angebot ablehnen“, erinnert sie sich. „Aber ich wurde überredet, auch von meinem Vater. Danach musste ich ein beinhartes Training für die Dreharbeiten hinter mich bringen. Kickboxen, Tauchen, Waffentraining und Kajakfahren standen sechs Tage pro Woche auf dem Programm. Da dachte ich oft, ich hätte besser doch bei meinem anfänglichen Nein bleiben sollen.“

Noch berühmter zu werden, als Jolie nach diesem Film war,
schien kaum vorstellbar. Doch dann kam im Jahr 2005 die Action-Liebeskomödie „Mr. & Mrs. Smith“, in welcher der damals 41jährige Brad Pitt ihr Partner war. Als er sich von seiner damaligen Ehefrau Jennifer Aniston trennte, wussten die Filmfreunde auf der ganzen Welt, wie viel es geschlagen hatte. Das Glück des neuen Paares, das den Spitznamen „Brangelina“ erhielt, schien grenzenlos, drei gemeinsame und drei Adoptivkinder ließen darüber hinaus auf ein „für immer und ewig“ tippen.

Irrtum. Nachdem Pitt in einem Flugzeug gegenüber den Kindern handgreiflich geworden sein soll, reichte Jolie 2016 die Scheidung ein. Im Jahr 2019 war sie amtlich, aber Jolie betätigt sich weiter als „Rosenkriegerin“. Noch immer wird, teils auch vor Gericht, darüber gestritten, was seinerzeit im Flugzeug tatsächlich passiert war.

Ihren Beruf als Schauspielerin hat Jolie seither jedenfalls weitgehend an den Nagel gehängt. Der Thriller „They Want Me Dead“, in dem sie eine Waldbrand-Bekämpferin verkörpert und der jetzt ins Fernsehen kommt, ist eine der wenigen Ausnahmen von der Regel. Der Streit mit Pitt, der
mittlerweile zugab, „eine Zeitlang zu viel Alkohol getrunken“ zu haben, ist allerdings nicht Jolies einziger Kampf. Ihr Vater
ist ein Trump-Anhänger, während sich seine Tochter für Flüchtlinge stark macht. „Indem wir die Schwächsten zur Zielscheibe machen, beweisen wir keine Stärke“, meinte sie.